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1. FC KölnMarvin Schwäbe steht auch in Berlin im FC-Tor

Lesezeit 4 Minuten
marvin Schwäbe

Marvin Schwäbe (links) nach seinem Debüt 

Köln – Steffen Baumgart hat sich festgelegt. Wobei seine Entscheidung in der Torhüterfrage nur ein vorläufiger Beschluss ist. Demnach wird Marvin Schwäbe sowohl zum Rückrundenstart am Sonntag (15.30 Uhr, DAZN) bei Hertha BSC Berlin als auch in den beiden folgenden Punktspielen gegen Bayern München (15. Januar) und beim VfL Bochum (22. Januar) zwischen den Pfosten des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln stehen. Der als Herausforderer des langjährigen Stammtorhüters Timo Horn in die Saison gestartete Sommer-Zugang hat damit zu Beginn des neuen Jahres die Nase vorn.

Horn erhält im Gegenzug die Chance, im DFB-Pokal-Achtelfinale am 18. Januar gegen den Hamburger SV unter Wettkampfbedingungen zu zeigen, wie weit er nach seiner Ende November erlittenen Knieverletzung ist. „Nach der Pause im Anschluss an das Spiel gegen Bochum werde ich dann festlegen, wer die Nummer eins ist“, erläutert Baumgart das weitere Vorgehen. Eine endgültige Entscheidung in der wohl spannendsten Personalfrage des Winters lässt somit noch ein paar Wochen auf sich warten.

„Marvin hat das gezeigt, was wir von ihm erwartet haben“

Gleichwohl ist die nun getroffene Regelung ein Fingerzeig darauf, dass es Ende Januar zu einer Wachablösung im FC-Gehäuse kommen kann. Schließlich ist Steffen Baumgart sehr zufrieden, wie Marvin Schwäbe seine Aufgaben in den fünf Partien vor der Winterpause gelöst hat. „Marvin hat sehr gute Leistungen gebracht. Er hat das gezeigt, was wir von ihm erwartet haben“, lobt der FC-Coach. Hinzu komme, dass Horn Trainingsrückstand aufweist. „Timo war mehrere Wochen verletzt. Er hat in dieser Woche das erste Mal Bälle in die Hand bekommen“, sagt Baumgart.

Dass sich der FC-Coach „noch nicht zu 100 Prozent“ sicher ist, wer über den 22. Januar hinaus den Kasten hüten wird, hat auch mit den Verdiensten von Eigengewächs Horn zu tun. „Timo war zehn Jahre lang die klare Nummer eins. Deshalb hat er es verdient, sich wieder reinzuarbeiten. Und deshalb werde ich die Entscheidung erst nach diesen vier Spielen treffen.“ Die Regelung sei mit beiden Keepern „klar besprochen“. Baumgart prognostiziert ein Kopf-an-Kopf-Rennen: „Wer Marvin und Timo im Training beobachtet, der sieht, dass beide zu 100 Prozent da sind. Ich bin mal gespannt, wie meine Entscheidung dann wirklich aussieht.“

Entscheidungen so lange wie möglich offenhalten

In der Innenverteidigung stellt sich die Startelf dagegen von alleine auf. Jorge Meré trainierte krankheitsbedingt auch am Freitag nicht und fällt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für den Rückrundenauftakt aus. Damit kann der FC nach dem kurzfristigen Abgang von Rafael Czichos aktuell auf nur zwei etatmäßige Innenverteidiger zurückgreifen. Bauchschmerzen plagen Baumgart deshalb aber nicht: „Timo Hübers und Luca Kilian sind sehr gut drauf“, erklärt der FC-Coach, der dem Aufgebot in seiner jetzigen Form vertraut: „Wir sind davon überzeugt, dass der Kader ausreicht.“ Als weitere Optionen für die Innenverteidigung sieht Kölns Trainer die Rechtsverteidiger Kingsley Ehizibue und Benno Schmitz. Letzterer ist für Czichos in den Mannschaftsrat nachgerückt. Denkbar sei auch eine Dreierkette, in der Jannes Horn als linkes Glied fungieren könnte.

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Baumgart, der nur im größeren Verletzungsfall nachzurüsten gedenkt, gibt bei der Diskussion über externe Verstärkung zu bedenken: „Wir wollen unsere jungen Spieler weiter fördern. Zudem würde es dauern, bis ein neuer Innenverteidiger in unserem System Fuß fasst. Deshalb haben wir die Absprache getroffen, mit diesen Jungs durch die Saison zu kommen.“ Neben Afrika-Cup-Fahrer Ellyes Skhiri und Jorge Meré plant der FC-Coach für die Partie beim Tabellenelften Berlin wohl auch ohne Rechtsaußen Kingsley Schindler sowie Sebastian Andersson. Der Mittelstürmer konnte nach seiner fiebrigen Erkrankung erst am Freitag erstmals mit der Mannschaft trainieren. „Grundsätzlich glaube ich bei beiden nicht, dass es reichen wird. Sie waren sehr lange krank“, sagt Baumgart, der sich seine Entscheidung in Zeiten hoher Infektionszahlen aber so lange wie möglich offenhalten will: „Innerhalb eines Tages kann sich einiges verändern. Wir warten bis Samstag ab, wer im Kader ist.“

Baumgart hält Doppelspitze fest

Fest steht schon jetzt, dass Steffen Baumgart an seinem System mit einer Doppelspitze festhält: „Wir werden unsere offensiven Ausrichtung beibehalten.“ Aussichtsreichste Kandidaten für die Rolle neben Anthony Modeste seien Jan Thielmann und Mark Uth. Der FC-Coach erwartet formverbesserte Hauptstädter. Hertha habe sich unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut „stabilisiert“ und verfüge über „sehr gute Einzelspieler“.

Unabhängig davon streben die Kölner an, mutig zu bleiben und den dritten Sieg in Folge einzufahren. „Wir sind gut vorbereitet“, meint Baumgart und gibt als Ziel für die Rückrunde aus: „Wir wollen den Weg weitergehen und uns nach unten weiterhin absichern. Dafür haben wir am Sonntag eine sehr gute Möglichkeit. Dementsprechend werden wir das Spiel angehen.“ Zugelassen sind 2000 Zuschauer, darunter 100 Kölner.

Voraussichtliche Aufstellungen: Hertha BSC Berlin: Schwolow; Pekarik, Stark, Torunarigha, Mittelstädt; Darida, Serdar; Richter, Ekkelenkamp; Selke, Maolida. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Kilian, Hübers, Hector; Özcan; Ljubicic, Duda, Kainz; Thielmann, Modeste.