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Timo Schultz will mehr OffensivkraftEin neuer Rechtsverteidiger für den 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Eric Martel, Jan Thielmann, Max Finkgräfe und Rasmus Carstensen (von l.n.r.) beim Training des  1. FC Köln.

Eric Martel, Jan Thielmann, Max Finkgräfe und Rasmus Carstensen (von l.n.r.) beim Training des 1. FC Köln.

Timo Schultz denkt als Trainer des 1. FC Köln über eine neue Besetzung der Rechtsverteidiger-Position nach. Dafür will er einen seinen Offensivspieler umfunktionieren.

Jan Thielmann gehört zu der Sorte Fußballspieler, die jeder Trainer gerne in seinem Kader weiß. Ein Profi, der immer bereit ist alles zu geben, der ein Paradebeispiel für einen Teamplayer abgibt und durch seine Art auf dem Feld zu agieren, auch noch flexibel einsetzbar ist. Der gebürtige Trierer ist erst 21 Jahre alt, hat aber bereits 117 Pflichtspiele (9 Tore/13 Vorlagen) für den 1. FC Köln auf dem Buckel – 103 davon in der Bundesliga (8/10). Ganz schön viel Erfahrung für einen solch jungen Spieler.

Thielmann hat seit seinem Bundesliga-Debüt am 14. Dezember 2019 gegen Bayer 04 Leverkusen (2:0) unter Coach Markus Gisdol in der Offensive so gut wie alle Positionen gespielt: zweite Spitze, Mittelstürmer, auf dem Flügel und testweise unter Trainer Steffen Baumgart auch mal als Zehner.

Den endgültigen Durchbruch als Angreifer nicht geschafft

Der ultimative Durchbruch ist dem schussstarken Rechtsfuß allerdings versagt geblieben. Womöglich gibt es auch deshalb im FC-Trainerteam aktuell Überlegungen, Thielmanns Stärken auf einer ganz anderen Position zu nutzen. Weil er lauf- und zweikampfstark ist, ist ein Einsatz von Thielmann als offensiver Rechtsverteidiger nicht unwahrscheinlich. Zumal er diese Position aushilfsweise schon beim FC bekleidet hat und bei seinem jüngsten Einsatz für die U21-Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel gegen Kosovo (0:0) von Anfang an rechts hinten spielte. Weil der Kölner seine Aufgabe solide erfüllte, wird U21-Coach Antonio Di Salvo ihn vermutlich im zweiten EM-Quali-Spiel am Dienstag (18 Uhr) in Halle gegen Israel wieder dort aufbieten.

„Das ist eine Position, die sicher auch bei uns nicht so weit weg ist für ihn. Er bringt die Skills dafür mit“, erklärte FC-Coach Timo Schultz gegenüber der Online-Zeitung „Geissblog“. Auch Sportchef Christian Keller deutete im Trainingslager der Geißböcke im spanischen Algorfa vergangene Woche an, dass es solche Überlegungen gibt.

Dafür sprechen neben den defensiven Stärken Thielmanns offensive Qualitäten. Der 21-Jährige könnte den Kölnern mit seinem Tempo über die rechte Seite neue Möglichkeiten geben und wäre auch im Falle eines Torabschlusses die beste Option, die Schultz auf dieser Position aufbieten könnte. Was auch daran liegt, dass im Laufe der Saison weder Routinier Benno Schmitz noch Neuzugang Rasmus Carstensen konstant überzeugen konnten.

Schmitz und Carstensen konnten bislang nicht konstant überzeugen

Im Gegenteil: Die rechte Abwehrseite des FC war zu oft ein Schwachpunkt in der Kölner Defensive und auch in der Offensive setzten Carstensen und Schmitz kaum Akzente. „Wir setzen uns mit dem Thema auseinander“, sagte der FC-Cheftrainer und heizte damit die Spekulationen an. Zumal Davie Selke nach seiner Verletzung zurückgekehrt ist und Sargis Adamyan zuletzt in vorderster Linie zu überzeugen wusste. Schultz hatte Jan Thielmann aufgrund der Personalprobleme zuvor als einzige Spitze aufgestellt.

Der Nationalspieler kehrt zusammen mit Eric Martel am Mittwoch von der U21 nach Köln zurück und wird spätestens am Freitag wieder ins Training einsteigen. Und am Sonntag auch wieder einsatzfähig sein. Beim Derby in Mönchengladbach (3:3) und im Heimspiel gegen RB Leipzig (1:5) fehlte der Allrounder seinem Team nach seinem Platzverweis gegen Bayer Leverkusen (0:2) rotgesperrt.