Jonas Urbig hat zugelegt, und das gleich in doppelter Hinsicht. Der 20-jährige Torhüter hat sich einen auffallend robusten Körper antrainiert und zudem in den vergangenen anderthalb Jahren erste Erfahrungen auf Profi-Niveau beim SSV Jahn Regensburg und bei der SpVgg Greuther Fürth gesammelt. Nun ist der gebürtige Euskirchener zurück in der Heimat bei Fußball-Zweitligist 1. FC Köln, wo er nach dem Abstieg die Nachfolge von Marvin Schwäbe als Nummer eins übertragen bekommen hat. Im Trainingslager in Bad Waltersdorf sprach Urbig am Montag in einer Medienrunde über...
…seine ersten Wochen nach der Rückkehr: „Die Intensität ist sehr hoch. Das Trainerteam verlangt sehr viel von uns. Aber es macht natürlich Spaß, wieder zu Hause zu sein und beim 1. FC Köln auf dem Platz zu stehen.“
…seine Eindrücke von der Mannschaft: „Der Eindruck ist sehr gut. Viele Spieler, die viel Bundesliga-Erfahrung mitbringen, sind geblieben. Daher ist die Qualität im Training brutal hoch.“
…seine Beförderung zum neuen Stammtorwart des FC: „Das bedeutet mir total viel. In meinem Heimatverein als neue Nummer eins in die Saison zu gehen, ist ein schönes Gefühl. Darauf freue ich mich auch. Trotzdem ist es wichtig, dass ich meine Leistung jeden Tag abrufe. Dem möchte ich gerecht werden.“
…seine anfänglichen Vorbehalte gegenüber einer Leihe: „Als es darum ging, meinen Heimatverein vorerst zu verlassen und ein neues Kapitel einzuschlagen, habe ich gut abgewogen. Dadurch, dass für mich das Spielen auf höchstmöglichem Niveau das erste Zwischenziel war, gab es für mich keine andere Option, als nach Regensburg zu gehen. Als junger Torwart Zweite Liga zu spielen, ist eine gute Sache. Trotz des Abstiegs hat mich das halbe Jahr vor allem persönlich sehr vorangebracht und meine Widerstandsfähigkeit gestärkt. Es ist mir gelungen, meine Leistungen auch dann abzurufen, wenn es für die Mannschaft nicht gut lief. Das habe ich nach Fürth mitgenommen.“
…die vergangene Saison bei der SpVgg Greuther Fürth: „Wir hatten auch dort einen sehr jungen Kader, bei dem es für mich darum ging, mich weiterzuentwickeln und eine Führungspersönlichkeit zu werden. Das habe ich dann auch getan. Wir haben lange oben mitgespielt, leider nicht lange genug. Das hat mich ein bisschen geärgert. Daher ist der FC nun ein neuer Anlauf, ganz oben dabei zu sein.“
…seine vermeintliche Bedingung, nur als Nummer eins zurückzukehren: „Ich möchte immer spielen. So wie die Konstellation nun ist, ist sie gut für mich. Über alles andere mache ich mir keine Gedanken.“
… die Zusammenarbeit mit dem abwanderungswilligen Ex-Stammtorwart Marvin Schwäbe: „Marvin hat zweieinhalb Jahre beim 1. FC Köln Bundesliga gespielt, das fehlt mir noch. Wir haben einen guten und offenen Austausch.“
…das deutlich größere Umfeld in Köln: „Druck nehme ich eher weniger wahr. Ich nehme es vielmehr als Vorfreude und Begeisterung wahr, vor 50.000 im Rhein-Energie-Stadion zu spielen.“
…seinen rasanten Aufstieg in den letzten anderthalb Jahren: „Mir fällt es nicht schwer, das alles zu verarbeiten. Ich habe ein ruhiges, gesetteltes Umfeld, was mir persönlich wichtig ist. Alle Nebengeräusche lasse ich links und rechts liegen, damit ich mich bestmöglich auf meine Leistungen konzentrieren kann.“
…seine Ziele mit dem FC: „Ich bin bislang gut damit gefahren, während der Saison von Woche zu Woche zu gucken. Unser Ziel ist es, uns im Trainingslager bestmöglich vorzubereiten, um zu Saisonbeginn direkt auf der Höhe zu sein und zu zeigen, dass wir richtig Gas geben.“
…die Qualität der Zweiten Liga: „Uns erwartet eine total gute, mit vielen namhaften Vereinen bestückte Zweite Liga, in der es keinen schlechten Gegner gibt. Es geht von Woche zu Woche um alles, jeder kann jeden schlagen. Natürlich gehen wir mit einem so großen Namen wie dem des 1. FC Köln mit einer Favoritenrolle in die Saison. Trotzdem müssen wir von Spiel zu Spiel unsere Leistung abrufen.“
…den Kampf um den direkten Wiederaufstieg: „Wir sollten nicht zu weit in die Zukunft schauen. Wir haben direkt am Anfang einen Kracher und ersten Gradmesser gegen den Hamburger SV.“
…seine Rückennummer, die trotz Stammplatz nicht die 1 ist: „Ich habe die letzten anderthalb Jahre mit der Nummer 40 gespielt. Das ist mir gut gelungen. Warum also nicht weiter mit der 40 spielen?“
…das Lob von Paderborns Trainer Lukas Kwasniok, der Urbig als zukünftigen Nationaltorwart bezeichnete: „Darüber habe ich mich gefreut, aber ich habe es gut einordnen können. Weil ich weiß, was mir noch alles bevorsteht.“
…seinen möglichen Sprung in die A-Nationalmannschaft: „Ich bin aktuell bei der U21-Nationalmannschaft, mit der wir nächstes Jahr eine Europameisterschaft spielen. Daran denke ich im Moment eher.“