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1. FC Köln gegen Bergisch GladbachFC-Trainer zieht ernüchterndes Fazit nach Testspiel  – Youngster überzeugen

Lesezeit 3 Minuten
Testspiel, Bergisch Gladbach vs.1.FC Köln, 06.09.2023, von links: Joel Kouekem (BG), Damion Downs (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Doppelpack: Damion Downs (rechts) überzeugte beim FC-Testspiel in Bergisch Gladbach.

Der 1. FC Köln hat weiter viel Arbeit vor sich. Das zeigte auch das Testspiel beim Fünftligisten SV Bergisch Gladbach.

Die Analyse von Steffen Baumgart nach dem am Ende standesgemäßen 6:0 (2:0)-Erfolg im Testspiel beim Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach fiel eindeutig aus. „Ich hatte das Gefühl, dass wir schon weiter sind“, sagte der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln und ging ins Detail: „Bei den Jungs, die wir gesehen haben, waren Aktionen dabei, bei denen ich das Gefühl habe: Das muss besser und klarer werden. Wir haben also noch eine ganze Menge zu tun.“

Baumgarts Aussagen bezogen sich auf die erste Hälfte. Sein Team hatte zwar einen Blitzstart hingelegt und nach zwei Schnellangriffen über die rechte Seite mit Flanken von Rasmus Carstensen durch Tore von Steffen Tigges (3.) und Neuzugang Faride Alidou (6.) 2:0 geführt, danach aber alles vermissen lassen. „In der ersten Halbzeit waren keine Abläufe da. Es kann nicht sein, dass wir eine Halbzeitpause brauchen, um in die Strukturen zu kommen, die wir uns vorstellen. Das muss schneller klappen. Die Jungs kennen die Abläufe – und dann haben sie die vergessen oder konnten sie nicht umsetzen. Das ist nicht gut“, beschrieb der FC-Coach das unansehnliche Spiel nach der frühen Führung.

In der zweiten Halbzeit hatten wir die Lösungen und Abläufe, die wir brauchen, um so einen Gegner zu bespielen.
Steffen Baumgart, FC-Cheftrainer

Luca Waldschmidt konnte in der Offensive auf der Zehn ebenso wenig Akzente setzen wie Alidou und Linton Maina. Auch Denis Huseinbasic und Jacob Christensen offenbarten auf der Doppelsechs Schwächen und zeigten, dass es für sie noch ein gutes Stück Weg bis in die Bundesliga-Startelf des FC bleibt. Das Fehlen der Nationalspieler Florian Kainz, Dejan Ljubicic, Eric Martel und Leart Pacarada sowie der angeschlagenen Davie Selke und Jeff Chabot und den geschonten Marvin Schwäbe, Timo Hübers und Benno Schmitz konnte keiner der Kölner nutzen, um nachhaltig Werbung für sich zu machen.

Im Gegensatz zu den jungen Spielern, die in der zweiten Halbzeit den Etablierteren zeigten, dass man auch in so einem Testspiel Eindruck machen kann. Damion Downs (58./73.), Joao Pinto (62.) und Timo Wäschenbach mit einem frech verwandelten, direkten Freistoß (66.) münzten das nun strukturierte FC-Spiel in Treffer um. Es waren auch noch ein paar Tore mehr möglich gegen einen allerdings nachlassenden Fünftligisten. „In der zweiten Halbzeit hatten wir die Lösungen und Abläufe, die wir brauchen, um so einen Gegner zu bespielen. Auch im Anlaufverhalten. Wir hatten die Anzahl an Torchancen, die ich mir vorstelle“, lobte Steffen Baumgart den Auftritt nach dem Wechsel.

Langes, freies Wochenende

Nach einer Lauf- und Yogaeinheit am Donnerstag-Vormittag verabschiedete sich der Chefcoach ins lange, freie Wochenende. Für den 51-Jährigen geht es in die Heimat nach Berlin. Seine Spieler haben bis Montag frei, dann beginnt die Vorbereitung auf das zweite Saison-Heimspiel am 16. September gegen die mit sechs Punkten gestartete TSG 1899 Hoffenheim. Der nächste dicke Brocken für die Geißböcke, die nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt den ersten Sieg der Spielzeit 2023/24 anstreben, obwohl Baumgart das Gefühl hat, dass sein Team eigentlich schon weiter sein müsste.