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Neue Bundesliga-SaisonÜberraschungsgast beim Trainingsauftakt des 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten

Alles im Blick: Trainer Steffen Baumgart verschafft sich einen ersten Eindruck von seinem Team.

1000 Zuschauer waren dabei, als der 1. FC Köln die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison aufnahm. Torwart Philipp Pentke auch einen überraschenden Gast zu sehen.

Am Montagvormittag hallten die Eindrücke des Wochenendes bei Konzertliebhaber Steffen Baumgart noch nach. „Pink singt besser und sieht auch besser aus als mancher hier auf dem Platz“, scherzte der Trainer des 1. FC Köln am Rande des Trainingsauftaktes. Doch so sehr Baumgart das Gastspiel der Rock-Röhre in Müngersdorf auch begeistert hatte – nach sechswöchiger Sommerpause war der Fußballlehrer glücklich, wieder seiner größten Leidenschaft nachgehen zu dürfen.

„Das Konzert war geil. Aber hier auf dem Platz zu stehen, ist trotzdem das, was mir noch mehr Spaß macht“, schwärmte der 51-Jährige. Zumal der Start in die Saisonvorbereitung ganz nach Baumgarts Geschmack verlaufen war: „Man hat die Jungs mit viel Feuer gesehen. Es war viel Tempo drin.“ Die 1000 Zaungäste sahen das genauso und spendeten am Ende des zweistündigen Aufgalopps Beifall.

Kader ist beim Trainingsauftakt noch längst nicht vollständig

Dabei war der Kader noch längst nicht vollständig. Während die Nationalspieler Florian Kainz, Dejan Ljubicic, Dimitrios Limnios, Mathias Olesen und Leart Paqarada erst zum Start des Trainingslagers am Donnerstag einsteigen, reisen die U21-EM-Teilnehmer Eric Martel, Denis Huseinbasic und Nikola Soldo am Sonntag nach Maria Alm nach. Mark Uth (soll spätestens nach dem Trainingslager ins Mannschaftstraining zurückkehren) und Florian Dietz tasteten sich nach langer Verletzungspause zunächst über Individualtraining ran. Steffen Tigges (Schulterverletzung) musste sich noch komplett schonen.

Unabhängig davon hätte Steffen Baumgart die Reise ins Salzburger Land gerne etwas später angetreten. „Ich habe es lieber, wenn ich erst mal zehn Tage hier bin und dann ins Trainingslager fahre“, sagte der FC-Coach. „Aber das ist nicht dramatisch.“ Die Gründe für den ungewohnt frühen Termin seien organisatorischer Natur. „Man muss auch einen Platz kriegen. Aber wir sind zufrieden, wo wir hinfahren und was wir da vorfinden.“

Nach meinem Kenntnisstand ist nicht so viel Geld übrig.
Christian Keller, Sportchef 1. FC Köln

Zufrieden ist man am Geißbockheim auch mit dem Stand der Kaderplanung. „Das, was wir machen wollten, hat funktioniert“, resümierte FC-Sportchef Christian Keller. Mit einer Ausnahme: Die Verpflichtung von Flügelflitzer Benedict Hollerbach (SV Wehen Wiesbaden) scheiterte an der (inzwischen ausgesetzten) Transfersperre. „Wir haben mit Benedict sehr, sehr früh gesprochen. Aber zu dem Zeitpunkt, zu dem er es unbedingt machen wollte, konnten wir leider nicht die ausgestreckte Hand annehmen“, beschrieb Keller das Dilemma.

Drei der vier Zugänge – Offensivspieler Luca Waldschmidt (27), der defensive Mittelfeldspieler Jacob Christensen (22) sowie Nachwuchstorwart Jonas Nickisch (19) – mischten beim Trainingsauftakt mit. Dass bis zur Abreise nach Österreich weitere neue Spieler hinzustoßen werden, konnte Christian Keller „ausschließen“. Zu weiteren Abgängen wird es zumindest kurzfristig ebenfalls nicht kommen. „Wir haben niemandem gesagt, dass er sich etwas anderes suchen soll“, betonte Baumgart.

Kennenlernrunde: Der derzeit vereinslose Philipp Pentke (r.) hält sich im Torhüterteam des 1. FC Köln fit.

Gesucht werden noch ein Rechtsverteidiger, ein offensiver Außen und ein zweiter Torwart. Obwohl mehrere Großverdiener nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen, sind die Mittel bei den klammen Kölnern begrenzt. „Nach meinem Kenntnisstand ist nicht so viel Geld übrig“, sagte Keller. Offenbar gingen die Vertragsverlängerungen mit mehreren Leistungsträgern ins Geld.

Und so ist auch die Verpflichtung eines weiteren Sechsers, um den Verlust von Mittelfeld-Stratege Ellyes Skhiri besser aufzufangen, laut Keller „Stand jetzt“ nicht geplant. Steffen Baumgart sieht den FC nicht unter Zugzwang: „Wir haben bis Ende August Zeit. Wir haben keinen Druck und setzen uns auch nicht unter Druck. Wir führen Gespräche und werden uns genau überlegen, was wir machen.“

Eigengewächs Jonas Urbig könnte mittelfristig ins Bundesligator vorrücken

Allerdings gestaltet sich insbesondere die Suche nach einem neuen Vertreter von Stammtorwart Marvin Schwäbe schwierig. „Wir haben ein ganz klares Profil, wie wir uns das vorstellen, und damit gehen wir sehr offen und klar um“, sagte Steffen Baumgart. Dazu gehört, dass der neue Mann bereit sein muss, im nächsten Sommer wohl sogar ins dritte Glied zu rutschen.

Dem dann aus der Leihe an Zweitligist Greuther Fürth zurückkehrenden Eigengewächs Jonas Urbig (19) wird zugetraut, „mittelfristig den Schritt ins Bundesligator hinzukriegen“, sagte Christian Keller. „Wenn Jonas die Erwartungen in Fürth erfüllt, soll er im nächsten Sommer um die Nummer Eins mit Marvin Schwäbe konkurrieren. Vor diesem Hintergrund suchen wir einen Torhüter, der bereit ist, für dieses eine Jahr diese wichtige Lücke zu schließen.“

Bis der passende Mann gefunden ist, füllt der seit dem 1. Juli vereinslose Philipp Pentke (38, zuletzt TSG Hoffenheim) das Torhüterteam auf. „Ich kenne Philipp gut aus Regensburg“, sagte Keller. „Er hat mich gefragt, ob er sich bei uns fit halten kann. Ich habe gesagt, dass wir da aktuell ohnehin eine freie Position haben. Das ist der ganze Deal dahinter.“