Fürth – Seit dem Montagabend um 22.19 Uhr ist es also amtlich: Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga. Mit einem spielerisch überlegen herausgespielten 4:0 (3:0) siegte der Tabellenführer bei der Spielvereinigung Greuther Fürth. Gleichzeitig sicherte man sich nach einjähriger Zweitklassigkeit wie beim letzten Aufstieg vor fünf Jahren vorzeitig die Meisterschaft des deutschen Fußball-Unterhauses.
An den beiden letzten Spieltagen kann die hinter hechelnde Konkurrenz nicht mehr zum FC aufschließen. Die Meisterschale, von Spöttern als Radkappe bezeichnet, wird am kommenden Sonntag von einem Vertreter der Deutschen Fußball Liga beim Spiel gegen Regensburg der Mannschaft übergeben.
3000 Kölner feiern auswärts mit
Die rund 3000 FC-Fans sorgten stimmgewaltig von Beginn an für Heimspielstimmung. Bevorzugt war dabei vor allem das übliche kölsche Liedgut. Aufstiegsfreude hatte bereits vor der Begegnung rund um das Stadion am Ronhof geherrscht, wo friedlich gefeiert wurde.Eine Woche zuvor bei seiner Antritts-Pressekonferenz hatte André Pawlak angekündigt, „nicht die Taktikkeule“ herausholen zu wollen. Tatsächlich aber änderte der neue Cheftrainer mehr im Systembereich als beim Personal. So stellte er von der unter seinem Vorgänger Markus Anfang zuletzt bevorzugten 3-5-2-Formation nicht auf ein 4-4-2-System, sondern auf eine 4-1-4-1-Aufstellung um.
So wurde Jhon Cordoba als einzige Sturmspitze aufgeboten. Er entledigte sich der Aufgabe so, wie er schon die ganze Saison über spielt und trifft: Mit einem Dreierpack. Top-Torjäger Simon Terodde saß nach seiner Blessur aus der Vorwoche zunächst auf der Bank, kam nach 74 Minuten für den Kollegen ins Spiel. Von Beginn an aber durfte Marcel Risse am rechten Flügel stürmen, nach hinten abgesichert durch Benno Schmitz.
Und Marcel Risse führte sich gleich gut ein. Nach seinem Flankenwechsel in der dritten Minute verzog Florian Kainz von links nur knapp. Wenig später probierte es Marcel Risse selbst, schoss aus 17 Metern knapp drüber.Perfekt machten es dann Florian Kainz und Jhon Cordoba in der achten Minute. Die Flnake des Linksaußen konnte der Mittelstürmer aus drei Metern mühelos zum 1:0 eindrücken. Damit erhöhte der Kolumbianer sein Saisonkonto auf 18. Treffer.
Schmitz verpasst knapp das 2:0
Fast seinen ersten Treffer als Profi erzielte Benno Schmitz, doch Torwart Sascha Burchert fälschte den Ball ab (20.), und Paul Jaeckel klärte kurz vor der Torlinie zur Ecke. Von Marcel Risse getreten brachte die aber das 2:0. Daniel Steininger, bedrängt von Benno Schmitz und Jhon Cordoba verlängerte den Ball per missglückter Kopfballabwehr ins eigene Tor.Danach besaß Louis Schaub eine Doppelchance (29./30.) erst köpfte er dem Schlussmann in die Hände, dann verzog er nach geschmeidigem Doppelpass mit Jhon Cordoba den Ball. Besser machte es der österreichische Nationalspieler als Vorbereiter. In der 41. Minute legte er den Ball per Flankenwechsel gefühlvoll Dominick Drexler auf, der hob den Ball von der Grundlinie zurück vors Tor, wo Jhon Cordoba nur noch einnicken musste.
Cordoba schnürt den Dreierpack
Ein Spiegelbild dieses Treffers war das 4:0 (65.). Diesmal leitete Dominick Drexler ein, Florian Kainz bediente zum zweiten Mal Jhon Cordoba, der sich mit seinem 20. Saisontreffer bedankte. Es war sein zweiter Dreierpack nach den drei Toren beim 4:1 gegen St. Pauli.Ansonsten verwalteten die Gäste ihre komfortable Führung nach der Pause. Dabei trafen sie kaum auf Gegenwehr der erschreckend schwachen Gastgeber.
Einen angenehmen Abend verbrachte auch Guido Winkmann. Zudem fungierte er wieder als Aufstiegs-Schiedsrichter für die Kölner. Wie vor fünf Jahren leitete er das für den FC zur Bundesligarückkehr führende Spiel. Der Mann vom Niederrhein tat dies mit viel Übersicht und wohltuend zurückhaltend.
Fürth: Burchert; Sauer, Caligiuri, Magyar, Raum; Seguin, Green, Jaeckel (66. Sarpei); Atanga, Steininger (46. Ideguchi), Redondo. – Köln: T.Horn; Schmitz, Meré, Czichos, Hector; Höger; Risse (66. Özcan), Schaub, Drexler (82. Koziello), Kainz; Cordoba (74. Terodde). – SR: Winkmann (Kerken). – Tore: 0:1 Cordoba (8.), 0:2 Steininger (20., Eigentor), 0:3 Cordoba (41.), 4:0 Cordoba (65.). – Zuschauer: 12.520. – Gelbe Karte: Steininger.
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