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Trotz schwachen ErgebnissenEdin Terzic bleibt Trainer von Borussia Dortmund

Lesezeit 3 Minuten
Dortmunds Trainer Edin Terzic reagiert nach dem Spiel unzufrieden und bedankt sich bei den Fans.

Dortmunds Trainer Edin Terzic reagiert nach dem Spiel unzufrieden und bedankt sich bei den Fans.

Nachdem Unentschieden gegen Mainz entfachte erneut eine Diskussion um die Personalie Terzic. Nun haben die BVB-Verantwortlichen eine Entscheidung gefällt.

Das Versteckspiel begann am Donnerstagvormittag - am späten Nachmittag sickerte das Ergebnis der brisanten Winter-Analyse durch: Edin Terzic bleibt Trainer von Borussia Dortmund. Nach SID-Informationen einigten sich die Verantwortlichen des BVB trotz der zuletzt schwachen Ergebnisse in der Liga und des Ausscheidens im DFB-Pokal auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem 41-Jährigen, auch Sportdirektor Sebastian Kehl bleibt im Amt.

Dabei erschien zwei Tage nach dem ganz schwachen Auftritt gegen den FSV Mainz 05 (1:1) die Zukunft von Terzic völlig offen. Nun erhält der BVB-Coach noch eine Chance, zuerst hatten die Ruhr Nachrichten und der kicker berichtet. "Wir werden die Lage sachlich analysieren“, hatte Kehl noch angekündigt, als er um 11.30 Uhr ganz entspannt in seinem weißen Sportwagen zum Treffpunkt aufbrach.

Terzic bleibt Trainer beim BVB

Und die Journalisten rätselten: Wo würde das heikle Gespräch stattfinden? Klar war nur: Vereinsboss Hans-Joachim Watzke hatte eine ebenso knifflige wie zukunftsweisende Entscheidung zu treffen - die nun vorerst zu Gunsten Terzics ausgefallen ist.

Watzke, das war allgemein bekannt, hasst Personalwechsel während der Saison. Zwar bekommt der Trainer die Inkonstanz nicht in den Griff, die Mannschaft spielt unerklärlich schlecht - doch erst im August hatte sich der Geschäftsführer für Jahre auf Terzic festgelegt. Mit der Anmerkung: Er erkenne einen Toptrainer, wenn er einen sehe.

Watzke weist Gerüchte um Spieler-Revolte zurück

In einer Dreier-Runde sollen nun jedoch Watzke, Kehl und Matthias Sammer diskutiert und danach auch Terzic hinzugebeten haben. Der 41-Jährige ist der erste Trainer des Sportdirektors Kehl, der wiederum über Jahre als Nachfolger von Michael Zorc aufgebaut wurde. Für Watzke war eindeutig: Kehl und Terzic, das werden die neuen Zorc und Klopp. Doch die Kaderzusammenstellung bietet reichlich Anlass zur Kritik, und auf dem Platz läuft es nicht: Die Säulen, auf denen der BVB weitergebaut werden sollte, sind porös.

Doch Terzic wollte kämpfen. Er habe „natürlich den Glauben daran“, auch im Jahr 2024 Borussia-Trainer zu sein. So wird es nun auch kommen. Doch mehrere Spieler sollen unzufrieden mit der taktischen Ausrichtung sein, Watzke hatte Berichte über eine „Revolte“ immerhin umgehend zurückgewiesen. Emre Can zögerte bei der Frage nach Terzic lange, bevor er ihn in Schutz nahm, Marco Reus saß nach einer Patzigkeit bei seiner Auswechslung im Spiel zuvor 90 Minuten auf der Bank - dabei ist er einer der besten Spielentscheider der Bundesliga-Geschichte.

Die Entscheidung pro Terzic ist somit zugleich eine Ansage an die Mannschaft. Ihr wird die Schuld an der Misere zugewiesen, ihr wird die Verantwortung übergeben, eine ähnliche Aufholjagd zu starten wie in der Vorsaison, in der die Dortmunder am Ende doch noch dem FC Bayern die Meisterschale in den Schoß warfen.

Wie unberechenbar eine solche turnusgemäße Analyse hätte sein können, weiß Watzke am besten. Im Mai 2022 saß er mit Kehl und Sammer zusammen. Am Ende stand die überraschende Trennung von Trainer Marco Rose - dieses Schicksal bleibt Terzic vorerst erspart. (SID)