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Bayer 04 LeverkusenWirtz und Schick bilden neues Traumduo

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusener Torjubel /nach dem 3:1 mit Torschütze Patrik Schick (l.) und Vorbereiter Florian Wirtz (r.).

Leverkusener Torjubel /nach dem 3:1 mit Torschütze Patrik Schick (l.) und Vorbereiter Florian Wirtz (r.).

Bayer 04 Leverkusen hat im letzten Spiel des Jahres mit dem 5:1 gegen Freiburg noch einmal ein Statement gesetzt.

Nico Schick ist zwar erst drei Jahre alt, aber schon besser als sein Vater. Als der Filius von Patrik Schick am Samstagabend seine Arbeit in der BayArena vollendet hatte, stand er bei zwölf Treffern. So oft hatte der kleine Nico den Ball in das Tor vor der Kurve der Leverkusener Fans geschossen. Vater Patrik schaffte es beim 5:1 (1:0)-Heimsieg von Bayer 04 gegen den SC Freiburg nur vier Mal. Der Tscheche war damit aber natürlich der Spieler des Spiels — neben Florian Wirtz. Dem Können des 21-Jährigen, der drei Schick-Treffer vorbereitete und einmal selbst traf, scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein

Wenn ich die Tore ausblende, würde ich sagen, dass es nicht mein bestes Spiel war.
Patrik Schick, vierfacher Torschütze

„Es war das zweite Mal in meiner Karriere, dass ich vier Tore geschossen habe. Das ist speziell, aber wenn ich die Tore ausblende, würde ich sagen, dass es nicht mein bestes Spiel war“, überraschte Schick. Eine Aussage, die sich nicht auf die bessere Leistung seines Sohnes bezog, sondern auf seine Fehler mit Ball: „Das kann ich besser machen.“

Wohl dem, der einen solchen Torjäger in seinen Reihen hat. Der 28-Jährige schraubte sein Saisonkonto auf neun Tore, obwohl er erst am zehnten Spieltag beim 1:1 in Bochum erstmals traf und lediglich in fünf von 15 Bundesligaspielen in der Startelf stand. Eine bemerkenswerte Leistung, die auch nur zustande kommen konnte, weil sich Victor Boniface verletzte und noch bis Januar fehlt.

Wirtz mit vier Scorerpunkten

Schick profitierte bei seiner Tor-Gala von seinem kongenialen Zulieferer Wirtz, der das 1:0 (45.+1), 3:1 (67.) sowie das 4:1 des Tschechen vorbereitete und damit nicht nur die Zuschauer zum Staunen brachte. „ Bayer Leverkusen und ganz Deutschland ist mit diesem Spieler gesegnet. Ich war während des Spiels mehrmals erstaunt. Er ist ein unfassbarer Spieler. Der Junge hat so viele Lösungen für so viele Momente. Ich hoffe, dass er so lange wie möglich gesund bleibt. Es war eine Augenweide. Gefühlt macht er, was er will, und es funktioniert“, schwärmte Freiburgs Michael Gregoritsch.

Selbst ein rotwürdiges Foul von Lukas Kübler (24.) und ein verschossener Foulelfmeter (33.) nach Foul von Ritsu Doan an ihm brachten Wirtz nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: „Ich habe gleich nach dem verschossenen Elfmeter gedacht, das wird ihn wurmen und noch mehr anstacheln ein Tor zu schießen oder torgefährlich zu werden. Das ist seine Qualität. Die eines Topspielers, die oft in der Lage sind, eine Enttäuschung wegzustecken und dann ihre Stärken zeigen“, adelte Bayer-Sportchef Simon Rolfes den Ausnahmekönner mit der Nummer Zehn. Wirtz zeigte seinen unbändigen Spaß am Fußballspiel, indem er das 2:0 (51.) selbst erzielte und Schick nun insgesamt 16 Treffer aufgelegt hat. Leverkusens neues Traumduo ist geboren.

Im Fußball gibt es immer schlechte Momente. Um damit klarzukommen, muss man sie analysieren und kritisch sein.
Xabi Alonso, Trainer Bayer Leverkusen

Der fünfte Bundesligasieg in Serie war der 50. Bundesligasieg von Xabi Alonso als Leverkusener Trainer und der passende Abschluss eines traumhaften Jahres 2024 für Bayer 04. „Wir starten mit großen Ambitionen ins neue Jahr“, sagte Alonso, der mit seinem Team in der Meisterschaft, im DFB-Pokal und der Champions League drei Titelchancen besitzt. Dem Spanier ist es nach dem 1:1 in Bochum gelungen, seinem Team wieder die Sieger-Mentalität einzuimpfen, die die Werkself 2024 zum Double geführt hat. „Im Fußball gibt es immer schlechte Momente. Um damit klarzukommen, muss man sie analysieren und kritisch sein. Wir hatten nicht die richtige Mentalität. Meine Arbeit ist es zu zeigen, wie wir es verbessern können und wie wir verhindern, dass wir Fehler nicht wieder machen.“

Aufgrund der schlechten Momente gegen Leipzig, Kiel, Bremen und Bochum gehen die nur einmal besiegten Leverkusener nach 15 von 34 Spieltagen mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München in die Winterpause. Auf die Frage, ob das 5:1 gegen Freiburg ein Statement in Richtung der Bayern gewesen wäre, wich Simon Rolfes aus: „Es war für unsere Stärke. Dieser Siegeswille, den Hunger zu gewinnen, das müssen wir immer wieder selbst befeuern. Deswegen ist es für unsere eigene Stärke und für unser eigenes Gemüt.“ Eine Stärke, die Bayer 04 mit Spielern wie Florian Wirtz und Patrik Schick befähigt, den Münchnern auch in dieser Saison den Titel wegzuschnappen.