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1. FC KölnDejan Ljubicic kehrt gegen Karlsruhe in die Startelf zurück

Lesezeit 4 Minuten
Dejan Ljubicic

Dejan Ljubicic

Der 1. FC Köln setzt im Duell gegen Aufstiegskandidat Karlsruhe auf Dejan Ljubicic. Trotz Effizienzproblemen bleibt Trainer Gerhard Struber optimistisch. Spieler Florian Kainz bleibt verletzungsbedingt draußen.

Gerhard Struber hinterlässt nicht den Eindruck, als ob er sich irgendwelche Sorgen macht. Obwohl der Österreicher als neuer Trainer des 1. FC Köln in sechs Zweitligaspielen nur acht Punkte gesammelt hat und damit auf Rang neun der Tabelle steht, ist er von der Sache überzeugt: „Vieles zeigt in eine gute Richtung. Der Weg zu den Siegen ist sehr absehbar“, sagte Struber auf seiner ersten FC-Mitgliederversammlung am vergangenen Dienstag. Alles nur eine Frage der Zeit also und die bringt am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) die nächste Gelegenheit, dass es tabellarisch aufwärts geht. Im Duell mit dem Tabellenzweiten Karlsruher SC können die Kölner den Rückstand auf einen Aufstiegskandidaten halbieren.

Nach den Spielen gegen den 1. FC Magdeburg (1:2) und Fortuna Düsseldorf (2:2) ist sehr viel über die Kölner Offensive und die fehlende Effizienz gesprochen und geschrieben worden. „Wir schießen genug Tore und sind in der Liga zusammen mit Hamburg die Nummer eins. Aber wir wissen alle, dass im Verhältnis zu den Chancen, die wir rausspielen mehr herausspringen sollte“, erklärte Struber, dessen Team wie der HSV bereits 14 Mal ins Schwarze getroffen hat.

1. FC Köln schlägt zu wenig Kapital aus Überlegenheit

Im Vergleich mit dem nächsten Gegner aus Karlsruhe wird die Diskrepanz sehr deutlich. Die Badener haben auch schon zwölf Mal getroffen, dafür aber rund 40 Torschüsse weniger benötigt als die Geißböcke und sechs Punkte mehr geholt. „Wir wissen, dass wir zu wenig in der Hand haben und weiter an unserer Konsequenz arbeiten müssen“, räumte der FC-Trainer ein. Der andere Grund dafür, dass die Kölner aus ihren klaren, spielerischen Überlegenheiten noch zu wenig Kapital schlagen, ist ihre Defensivarbeit.

Sowohl gegen Magdeburg als auch in Düsseldorf lagen die Geißböcke hochverdient in Führung, konnten ihren Vorsprung aber nicht über die Ziellinie. „Es ist auch wichtig, dass wir defensiv Stabilität zeigen, wenig zulassen und den Gegner   weit von unserem Tor weghalten, um am Ende die drei Punkte einzufahren“, forderte Struber. Zumal Karlsruhe ein Gegner sei, der aus wenig viel macht.

In Düsseldorf passte der Trainer die Spielanlage in seinem sehr offensiv ausgerichteten   System schon mal leicht in diese Richtung an. Ließ er gegen Magdeburg sehr hoch anlaufen, um das Aufbauspiel über Torwart Dominik Reimann für das eigene Pressing nutzen zu können, stellte er sein Team beim Tabellenführer mit einer klareren Doppelsechs aus Eric Martel und Denis Huseinbasic einen Tick tiefer auf und gab veränderte Pressing-Auslöser vor.

1. FC Köln: Nur eine Änderung an seiner Startelf

Eine Anpassung, die ausreichte, um gegen die Fortuna nur ganz wenig zuzulassen. Waren die Magdeburger zum Ende des Spiels hin noch zu klaren Chancen gekommen, aus denen zwei Treffer resultierten, benötigten die Düsseldorfer ein Zufallsprodukt, um in den letzten Sekunden der Nachspielzeit zum extrem glücklichen 2:2-Ausgleich zu kommen.

Was das spielende Personal betrifft, wird Struber im Vergleich zum vergangenen Wochenende wohl nur eine Änderung an seiner Startelf vornehmen. Der von seiner Krankheit genesene Dejan Ljubicic kehrt auf die rechte Achter-Position zurück, womit Tim Lemperle wieder in die vorderste Linie zurück. Wahrscheinlich ist, dass Luca Waldschmidt dadurch zurück auf die Bank muss. Der 28-Jährige machte in Düsseldorf zwar einen klaren Schritt in die richtige Richtung, hätte aber wohl eine seiner vielen Chancen nutzen müssen, um wieder von Beginn an auflaufen zu können.

Denkbar ist allerdings auch, dass Waldschmidt wieder als zweite Spitze spielt und dafür der junge Damion Downs zunächst draußen bleibt. Auch der 20-Jährige ließ in puncto Effizienz bei der Fortuna einiges zu wünschen übrig und musste zudem mit muskulären Problemen das Spielfeld nach gut einer Stunde vorzeitig verlassen. Allerdings hat der Deutsch-Amerikaner auch schon genau wie Lemperle zwei Tore auf seinem Saisonkonto stehen und das Vertrauen seines Trainers.

Während Ex-Kapitän Florian Kainz nach seiner Verletzung zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, aber erst für das nächste Heimspiel am 5. Oktober gegen Aufsteiger SSV Ulm wieder eine Option sein soll, steht Max Finkgräfe auf dem Sprung zurück in die Kölner Elf. Seine angestammte Position als Linksverteidiger ist nach seiner Knieverletzung aktuell allerdings durch den zuletzt stark spielenden Leart Pacarada besetzt. Auf die Frage, wie er das Duell zwischen den beiden sieht, antwortete Gerhard Struber vielsagend nur mit einem Wort: „Spannend.“

Ein Attribut, dass auch für die nächsten beiden Heimspiele des FC gilt. Nach durchweg guten Leistungen, soll es endlich auch den entsprechenden Ertrag geben, damit Strubers Ansage auf der Mitgliederversammlung Realität wird: „Wir wollen uns tabellarisch weiter vorne darstellen. Dafür habe ich ein sehr gutes Gefühl.“

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Köln: Urbig – Thielmann, Hübers, Pauli, Pacarada – Martel, Huseinbasic – Ljubicic, Maina – Lemperle, Downs.

Karlsruher SC: Weiß – Jung, Beifus, Kobald, Günther – Burnic, Rapp, Jensen, Wanitzek – Zivzivadze, Schleusener.