Auch zwei Monate nach der Trennung von Timo Horn ist noch immer unklar, wer beim 1. FC Köln neuer Stellvertreter von Torwart Marvin Schwäbe wird. Trainingsgast Philipp Pentke ist nur zweite Wahl.
Torwartsuche hält anPhilipp Pentke beim 1. FC Köln nur mit Außenseiterchance
Zwei Monate sind mittlerweile vergangen, seitdem der 1. FC Köln und sein Urgestein Timo Horn auch offiziell verkündet haben, ab Sommer getrennte Wege zu gehen. Es war eine Entscheidung von großer Tragweite nach mehr als zwei Jahrzehnten der Zusammenarbeit. Dies wird auch dadurch deutlich, dass sich beide Seiten mit der Beantwortung der Zukunftsfrage schwertun.
Noch immer herrscht Unklarheit darüber, wie Timo Horns erste Station außerhalb der Heimat lauten wird. Der gebürtige Kölner ist seit dem 1. Juli vereinslos. Nach einem anfänglichen Interesse des AC Florenz ist es zuletzt ruhig geworden um den 30-Jährigen, dessen Name seit Wochen nicht mehr in der Gerüchteküche auftaucht. Horn macht dabei offenbar die Hypothek zu schaffen, seit anderthalb Jahren nur noch die Nummer zwei bei den Geißböcken gewesen zu sein. Keine leichte Ausgangslage auf dem ohnehin komplexen Torwart-Markt.
Die Suche des Fußball-Bundesligisten nach einem neuen Vertreter von Marvin Schwäbe gestaltet sich ebenfalls kompliziert. „Die einzige Position, die aktuell wirklich schwierig ist, ist die des Torhüters“, bestätigte FC-Coach Steffen Baumgart am Montagnachmittag am Rande der ersten Übungseinheit nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Maria Alm (Österreich). „Es wäre wichtig, nicht nur eine Absicherung für Marvin zu haben, sondern auch jemanden, der Druck auf ihn ausübt. Auch wenn ich mich klar festgelegt habe, dass Marvin die Nummer eins ist, sollten wir im Auge behalten, dass es auch um Konkurrenz geht“, verdeutlichte Baumgart.
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Philipp Pentke (38, zuletzt TSG Hoffenheim), der seit dem Vorbereitungsstart mittrainiert, ist laut Baumgart nicht die bevorzugte Lösung des FC. „Wir haben mit ihm noch nicht über ein weiteres Engagement gesprochen“, berichtete der FC-Coach und führte zum weiteren Vorgehen in der Torwartfrage aus: „Philipp hält sich hier fit und wird auch in dieser Woche mitmachen. Wir haben mit ihm besprochen, dass wir uns mit anderen Torhütern in Gesprächen befinden. Wenn sich daraus nichts ergibt, können wir über Philipp reden.“
Spezielles Anforderungsprofil für die Nummer zwei
Die Suche nach einer neuen Nummer zwei zieht sich auch deshalb arg in die Länge, weil das vom 1. FC Köln entworfene Anforderungsprofil sehr speziell ist. Gesucht wird ein spielstarker Torhüter, der die Rolle hinter Marvin Schwäbe akzeptiert und obendrein bereit ist, in einem Jahr Platz zu machen für Jonas Urbig (19). Dann soll sich das an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehene Eigengewächs mit Schwäbe um den Platz im FC-Gehäuse duellieren.
Auch bei der Fahndung nach einem zweiten Rechtsverteidiger konnten die Kölner zu Wochenbeginn weiterhin keinen Vollzug vermelden. „Wir führen unsere Gespräche“, hielt sich Steffen Baumgart bedeckt. Derzeit nimmt der gelernte zentrale Mittelfeldspieler Meiko Wäschenbach den Platz hinter Benno Schmitz hinten rechts ein. „Wenn ich sehe, wie Meiko das macht – das musst du mit 18 Jahren erstmal so hinbekommen“, hob Baumgart die „Coolness“ des letztjährigen U19-Kapitäns hervor. „Auf den Jungen kann man sich freuen, wenn er nicht anfängt durchzudrehen.“ Ein Sonderlob erhielt auch Max Finkgräfe. „Er macht es richtig gut“, sagte Baumgart über den jungen Linksverteidiger.
Flügelflitzer Linton Maina fehlt weiterhin erkrankt
Überhaupt zeigt sich der FC-Coach angetan vom Engagement der Jungprofis, zu denen auch Elias Bakatukanda, Emin Kujovic, der derzeit verletzte Damion Downs und Maximilian Schmid zählen: „Wir haben sehr gute 14 Tage von ihnen gesehen. Sie haben sich sehr gut in die Mannschaft integriert und sehr gute Leistungen gezeigt.“ Weshalb sich die Talente auch in Zukunft bei den Profis beweisen dürfen. „Es geht darum, dass sie an den Hauptbelastungstagen bei uns trainieren, um ihre Entwicklung weiter voranzutreiben. Ihre spielerische Heimat liegt in der U21-Mannschaft“, erläuterte Baumgart.
Flügelflitzer Linton Maina fehlte derweil auch am Montag krankheitsbedingt. „Wir haben noch keine Diagnose. Es geht ihm nicht so, dass er trainieren kann“, sagte Baumgart. Eine Blutuntersuchung soll nun Klarheit verschaffen. Steffen Tigges (Schulterverletzung) soll in der kommenden Woche auf den Platz zurückkehren und über Individualtraining herangeführt werden. „Die Läufe macht Tiggi sehr gut. Wir sind optimistisch, dass er in drei Wochen im Mannschaftstraining auftauchen wird“, erklärte Baumgart. Den Pflichtspielstart Mitte August wird der Mittelstürmer damit aber verpassen.