Abschied vom 1. FC KölnManfred Schmid geht schweren Herzens
Köln – Das Ende hatte sich abgezeichnet. Doch als es schließlich so weit war, musste Manfred Schmid trotzdem kräftig schlucken. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied einmal so schwer fallen wird“, gesteht der Österreicher, der den Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln nach acht Jahren fast durchgehender Tätigkeit verlässt.
Zuletzt war er am Geißbockheim für die Betreuung der vom FC verliehenen Spieler zuständig gewesen. Ab Sommer arbeitet Schmid wieder auf dem Platz: Der 50-Jährige übernimmt bis mindestens 2023 das Cheftraineramt bei Austria Wien. Schmid wird Nachfolger von Peter Stöger (55), mit dem er beim FC einst ein kongeniales Duo gebildet hatte. Stöger wiederum, das wurde am Wochenende offiziell bestätigt, steht künftig beim ungarischen Meister Ferencvaros Budapest an der Seitenlinie. Ein zweites Engagement am Rhein hatte sich unlängst zerschlagen.
Köln wurde zur zweiten Heimat
Die Domstadt ist in all den Jahren zu einer zweiten Heimat für Manfred Schmid geworden. „Wir haben so viele tolle Menschen im wundervollen Köln kennenlernen dürfen“, sagt der Fußballlehrer, der von einer „außergewöhnlichen Zeit“ spricht. „Köln, der FC und natürlich meine Freunde werde ich immer im Herzen tragen.“
Schmid war Chefcoach Stöger im Sommer 2013 als Assistent von der Wiener Austria zum FC gefolgt. Höhepunkt war der erstmalige Einzug ins europäische Geschäft nach 25-jähriger Abstinenz im Sommer 2017. Dann folgte jedoch der Absturz, der dem Duo ein halbes Jahr später den Job kostete. Nach einem Kurzintermezzo bei Borussia Dortmund trennten sich die Wege des Gespanns, das seither ein unterkühltes Verhältnis pflegt.
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Anfang 2019 wagte Manfred Schmid als Chefscout einen Neustart beim FC. Lange dauerte es jedoch nicht, bis Willi Kronhardt für ihn übernahm. Daraufhin wechselte der Österreicher zur Saison 2019/20 ins Trainerteam von Achim Beierlorzer. Als der erfolglose Franke nach nur wenigen Monaten im Amt durch Markus Gisdol ersetzt wurde, schied auch Schmid wieder aus. Danach fungierte er noch als Betreuer der zahlreichen Leihspieler – am Ende dem Vernehmen nach aber nicht mehr aktiv.
Umso größer ist seine Vorfreude auf die Wiener Austria. „Jetzt beginnt für mich ein neuer Abschnitt, in meiner Heimat, bei meinem Heimatverein. So viele Jahre habe ich dort verbracht, ich kehre also zu meinen Wurzeln zurück. Das macht mich unglaublich stolz und glücklich“, sagt Manfred Schmid. Die Aufgabe wird jedoch alles andere als einfach. Den Traditionsclub plagen enorme sportliche und wirtschaftliche Probleme.