Leverkusen – Auf die erleichterte Aufbruchstimmung nach dem Bundesliga-Debüt von Xabi Alonso beim 4:0 gegen Schalke, folgte vier Tage später große Ernüchterung. Nicht nur bei Bayer Leverkusens neuem Chefcoach, sondern bei allen 30 000 Zuschauern in der ausverkauften BayArena. Im Champions-League-Rückspiel hatte der Werksklub gegen den FC Porto auf die Wende zum Positiven gehofft. Schlimmer noch als bei Gerardo Seoa-nes letztem Spiel in der portugiesischen Küstenstadt vor einer Woche, gab es nun eine krachende 0:3 (0:1)-Niederlage.
Dabei hatte Nachfolger Alonso für seine Premiere als Königsklassen-Trainer defensiv von Dreier- auf Viererkette umgestellt. Anders als die tiefstehenden Schalker tat der portugiesische Meister der Werkself aber nicht diesen Gefallen. Die Gäste attackierten früh, dass die ohne den gesperrten Robert Andrich neu formierte Doppel-Sechs mit Kerem Demirbay neben Charles Aranguiz das Spiel kaum frei aufbauen konnte.
Erster Treffer in der 6. Minute
Auf der Gegenseite reichte ein weiter Schlag von Torwart Diogo Costa, um Odilon Kossounou aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Rechtsverteidiger hatte den Vorzug vor Edmond Tapsoba erhalten und unterschätzte den Ball komplett. So konnte Portos Galeno an ihm vorbeiziehen. Bei seinem Sturmlauf in die Mitte, ließ der Brasilianer noch Jonathan Tah mit einem Richtungswechsel in Kossounou laufen und traf flach ins kurze Eck zum 0:1 (6.).
Nach diesem frühen Treffer zogen sich die Portugiesen zurück und Bayer konnte auf den Ausgleich drücken. Mitchel Bakker spitzelte Matheus Uribe den Ball auf dem Weg in den Strafraum vom Fuß und wurde von ihm getroffen (15.). Schiedsrichter Istvan Kovacs hatte erst auf Schwalbe und Gelb für Bakker entschieden, korrigiert seine Entscheidung nach Videobeweis aber und zeigte auf den Punkt. Von diesem wollte Demirbay Verantwortung übernehmen, scheiterte mit seinem halbhohen Schuss aber im rechten Eck an Diogo Costa (16.).
Ausgleich nach VAR-Ansicht zurückgenommen
Weitere Nackenschläge für die spielbestimmende, aber oft zu unsauber agierende Heimmannschaft waren die Großchance von Bakker, der an Diogo Costas Fußabwehr scheiterte (34.) und das nicht gegebene Tor von Amine Adli. Der Franzose war für den ebenfalls gesperrten Jeremie Frimpong ins Team gerückt und drehte nach Vorlage von Callum Hudon-Odoi schon jubelnd ab. Der Ausgleich wurde aber wieder nach VAR-Ansicht zurückgenommen, weil Patrik Schick den Ball an den angelegten, linken Arm bekommen hatte (35.).
Nach dem Seitenwechsel drehte sich die Negativspirale weiter. Erst wurde Adlis Schuss von David Carmo geblockt (49.), dann agierte der französische Rechtsaußen höchst unglücklich am eigenen 16er. Nach seinem Zweikampf gegen Galeno entschied Kovacs sofort auf Foul, dann wurde der Tatort vom VAR in den Strafraum verlegt. Mehdi Taremi machte es an gleicher Stelle besser als Demirbay und traf für Porto mitten ins Glück zum 0:2 (53.).
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Als dann auch noch Kossounou gegen Galeno zu ungestüm ins Laufduell ging, gab es den nächsten vertretbaren Elfmeter und Taremis nächsten erfolgreichen Schuss (64.). In der Folge war den Gastgebern das Bemühen nicht abzusprechen.
Vor allem Moussa Diaby lief bis in die Schlussphase heiß. Bis zur Auswechslung mit Wadenkrämpfen hatte der Franzose beste Chancen für Hudson-Odoi (68.) und Schick (73.) vorbereitet. Deren Umgang mit selbigen wirkte aber auch mindestens verkrampft. So rutschen die Leverkusener in Gruppe B auf den letzten Platz ab, während Porto auf Rang zwei kletterte.
Bayer Leverkusen – FC Porto 0:3.
Bayer Leverkusen: Hradecky – Kossounou (69. Tapsoba), Tah, Hincapié, Bakker – Aranguiz, Demirbay, Adli (57. Paulinho), Diaby (88. Fosu-Mensah), Hudson-Odoi (69. Hlozek) – Schick.
FC Porto: Diogo Costa – Joao Mario (46. Evanilson), Cardoso, David Carmo, Zaidu – Otavio, Uribe (85. Folha), Eustaquio (90. Martinez), Galeno (85. Borges) – Taremi, Pepe.
Tore: 0:1 Galeno (6.), 0:2 Taremi (53./FEM), 0:3 Taremi (64./FEM).
Gelb: Hincapié, Bakker/Joao Mario, Borges. Zuschauer: 30 210.
Schiedsrichter: Istvan Kovacs (Rumänien).