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1. FC Köln gegen AugsburgFC-Trainer Steffen Baumgart lebt Selbstbewusstsein vor

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Kölns Trainer Steffen Baumgart

Kölns Trainer Steffen Baumgart

Der 1. FC Köln kämpft am Samstag beim heimstarken FC Augsburg gegen die Serie von sechs sieglosen Spielen in der Fußball-Bundesliga.

Sechs sieglose Spiele mit einem Torverhältnis von 1:13 und immer wieder das gleiche nervige Thema: Viel Aufwand, aber kaum Ertrag: Es gibt beim 1. FC Köln im April 2023 wenig Grund für gute Laune und Optimismus. Vielmehr stellt sich die Frage nach dem Weg aus der sportlichen Krise, die seit einer Woche durch das Fifa-Urteil und die drohende Transfersperre zusätzliches Gewicht mit sich herumtragen muss. Für das Trainerteam um Chefcoach Steffen Baumgart geht es also um Lösungen.

Wer den 51-Jährigen nun am Donnerstag auf der kurzen und knackigen Pressekonferenz vor dem nächsten Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Augsburg erleben durfte, bekam den Eindruck, dass er und seine Mitstreiter davon überzeugt sind, der Aufgabe nicht nur gewachsen zu sein, sondern sie auch erfolgreich bewältigen zu können.

Baumgart hatte nicht nur gute Laune, er trat auch mit einem Selbstbewusstsein auf, das Hoffnung macht. Hoffnung, das er nach dem 0:0 gegen Mönchengladbach in der Trainingswoche Gründe für dieses gute Gefühl sammeln konnte und dies seinen Spielern für Augsburg vorleben kann. Die Einheiten am Geißbockheim vermittelten jedenfalls den Eindruck, dass es am Samstag klappen könnte mit der sportlichen Wende. „Im Training zeigen die Jungs mehr, als sie zuletzt im Spiel abrufen konnten“, lobte Baumgart. Er machte gleichzeitig damit aber auch deutlich, dass die Probleme als logische Konsequenz aus der Erfolglosigkeit mittlerweile in den Köpfen der Spieler angekommen sind.

„Es bringt dann irgendwann auch nichts mehr immer zu sagen, dass wir dran glauben. Wir müssen Dinge auch besser machen“, erklärte der FC-Trainer. Natürlich dreht sich alles um die Abschlüsse, denn die Torflaute nagt am Selbstvertrauen. „Lieber mal einen Schuss mehr nehmen und nicht immer darüber nachdenken, ob er reingehen kann. Wir brauchen mehr Klarheit im gegnerischen Strafraum“, forderte Baumgart. Von seinem Weg rückt er weiter keinen Zentimeter ab: „Die Jungs sind sauer, weil wir die Ergebnisse nicht haben. Sie wollen aber keinen anderen Weg.“

FC-Kader vor Augsburg-Spiel fast komplett

Dem Trainer steht für die Aufgabe bei den heimstarken und extrem aggressiv spielenden Augsburgern bis auf die Langzeitausfälle Mark Uth und Florian Dietz der komplette Kader zur Verfügung. Baumgart wird am Freitag also erstmals nach längerer Zeit wieder die Qual der Wahl bei der Zusammenstellung seines Kaders haben. „Das gehört zu meinem Job und bereitet mir keine schlaflosen Nächte“, wehrte Baumgart jegliche Art von Gefühlsduselei ab. Vielmehr schätzt er die zusätzlichen Möglichkeiten, im Spielverlauf frische Kräfte zu bringen.

„Das hat uns ausgezeichnet und gegen Gladbach haben Denis und Ljubi gleich frischen Wind reingebracht“, verwies der Coach auf die Einwechslungen von Denis Huseinbasic und Dejan Ljubicic im Derby.

Möglicherweise wird Ljubicic gegen Augsburg wieder in der Startelf stehen, obwohl Baumgart nach dem Derby eigentlich keinen Grund für personelle Änderungen sieht. „Es gibt immer ein, zwei Möglichkeiten“, spricht er taktische Veränderungen an, für die es dann andere Spieler braucht. Wie zum Beispiel Ljubicic, der zusammen mit Florian Kainz das Achter-Paar hinter den Spitzen Davie Selke und Linton Maina bilden könnte.

Nicht gekratzt wird an der Viererkette und an den beiden Sechsern Eric Martel und Ellyes Skhiri. Und am Ende kommt es trotz all der aufgehäuften Schwierigkeiten sowieso nur darauf an, wieder an die eigenen Stärken zu glauben und sie am Samstag auf den Platz zu bekommen. Denn eines steht fest: Der Sieger im Duell der beiden Tabellennachbarn macht einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.