Benidorm – Die Weihnachtsbräuche in Spanien wollen es so, dass sich die Menschen zum Fest der Heiligen Drei Könige beschenken. Es sind die Gaben des weitgereisten Trios an das Christuskind, die die Grundlage für die Erfüllung von Wünschen und große Festivitäten bilden.
Ausgepackt wird also nicht wie in Deutschland am 24. Dezember sondern erst am 6. Januar. Der Tross des 1. FC Köln, der sich am Samstag für eine Woche im Wintertrainingslager in Benidorm einquartiert hat, konnte mit den Präsenten aber nicht so lange warten. So bescherte sich der abstiegsgefährdete Fußball-Bundesligist am Sonntag mit Elvis Rexhbecaj.
Ausgeliehen von Wolfsburg
Die Geißböcke leihen den 22-jährigen für 18 Monate vom VfL Wolfsburg aus und sicherten sich eine Kaufoption für den im Kosovo geborenen deutschen Mittelfeldspieler. Bei den Niedersachsen steht Rexhbecaj noch bis 2023 unter Vertrag. Horst Heldt hatte schon am Morgen nach seiner Ankunft im schmucken Melia Villaitana-Golfressort an der Costa Blanca Grund zu guter Laune.
Bei angenehmen 15 Grad und blauem Himmel bestätigte der FC-Geschäftsführer seinen zweiten Wintertransfer nach Mark Uth. „Er ist ein junger, im Mittelfeld vielseitig einsetzbarer Spieler, um den wir intensiv gegen einige Konkurrenten gekämpft haben. Glücklicherweise hat er sich für uns entscheiden.“ Heldt gefällt die „Zeit der Ausleihe“ und Rexhbecajs Ehrgeiz: „Mit der Verpflichtung heben wir insgesamt das Niveau an. Er kann viel und intensiv laufen.“
Bestätigung erst am Montag
Nach einer guten Saison unter Trainer Bruno Labbadia (24 Bundesliga-Einsätze) fand der aus der Jugend des VfL stammende Rexhbecaj beim neuen Coach Oliver Glaser in der Hinrunde überhaupt keine Berücksichtigung mehr. Der FC wird die Leihe erst am Montag offiziell bestätigen. Rexhbecaj traf zwar noch am Sonntagabend aus dem Wolfsburger Trainingslager in Portugal ein, musste aber noch den obligatorischen Medizincheck absolvieren.
In der als schwierig geltenden Wintertransfer-Periode läuft aber auch für den FC nicht alles nach Wunsch. Nachdem sich schon die Ausleihe von Mark Uth hingezogen hatte, musste sich Horst Heldt am Sonntag von einem Kandidaten für die Position des Innenverteidigers verabschieden. „Ich gehe davon aus, dass der Wechsel von Simon Falette nicht von statten geht.“
Nicht alles nach Wunsch
Der Profi von Eintracht Frankfurt hat sich wohl für einen anderen Club entschieden. Nicht schön, aber auch kein Drama: „Wir agieren parallel und beschäftigen uns nicht nur mit einem Spieler. Wir können nicht immer vom Best Case ausgehen, sondern müssen darauf vorbereitet sein, dass sich die Situation verändert“, erklärte Heldt, auf dessen Liste wohl noch Ben Gibson (FC Burnley) steht.
Im Wirrwarr der Verhandlungen geht es auch um die Abgabe von eigenen Profis. Erst wenn der Kader schrumpft, ist Platz für Neuankömmlinge. Der FC wird wie berichtet Stürmer Darko Churlinov an Zweitligist VfB Stuttgart abgebeben. Auf der Liste der Kölner stehen außerdem die nicht mit nach Spanien gereisten Vincent Koziello, Matthias Bader, Niklas Hauptmann und Louis Schaub.
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Im Fall des Österreichers gibt es laut Medien aus seinem Heimatland mit Stuttgart, dem Hamburger SV, RB Salzburg und Rapid Wien schon mehrere Kaufinteressenten. „Mit Louis hat nicht jeder gerechnet. Es geht nicht darum, irgendwelche Leute ins Abseits zu stellen. Wir haben gesagt, dass wir eine klare Linie haben. Wir schauen uns die Mannschaft an und treffen dann Entscheidungen, die aus unserer Sicht notwendig sind“, erläuterte Horst Heldt.
Möglicherweise trifft eine dieser Entscheidungen auch Jorge Meré. „Es ist für ihn und für uns schade, dass er krank ist. Er hätte die Gelegenheit nutzen können, sich in dieser intensiven Woche zu zeigen“, erklärte Heldt die Abwesenheit des spanischen Innenverteidigers in Benidorm. Das Heimweh von Merés Lebensgefährtin Marta könnte eine Rolle spielen. „Wenn sie Heimweh hat, ist das nicht gut und man muss versuchen, ihr das zu nehmen. Es ist von unserer Seite nicht vorgesehen, ihn abzugeben. Aber in einer Transferperiode entwickeln sich immer Dinge, bei denen man nicht weiß, was andere denken“, sagte Horst Heldt.