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Mark Uth endlich schmerzfreiDer gefühlte Neuzugang des 1. FC Köln

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Vor dem Start des Mannschaftstrainings am Montag absolvierte der genesene FC-Spielmacher Mark Uth individuell Torschussübungen.

Seine Karriere hing am seidenen Faden. Fast eine komplette Saison lang musste Mark Uth wegen einer Schambeinverletzung pausieren. Zum Wiederbeginn des Trainings am Montag ist der Spielmacher des 1. FC Köln zurück.

Der Sommer gehört traditionell nicht zur Lieblingszeit von Fußballern. Es ist die Zeit kräftezehrender Arbeit. Schließlich gilt es, sich für die Herausforderungen der neuen Saison zu präparieren. Wenn der Bundesligist 1. FC Köln am Montagvormittag (11 Uhr, Geißbockheim) mit der Rückkehr auf den Rasen ebenjene schweißtreibende Phase einläutet, wird die Vorfreude bei Mark Uth dennoch groß sein.

Nach einem Jahr im Zeichen des Kampfes gegen den Schmerz kann der Offensivspieler endlich wieder seinem Beruf nachgehen. Die komplizierte Schambeinverletzung scheint überwunden. „Es sieht sehr gut aus. Mark hat alle Übungen absolvieren können und keine Probleme mehr. Er kann wieder komplett ins Training einsteigen“, frohlockt Trainer Steffen Baumgart, für den sich Uth „wie ein Neuzugang“ anfühlt.

Der 31-Jährige war ja auch lange raus. Seit November hat er kein Spiel mehr bestritten. Uth fehlte als erfahrener Taktgeber an allen Ecken und Enden. Die Not war zwischenzeitlich so groß, dass Baumgart den gelernten Linksaußen Florian Kainz umschulen musste. Erst mit der Beorderung des österreichischen Nationalspielers in die Schaltzentrale fand der FC im April zu seiner spielerischen Linie zurück, die im frühzeitigen Klassenerhalt mündete.

Es sieht sehr gut aus. Mark hat alle Übungen absolvieren können und keine Probleme mehr. Er kann wieder komplett ins Training einsteigen.
Steffen Baumgart, Trainer 1. FC Köln

Mark Uth kämpfte derweil um die Fortsetzung seiner am seidenen Faden hängenden Karriere. Schambeinverletzungen bergen nämlich die Gefahr, chronisch zu werden. Begonnen hatte die Odyssee mit dem Pokalspiel Ende Juli 2022 in Regensburg, wo der Linksfuß am Ende des 120-minütigen Abnutzungskampfes über derart starke Schmerzen klagte, dass er sich für das finale Drama nicht mehr imstande fühlte, zum Elfmeterpunkt zu schreiten. Der FC flog raus, der Traum von Berlin war gleich in der ersten Runde geplatzt.

Nach wochenlanger Suche nach der Schmerzursache brachte eine erste Operation Ende August nur kurzzeitig Besserung. Nach einem Kurz-Comeback im Oktober war es für Uth schon wieder vorbei. Kurz vor Weihnachten erfolgte daraufhin ein zweiter Eingriff, mit der die nächste monatelange Pause einherging. Doch der FC hielt weiter zu seinem Eigengewächs und sendete im Januar mit der Vertragsverlängerung bis 2025 ein Zeichen der Treue.

Zum Durchbruch führte schließlich eine dritte Operation im März. Fortan ging es spürbar bergauf. Inzwischen blickt Mark Uth voller Zuversicht nach vorn: „Ein Jahr Schmerzen, ein Jahr als Zuschauer auf der Tribüne, drei Operationen, monatelang Ungewissheit. Was für ein Gefühl, wieder schmerzfrei gegen den Ball zu treten“, jubelte der Porzer, als er Mitte Juni erstmals wieder Torschussübungen absolvieren konnte.

Mark Uth und Luca Waldschmidt sollen die Kreativität der FC-Offensive erhöhen

Steffen Baumgart freut sich für seinen 174-fachen Bundesligaspieler (44 Tore, 29 Vorlagen): „Mark ist sehr glücklich, dass er nach langer Zeit wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Wir werden am Montag sehen, mit was für einem Lächeln er auf dem Platz ist.“ Via Instagram sendete Uth vorab schon mal mehrere grinsende Smilies. Trotz aller Euphorie appelliert der FC-Coach zur Vorsicht: „Ein Jahr raus zu sein ist nicht ohne. Wir müssen darauf achten, dass wir Mark nicht überbelasten.“

Verläuft Uths Integration ins Mannschaftstraining nach Plan, sollte der FC auch dank der Verpflichtung von Luca Waldschmidt (VfL Wolfsburg) über eine im Vergleich zum Vorjahr stärkere Durchschlagskraft in der Offensive verfügen. Das Duo soll sicherstellen, die Zahl spielerischer Lösungen aus dem Zentrum zu erhöhen. Ziel ist es, dem auf Flanken ausgelegten Kölner Angriffsspiel mehr Variabilität zu verleihen. „Wir haben vorne Qualität und Breite dazugewonnen“, ist Steffen Baumgart überzeugt, um zugleich einen spannenden Konkurrenzkampf auszurufen: „Du musst dir den Platz in der Mannschaft erkämpfen. Das gilt für alle.“