Der 1. FC Köln ist in der Fußball-Bundesliga seit vier Spielen ungeschlagen und hat nur zwei Gegentore kassiert. Ein Verdienst der stabileren Defensive, an der „Laufwunder“ Eric Martel und„ Kühlschrank“ Jeff Chabot erheblichen Anteil haben.
Spielercheck zum 1. FC KölnEin junges Laufwunder und ein beweglicher Kühlschrank
Christian Keller war nach dem 0:0 des 1. FC Köln gegen RB Leipzig ziemlich beeindruckt. „Ich bin superzufrieden, mit dem, was die Mannschaft abgeliefert hat.“ Die starke Leistung der Geißböcke gegen den Champions League-Achtelfinalisten hatte dem FC-Sportchef vor allem imponiert, weil sie die positive Entwicklung der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart kennzeichnete. Keller lobte also die „starke, kollektive Mannschaftsleistung“ und wollte eigentlich keinen einzelnen Spieler herauszuheben. Aber wie, das so ist, wenn es darum geht, eine gute Entwicklung genauer zu erklären, braucht es passende Beispiele.
Der FC-Sportchef kam ungefragt als erstes auf Eric Martel zu sprechen. Womöglich, weil der 20-Jährige bei RB Leipzig ausgebildet worden ist, die Roten Bullen ihm aber keine Perspektive aufzeigen konnten. Vielleicht auch, weil Keller das Hinspiel in Leipzig vor Augen hatte, als Martel sein Bundesliga- und Startelf-Debüt für den FC gab und seine Sache beim 2:2 laut Sportchef „gut gemacht“ hatte. „Jetzt hat er mehr Bundesliga-Erfahrung und sich sichtlich entwickelt“, lobte der 44-Jährige den Sechser im Vergleich und ging ins Detail: „Seine Zweikampfhärte und -stärke, wie er nach vorne verteidigt und nach Ballgewinnen in die offensiven Aktionen mit reingeht, das war richtig gut.“
Martels Marktwert ist gestiegen
Martel war vergangene Saison von Leipzig an Austria Wien ausgeliehen und wechselte im Sommer für 1,2 Millionen Ablöse nach Köln. Ein Schnäppchen, wenn sich der gebürtige Straubinger so weiter entwickelt. Martel hat als erst 20-Jähriger in 22 von 28 Pflichtspielen des FC in dieser Saison mitgewirkt und 16 Mal in Baumgarts Startelf gestanden. Ein klares Indiz für die Wertschätzung, die ihm das FC-Trainerteam entgegenbringt.
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Beim 7:1 gegen Bremen und gegen Leipzig spulte der defensive Mittelfeldspieler jeweils mehr als 13 Kilometer ab und war laufstärkster Spieler auf dem Platz – noch vor Ellyes Skhiri. Der passende Nachfolger also für den Tunesier, den die Kölner nach Ende seines laufenden Vertrages im Sommer wohl kaum werden halten können. Nach Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt soll nun auch Bayer Leverkusen seine Fühler nach Skhiri ausgestreckt haben.
Martel, dessen Marktwert mittlerweile bei vier Millionen Euro liegt, hat noch bis Sommer 2026 Vertrag beim FC. Genug Zeit, um als sich als Kölner Sechser zu etablieren, seine offensiven Fähigkeiten als ehemaliger Stürmer in Tore und Vorlagen umzumünzen und sich so zu entwickeln, dass er bei einem anderen Club den nächsten Schritt gehen kann: „Ich mache Fehler und versuche aus ihnen zu lernen. So entwickle ich mich weiter“, erklärte Martel sein Credo, das ganz den Vorstellungen von Trainer Baumgart entspricht.
Kellers zweites Beispiel für die gute Entwicklung des Teams und hier insbesondere der defensiven Stabilität nach der Winterpause hieß Jeff Chabot. Die Wahl auf den 24-Jährigen fiel zwangsläufig, weil der Sportchef die Frage zu beantworten hatte, ob der FC den bis Sommer von Sampdoria Genua ausgeliehenen Innenverteidiger fest verpflichten möchte, obwohl die im Leihvertrag verankerte Kaufoption nicht mehr verpflichtend ist. Chabot kann nach seiner Sprunggelenkverletzung in der Hinrunde nicht mehr auf die erforderlichen Einsätze kommen.
Chabot ist bis Saisonende von Sampdoria Genua ausgeliehen
„Das ist kein Thema, das jetzt geklärt werden muss. Wenn er sich sportlich weiter so präsentiert, gibt es gute Gründe darüber nachzudenken, ob er bleibt“, antwortete Keller. Mit dem Wissen, dass Chabot durch seine zuletzt starken Leistungen nicht nur Sampdoria, sondern auch andere mögliche Interessenten auf sich aufmerksam gemacht hat. Womöglich wäre es für den FC sogar besser, wenn die Kaufpflicht in Höhe von 2,5 Millionen noch gültig wäre.
Chabot hat die Winterpause jedenfalls dazu genutzt, körperlich wieder auf den Stand zu kommen, der ihm im Sommer einen Stammplatz eingebracht hat. „Er setzt seinen mächtigen Körper jetzt besser ein und traut sich zu, mehr nach vorne zu verteidigen. Wenn er dann im Infight ist, ist es sehr unangenehm gegen ihn“, lobte Keller den 1,95 Meter großen und äußerst kopfballstarken Abwehrspieler. In Anspielung auf Chabots Spitznamen und seine immense Zweikampfstärke legte der FC-Sportchef dann noch ein Kompliment drauf: „Er ist jetzt ein deutlich beweglicherer Kühlschrank.“