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1. FC KölnSteffen Baumgart bleibt bei den gewohnten Abläufen

Lesezeit 3 Minuten
Manuel Riemann vom VfL Bochum, rettet vor Steffen Tigges vom 1. FC Köln.

Viele Flanken und Eckbälle, aber kaum Abschlüsse: Hier ist Bochums Keeper Manuel Riemann vor Steffen Tigges am Ball.

Der 1. FC Köln sucht nach Gründen für seine Negativserie und Torlosigkeit. Trainer Steffen Baumgart ändert aber nichts an den gewohnten Abläufen.

Steffen Baumgart ist kein Freund von Aktionismus. So blieb alles wie geplant, trotz der Enttäuschung am Freitagabend. Das Wochenende war frei für die Profis des 1. FC Köln, erst am Montagmittag traf sich die Mannschaft zur ersten Trainingseinheit nach der 0:2-Heimpleite gegen den VfL Bochum. Es war ein lockerer Aufgalopp in die Woche, denn eigentlich ruhen am Geißbockheim montags die Bälle.

Auf dem Programm standen ein paar Übungen in der Kleingruppe. Marvin Schwäbe hatte nicht mal seine Torwartausrüstung dabei. Nach einer Stunde ging es wieder runter vom Platz. Die Vorbereitung auf den schweren Gang zum Bundesliga-Zweiten Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) beginnt wie gewohnt erst am Dienstag.

Vorsprung des FC ist auf sieben Zähler geschmolzen

Vor dem Wiedersehen mit Anthony Modeste und Salih Özcan sind die Kölner in eine Krise abgerutscht. Baumgarts Mannschaft ist seit vier Spielen torlos, weshalb sie zuletzt nur einen von zwölf möglichen Punkten holte. „Die Situation ist nicht brisant, aber angespannt. Wir sind uns bewusst, dass wir aufpassen müssen“, ordnet der FC-Trainer den auf sieben Zähler zusammengeschmolzenen Vorsprung auf Platz 16 ein.

Mit der Niederlage gegen Bochum verpasste der FC einen Schritt Richtung frühzeitiger Klassenerhalt. Es war der zweite Patzer gegen einen Verfolger in Serie. „Wir haben gegen Stuttgart und Bochum zugelassen, dass zwei Teams aus dem unteren Drittel drei Punkte gegen uns holen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern verändert auch die Tabellensituation“, meinte Baumgart, der sich nun wieder intensiver mit dem Thema Abstiegskampf befassen muss. „Natürlich gucken wir nach unten, das müssen wir. Wir haben aber immer gesagt, dass wir nach unten gucken, solange der Weg nach unten noch möglich ist. Und im Moment ist der Weg nach unten kürzer.“ Baumgart bleibt dennoch optimistisch: „Viel wichtiger ist, dass wir alles selbst in der Hand haben.“

Unser Problem ist, dass wir das, was wir angeboten bekommen, nicht nutzen."
Steffen Baumgart, Cheftrainer 1. FC Köln

Doch dafür muss die Offensive wieder in Schwung gebracht werden. Ein Ansatzpunkt ist die Verbesserung der Flankenqualität. Gegen Bochum schlug der FC 36 Hereingaben, von denen nur fünf Prozent beim Mitspieler ankamen. „Es ist uns bewusst, dass wir die Flanken nicht so gut auf den Punkt bringen, wie wir es gerne hätten. Wir müssen schauen, dass wir da genauer werden“, forderte Baumgart.

Auch aus zehn Eckbällen wusste sein Team kein Kapital zu schlagen. „Die Ecken waren nicht wild durch die Gegend geschossen, sondern kamen dorthin, wo sie hinkommen sollten. Dann musst du in der Lage sein, daraus Tore zu erzielen“, erklärte der FC-Coach und resümierte: „Unser Problem ist nicht, dass wir die Lösungen nicht haben. Sondern dass wir das, was wir angeboten bekommen, nicht nutzen.“

Glaube an sich selbst ist noch groß

Baumgart will dies nicht als Kritik an einzelnen Mannschaftsteilen verstanden wissen. „Fußball ist ein Mannschaftssport, deshalb behandeln wir das Thema im Team. Wir sind als Team erfolgreich gewesen und werden als Team wieder erfolgreich sein.“ Nun gehe es darum, dass „wir bei uns bleiben und uns auf unsere Arbeit konzentrieren“. Von einem Kopfproblem will er nichts wissen: „Die Kopffrage wird gerne als Alibi benutzt. Die Jungs haben keinen Grund, mit sich zu hadern, weil sie gut arbeiten.“ Wichtig sei, „dass wir dran glauben. Und der Glaube ist noch groß.“