Steffen Baumgart will die schwache Darbietung des 1. FC Köln beim 0:3 in Stuttgart nicht überbewerten. Nach furiosen Wochen appelliert der FC-Coach an eine sachliche Einordnung der Niederlage.
1. FC KölnBaumgart will Niederlage in Stuttgart nicht überbewerten
Wer wie der 1. FC Köln über eine junge Mannschaft verfügt, für den stellen Rückschläge einen Teil des Entwicklungsprozesses dar. Manchmal können sie auch schmerzhaft sein, so wie das 0:3 des Fußball-Bundesligisten am Karnevalssamstag beim VfB Stuttgart. Steffen Baumgart weiß das, uns so war der FC-Trainer nach der ersten Niederlage im sechsten Spiel des Jahres 2023 weit davon entfernt, in Sorge zu verfallen. „Wichtig ist, eine Sachlichkeit beizubehalten“, appellierte der 51-Jährige, der die ungewohnt schwache Darbietung seiner Mannschaft nicht zu hoch hängen wollte: „Ich halte das immer noch für normal. Schwierig wäre es, wenn das öfters vorkommen würde.“
1. FC Köln: In Stuttgart einen schlechten Tag erwischt
Die deutliche Niederlage in Schwaben war nicht abzusehen gewesen, nachdem der FC in den Duellen mit den Champions-League-Achtelfinalisten München (1:1), Leipzig (0:0) und zuletzt Frankfurt (3:0) für Staunen gesorgt hatte. „Ich habe das Gefühl, dass wir auf einem so hohen Niveau gespielt haben, dass niemand mehr merkt, dass unsere Spieler nicht immer in der Lage sind, das gleiche Niveau abzurufen“, verwies Baumgart auf die Außergewöhnlichkeit der Resultate gegen die Spitzenteams.
In Stuttgart hatte der FC dagegen einen dieser schlechten Tage erwischt, den auch Spitzensportler mal haben. Von der sonst üblichen Intensität war kaum etwas zu sehen gewesen. „Viele Spieler haben nicht das Niveau aus den vorherigen Spielen erreicht. Wir waren immer den einen Schritt zu spät und haben keine guten Entscheidungen getroffen. Das passiert halt. Die Jungs sind keine Maschinen“, meinte Baumgart und führte aus: „Es fehlte in vielen Situationen das, was du brauchst, um so ein Spiel zu gewinnen. Wir haben im Defensivverhalten viele kleine Fehler gemacht und uns offensiv nicht durchgesetzt. Ich sehe das aber als normale Entwicklung an.“
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Im gleichen Atemzug warnte Baumgart davor, die als Tabellenvorletzter in den Spieltag gegangenen Stuttgarter als typisches Kellerkind einzustufen. „Stuttgart ist kein kleiner Verein, sondern verfügt über individuelle Qualität. Das ist eine Mannschaft, die zuvor unter Wert geschlagen wurde“, erklärte der FC-Coach nach dem ersten Bundesliga-Sieg des VfB unter der Regie von Rückkehrer Bruno Labbadia.
Zugleich war Baumgart darum bemüht, die Niederlage schnell abzuhaken. „Ein Fußballspiel hat seine eigene Geschichte. In allen Situationen, die dazu führen konnten, so ein Spiel zu gewinnen, waren wir nicht gut genug. Das ist ärgerlich, aber mehr soll es nicht sein“, befand der Kölner Trainer. Auch Christian Keller richtete den Blick bereits auf das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg. „Jetzt müssen wir das Spiel schnell löschen und den Fokus auf Wolfsburg legen“, forderte der Sportchef. Schließlich wird die Partie gegen den Tabellensiebten Aufschluss darüber geben, ob die Kölner doch noch einmal in Richtung der Europapokalplätze schielen dürfen.
An Inhalten für die kommenden Trainingstage wird es derweil nicht mangeln, wie Steffen Baumgarts Analyse des Stuttgart-Spiels ergab: „Es gibt viele Sachen, an denen wir ansetzen müssen, um wieder in ein normales Spiel zu kommen.“ Florian Kainz ist davon überzeugt, dass die Kölner die richtige Antwort geben werden. „Die Niederlage wird uns nicht umhauen“, versicherte der Topscorer des FC. „Wir werden weiter arbeiten und wollen im Heimspiel wieder voll attackieren.“
Eine andere Option, um im Oberhaus zu bestehen, haben die Geißböcke auch nicht. Zeigten das 0:0 bei Schlusslicht Schalke und die auch in der Höhe verdiente Niederlage in Stuttgart doch vor allem eins: Bringen die Kölner ihren Vollgasfußball nicht auf den Platz, geraten sie in Probleme, und zwar gegen jeden Gegner in der Bundesliga.