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Kommentar zum 1. FC KölnDie sportliche Entwicklung nimmt gefährliche Züge an

Lesezeit 2 Minuten
1. Fussball Bundesliga, VfL Bochum - 1. FC Koeln 11.11.2023 Luca Waldschmidt 1. FC Koeln, 9 mit erhobenen Haenden.

Luca Waldschmidt steht mit dem 1. FC Köln nach dem Spiel in Bochum weiterhin ganz unten in der Tabelle.

Wenn der Mannschaft die Überzeugung und/oder die Qualität fehlt, die Vorgaben ihres Trainerteams umzusetzen, kommen Leistungen wie am Samstagabend heraus.

Der Auftritt des 1. FC Köln am Samstagabend im stimmungsvollen Bochumer Ruhrstadion darf nicht durch den glücklichen Punktgewinn kaschiert werden und wirft Fragen auf.Warum sind die Leistungen der Geißböcke von Spiel zu Spiel und auch innerhalb eines Spiels so großen Schwankungen unterworfen?

Wo ist die Überzeugung in die zwei Jahre lang so famos funktionierende Spielidee von Trainer Steffen Baumgart geblieben? Und warum gelingt es dem Motivator und Bessermacher aktuell nicht, die passenden Lösungen zu finden und der Mannschaft ihre Verunsicherung zu nehmen?

Erinnerungen an Abstiegssaison 2017/18 mit Stöger

Fragen, auf die der FC in der Länderspielpause endlich Antworten finden muss, denn die sportliche Entwicklung nimmt gefährliche Züge an und erinnert an jene aus der Abstiegssaison 2017/18, als der lange gefeierte Peter Stöger als Trainer das Ruder nicht mehr herumreißen konnte. Baumgart hatte für das Abstiegsduell in Bochum einen klaren Plan, die Mannschaft konnte ihn aber nicht umsetzen und blieb selbst nach der Ansprache des Trainers in der Pause eine klare Reaktion schuldig.

Es war nichts vom aggressiven Anlaufen des Kölner Teams aus den vergangenen beiden Spielzeiten zu erkennen und wenig von der Geschlossenheit, die den FC immer unter Baumgart ausgezeichnet hat. Wenn der Mannschaft die Überzeugung und/oder die Qualität fehlt, die Vorgaben ihres Trainerteams umzusetzen, kommen Leistungen wie am Samstagabend heraus.

Derbysieg gegen Gladbach war trügerisch

Nachdenklich macht vor allem, dass Bochum nicht das erste Spiel des FC in dieser Saison war, in dem es einen Mangel an Glauben und Überzeugung gab. Im Nachhinein war sogar der Derbysieg gegen Gladbach trügerisch, weil er glücklich zustande kam und auch dem indisponierten Auftritt der Borussia geschuldet war.

Die Schwächen sind also bekannt, konnten aber in der Aufarbeitung bislang nicht abgestellt werden. Es ist an der Zeit, Antworten auf die Fragen zu finden, die den FC in diese prekäre Situation gebracht haben und Lösungen zu finden, die nachhaltig eine positive Veränderung zur Folge haben. Sonst wird es eng für den FC und auch für seinen Trainer.