Wenn der 1. FC Köln ruft, kommen die Fans des Bundesligisten in Scharen. Das war auch zum Saisonauftakt so. Auf den Vorwiesen am Stadion fand ein rauschendes Fest statt.
SaisoneröffnungSo feiern die Fans ihren 1. FC Köln
Wenn sich Davie Selke nach der Schmink-Routine seiner Fans erkundigt, dem Frauenfußball nahestehende Anhängerinnen mit konstruktiver Kritik ankommen oder andere Besucher einfach nur die Mannschaft im Stadion spielen sehen wollen: Ja dann, dann feiert der 1. FC Köln Saisoneröffnung. Auch in diesem Jahr "pilgerten" wieder tausende Menschen, die es mit dem Bundesligisten aus der Domstadt halten, nach Müngersdorf. Dort konnten sie ihren männlichen und weiblichen Lieblingen ganz nah und als große Sportgemeinde beisammen sein.
Liebe, die zu Kopf steigt
„Wie lange brauchst Du denn dafür“, fragte Davie Selke in Norman Hedtkes Richtung. Wie alle Profi-Fußballer schrieb der Stürmer in einer guten Stunde hunderte von Autogrammen und hatte dabei noch das Auge fürs Detail. Der komplett mit rot-weißen Streifen versehene und sonst relativ kahle Kopf von Hedtke interessierte ihn und sein vom Niederrhein gekommener Fan antwortete unaufgeregt: Über eine halbe Stunde habe er stillhalten müssen, erklärte der 45-Jährige. Und natürlich gelte der Dank für die Schminckkünste vor allem seiner Frau.
Zusammen mit Hedtke hatten sich viele Anhänger schon am Samstagmorgen auf zu den Vorwiesen am Rheinenergie-Stadion gemacht und nahmen nicht nur die vor Ort signierten Autogramm-Karten mit (mitgebrachte Fan-Utensilien wurden wegen des straffen Zeitplans nicht unterschrieben), sondern auch die anderen Angebote gerne wahr.Vom Tischkicker über einen Fußball-Parcours, Kletterstationen und Fußballdarts bis hin zu einem Surfsimulator war vieles geboten.
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Ein Highlight für alle Anwesenden war dann auch der musikalische Exkurs der FC-Fußballer. Zusammen mit ihren Fans sangen Selke und Co. die „Effzeh-Hymne“ und verabschiedeten sich erst mittags zur Vorbereitung auf das abendliche Testspiel. Wie zugewandt die Fans ihrem Verein sind, zeigte sich auch nach dem Abgang der Profis.
Musiker halten Kölner Fahne hoch
Musikalisch hielten Ben Randerath, Fiasko, Stadtrand und Björn Heuser die Kölner Fahne hoch. Geißbock Hennes konnte als lebendes und auch als Plüsch-Maskottchen begutachtet werden. Und auch die anderen Abteilungen des FC stellen sich vor. „Alleine bei uns wurden 40 neue Mitgliedschaften unterschrieben“, berichtete ein freiwilliger Helfer von einem der drei Stände. Und auch als der Himmel seine Schleusen im Kölner Westen öffnete, ließ sich die FC-Gemeinde nicht vertreiben, sondern rückte unter den Pavillons ganz besonders eng zusammen.
Auch die FC-Kickerinnen waren für ihre Fans da
Lili Kroll und ihr Sohn Mats waren da noch im Trockenen, nutzten dann aber die Zeit vor der Stadionöffnung, um bei den FC-Frauen vorbeizuschauen. „Wir kommen aus Troisdorf und wohnen in der Nachbarschaft von Laura Vogt“, erklärte die Anhängerin ihren Bezug zu den Bundesliga-Fußballerinnen. Auch diese schrieben bereitwillig Autogramme und plauderten mit ihren Fans. Dass über die digitalen Kanäle des Vereins nicht so leicht an Informationen über Vogt und Co. zu kommen ist, merkte Kroll vor Ort genauso an, wie ihr Problem mit den Rollstuhlkarten für den Sohn. Der Achtjährige ist auf dieses Fortbewegungsmittel oder auf Gehhilfen angewiesen, war bei der Saisoneröffnung aber trotzdem kaum zu bremsen. „Ich freue mich auf die Höhner und auf die neuen Spieler im Stadion“, gab Mats zu Protokoll und zerrte seine Mutter Richtung Stadion-Eingang.
Dorthin wollten auch Ralf Weigel und sein Begleiter aus Bensberg. „Als FC-Fans müssen wir immer hoffen“, erklärt der 64-Jährige sein Motto für die kommende Fußballsaison, „egal wie kompliziert die Zeiten waren oder sind, ist das ein Muss.“ Sein Vertrauen in den Verein, Davie Selke oder auch Trainer Steffen Baumgart sei unerschütterlich. „Die werden das schon machen“, verabschiedete sich Weigel und wurde Zeuge des 2:0 gegen den FC Nantes.