Der 1. FC Köln braucht am Samstag einen Heimsieg gegen den SC Freiburg und muss dabei auf Mark Uth verzichten.
FC-HeimspielMark Uth fällt gegen Freiburg erneut aus
Der 1. FC Köln ist ein Meister darin, den kölschen Zusammenhalt zu beschwören. Dieses einmalige und bisweilen überschwängliche Gefühl, das zwischen dem Club, seinen Fans und der ganzen Stadt entstehen kann. Eine Wucht, die sich vor allem im Rheinenergiestadion entlädt, wenn die Funken zwischen der Mannschaft und den Anhängern auf den Rängen überspringen. Sollte der FC in der Bundesliga-Saison 2023/24 zum siebten Mal den Gang in die 2. Bundesliga antreten müssen, wird es auch daran gelegen haben, dass sich die Kraft des Zusammengehörigkeit-Gefühls nicht entscheidend entfalten konnte.
Ein Blick auf die Tabelle weist die Geißböcke nach 31 Spieltagen als zweitschwächstes Heimteam der Liga aus. Zwölf Punkte und ein Torverhältnis von 12:26 stehen in Müngersdorf nach 15 Partien zu buchen. Nur Absteiger SV Darmstadt 98 war noch schlechter. Eine Bilanz, die überhaupt nicht zur Unterstützung passen will, die die Kölner von ihrer Gefolgschaft in dieser Spielzeit erfahren. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Fans uns trotz der großen Enttäuschung gegen Darmstadt in Mainz so unterstützt haben. Wir sind dafür sehr dankbar und wir brauchen es“, lobte Thomas Kessler.
Der Bereichsleiter Lizenzspieler hofft deshalb, dass die Mannschaft am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im vorletzten Heimspiel der Saison dieselbe Energie wie beim 1:1 in Mainz auf den Platz bringt und im Zusammenspiel mit den Fans die nötige Wucht entwickelt, um den für den Klassenerhalt notwendigen Dreier einzufahren. „Wir sind zwar am Limit, können unser Maximum an Leistung aber nicht immer abrufen und haben deshalb zu viele Punkte liegen lassen. In Mainz hat die Mannschaft am Ende gezeigt, was sie kann, wenn sie entfesselt aufspielt.“
Alles zum Thema SC Freiburg
- Regionalliga West Dank Enzo Wirtz feiert Hohkeppel den ersten Auswärtssieg
- Frauenfußball 1. FC Köln hinkt erneut den Erwartungen weit hinterher
- Frauenfußball 1. FC Köln steckt nach 0:2 gegen Freiburg im Abstiegskampf
- Frauenfußball 1. FC Köln hofft gegen SC Freiburg auf ersten Saisonsieg
- Saison-Bilanz Die meisten Tipper aus Rhein-Erft lagen beim 1. FC Köln daneben
- Frauenfussball Selina Cerci verlässt den 1. FC Köln und wechselt zur TSG Hoffenheim
- Freiburger Trainer auf Abschiedstour Christian Streich schließt Rückkehr nicht aus
Auch Timo Schultz empfindet die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen als „sehr auffällig“. Auf fremden Plätzen nimmt der FC Platz 15 unter allen Bundesliga-Clubs ein und hat seit Januar unter dem neuen Trainer in sieben Partien nur beim FC Bayern München verloren. Allerdings auch kein einziges Mal gewonnen. „Auswärts sind wir sehr stabil, während wir zu Hause viele Punkte verloren haben. Wir haben noch zwei Heimspiele, um es besser zu machen und unsere Bilanz aufzupolieren“, fordert Schultz gegen Freiburg einen Sieg.
Mark Uth fehlt auch am Donnerstag beim Training
Den es angesichts von fünf Punkten Rückstand auf Platz 16 und sogar sieben Zählern auf Rang 15 unbedingt braucht. Sonst ist der Abstieg nicht mehr zu vermeiden. Timo Schultz ist optimistisch, dass das Unterfangen im Gegensatz zum 0:2 gegen Darmstadt diesmal auch gelingt: „Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass wir mit einer guten Leistung am Wochenende unsere Ausgangsposition verbessern können. Die Mannschaft hat diese Woche im Training einen guten und frischen Eindruck hinterlassen. Die Jungs glauben daran.“
Allerdings mussten die Geißböcke in dieser Woche erneut einen Rückschlag hinnehmen. Neben Linksverteidiger Leart Pacarada ist auch Mark Uth erkrankt. Beide Spieler konnten in dieser Woche noch nicht trainieren und werden für Samstag wohl nicht zur Verfügung stehen. „Ich habe nach dem Spiel in Mainz schon gesagt, wie wichtig Mark für uns ist. Es ist extrem ärgerlich für uns und für ihn, dass er schon wieder fehlen wird“, sagte Timo Schultz und wünschte dem Spielmacher, dass er schnell wieder gesund wird. Auch, weil Uth nach seinem langen Ausfall wegen einer Knieverletzung jede Trainingseinheit benötigt, um so fit zu werden, dass er wieder von Anfang an spielen kann. In Mainz stand er inklusive Nachspielzeit rund 40 Minuten auf dem Platz. „Viel mehr, als er nach seiner Verletzung sollte“, räumte der FC-Trainer ein.
Schultz sieht nach der ordentlichen Leistung am Sonntag eine „hohe Wahrscheinlichkeit“ personell wenig bis gar nichts zu ändern. Was bedeuten könnte, dass Luca Waldschmidt die Gelegenheit bekommt, sich für seine schwache Leistung inklusive verschossenem Elfmeter zu rehabilitieren und Kapitän Florian Kainz zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen müsste. Eine Option für den Kader ist erstmals seit seiner Muskelverletzung zudem Youngster Justin Diehl.
„Ich habe diese Woche auch ein paar Spieler gesehen, die gut trainiert haben und sich aufdrängen. Sie haben die Energie auf den Platz gebracht, die wir am Samstag um 18.30 Uhr brauchen“, schloss der 46-Jährige personelle Anpassungen nicht gänzlich aus. Auf jeden Fall darf es gegen den Sportclub Freiburg kein großes Abwarten geben, wie in so manchem Heimspiel zuvor: „Wir müssen von der ersten Minute an zeigen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen und unsere Fans damit abholen“, forderte Thomas Kessler. Also den Funken überspringen lassen für das kölsche Gefühl der glückseligen Gemeinsamkeit.