Der 1. FC Köln bereitet sich seit Montag an der Costa Blanca auf die finale Phase des Abstiegskampfes vor. Was sich die Verantwortlichen von dem Trainingslager versprechen.
1. FC Köln startet ins TrainingslagerMentale Impulse für ein anderes Gesicht
Die Costa Blanca nahm den Reisetross des 1. FC Köln mit Sonnenschein in Empfang. Frühlingshafte 20 Grad zeigte das Thermometer, als Eurowings-Flug EW 9530 aus Düsseldorf kommend am Montagnachmittag nach zweieinhalbstündiger Reise pünktlich am Flughafen von Alicante aufsetzte. Von dort ging es weiter in das 40 Kilometer entfernte Algorfa, wo am Abend die erste Trainingseinheit auf dem Programm stand. Unter Ausschluss von Fans. So wie während des gesamten Aufenthaltes.
Die landeinwärts liegende 3000-Seelen-Gemeinde, umgeben von Bergen und Zitronenhainen, dient dem Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga bis Samstag als Zufluchtsort, um sich auf die entscheidende Phase des Abstiegskampfes vorzubereiten. „Das Kurztrainingslager ist für uns eine Möglichkeit, den Spielern noch mal den Ernst der Lage und unseren Plan für die restlichen Spiele der Saison zu verdeutlichen“, erklärt Trainer Timo Schultz die Maßnahme während der Länderspielpause. Weiter sagt er: „Wir wollen alle beisammen haben, im Detail arbeiten und uns gemeinsam auf den Endspurt einstimmen. Das wird ein hammerhartes Programm für uns werden. Dafür brauchen wir sämtliche Energie.“
Allerdings steht den Kölnern im Südosten Spaniens nicht der komplette Kader zur Verfügung. Neben den Nationalspielern Eric Martel, Jan Thielmann (beide Deutschland U21), Denis Huseinbasic (Bosnien-Herzegowina) und Leart Pacarada (Kosovo) fehlen auch die beiden Verletzten Justin Diehl und Mark Uth sowie Marvin Schwäbe. Der Torwart erwartet im Laufe der Woche Nachwuchs, weshalb er wohl nicht nachreisen wird. Anders als Kapitän Florian Kainz, der am Samstag zum zweiten Mal Vater wurde und mit einem Tag Verspätung am Dienstag in Algorfa eintreffen soll. Die gegen RB Leipzig (1:5) noch erkrankt fehlenden Dejan Ljubicic und Linton Maina wurden rechtzeitig gesund und konnten die Reise antreten.
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Mit dabei ist auch Luca Waldschmidt, der nach seinem Wadenbeinbruch weiter an die Mannschaft herangeführt werden soll. „Die Bruchstelle reagiert immer mal wieder, wenn die Belastung höher wird. Wir müssen von Tag zu Tag schauen, bis keine Belastungsreaktion mehr da ist“, beschreibt Sportchef Christian Keller den Stand der Dinge beim Offensivspieler, der seit Mitte Januar verletzt fehlt. „Wir sind zuversichtlich, dass er nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht“, sagt Keller.
Den Aufenthalt in Spanien hatten die Kölner bereits im Januar gebucht. „Wir hatten uns frühzeitig dazu entschlossen, weil wir ein sehr hartes Auftaktprogramm hatten und in der Crunchtime nun fast nur Gegner kommen, vor denen wir uns nicht verstecken müssen. Bayern München mal ausgeklammert, können wir alle Gegner schlagen. Wir müssen jetzt Punkte holen“, nimmt Keller die Kölner Mannschaft unmissverständlich in die Pflicht.
Im La Finca Resort soll die Grundlage für die Aufholjagd gelegt werden. Das Fünf-Sterne-Hotel ist unter Fußballclubs eine bekannte Adresse. Im Januar bereitete sich hier der belgische Tabellenführer Union Saint-Gilloise auf den Titelkampf vor; im Winter 2023 war der FC Augsburg zu Gast, bei dem die Kölner am 31. März aus der Länderspielpause starten. „Wir wollen gut arbeiten und versuchen, den ein oder anderen mentalen Impuls zu setzen“, erklärt Keller die Ziele des Trainingslagers, zu dem am Freitag auch ein Testspiel gegen den isländischen Erstligisten Breidablik Kópavogur gehört.
FC-Trainer Schultz speist Zuversicht aus zurückkehrenden Spielern
Trotz des Abrutschens auf einen direkten Abstiegsplatz blickt Timo Schultz den restlichen acht Spielen „sehr optimistisch“ entgegen. „Wir hatten gegen Leipzig einen enormen Qualitätsverlust zu verzeichnen. Die Jungs kommen alle zurück“, freut sich der FC-Trainer über mehr personelle Alternativen. Nicht nur das: „Zuversichtlich stimmt mich auch, dass wir in fast allen Spielen, seitdem ich hier sein darf, mindestens auf Augenhöhe waren.“
In der finalen Saisonphase sei es nun wichtig, „nicht nur auf Augenhöhe zu sein, sondern auch Spiele zu gewinnen. Das ist der entscheidende Schritt, den müssen wir gehen, das wissen wir“, betont Schultz, der nicht in Panik verfällt: „Wir haben noch genügend Zeit.“ Nach dem Zusammenbruch der Kölner Notelf gegen Leipzig räumte Schultz ein, dass die zweiwöchige Liga-Unterbrechung für den FC „gerade recht“ komme. „Wir haben nun eine Länderspielpause, in der wir uns sammeln müssen und Anlauf nehmen können, und dann werden wir ein anderes Gesicht zeigen“, verspricht der Kölner Trainer.