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Conference League1. FC Köln ist in Fehérvár auf Mission Gruppenphase

Lesezeit 5 Minuten
Sebastian An­ders­son, Steffen Baumgart (1. FC Köln),

Wieder kon­kur­renz­fä­hig: FC-​Trai­ner Steffen Baumgart berief Mit­tel­stür­mer Sebastian Andersson (l.) über­ra­schend in der Kader für das Playoff-​Rück­spiel beim Fehérvár FC.

Székesfehérvár – Die europäische Reisegruppe des 1. FC Köln machte sich am Mittwoch um kurz nach 9 Uhr mit dem Mannschaftsbus vom Geißbockheim auf den Weg zum Flughafen Köln/Bonn. Um 12.20 Uhr erreichte der Fußball-Bundesligist Budapest. Von der ungarischen Hauptstadt ging es 60 Kilometer weiter Richtung Südwesten nach Székesfehérvár.

Dort, wo im Mittelalter die ungarischen Könige gekrönt wurden, entscheidet sich am Donnerstag (19 Uhr/RTL+) gegen Fehérvár FC, ob die Europa-Tour der Geißböcke schon an der ersten Station in den Playoffs der Conference League endet, oder ob es weiter geht in die Gruppenphase mit sechs weiteren Spielen und der Aussicht auf Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe.

FC benötigt einen Sieg mit zwei Toren Differenz

Um 17.03 Uhr betraten Sportchef Christian Keller und die sportliche Leitung mit Thomas Kessler und Lukas Berg als erste die schmucke 14.250 Zuschauer fassende Mol Arena Sosto in Székesfehérvár. Fünf Minuten später kamen Trainer Steffen Baumgart und die Mannschaft auf den Rasen, um sich bei einem lockeren, einstündigen Training die Beine von der Reise zu vertreten und sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Rechtzeitig zur Ankunft der FC-Delegation hatte es bei schwülwarmem Temperaturen auch aufgehört zu regnen. „Es fühlt sich nicht anders an als ein Bundesligaspiel. Der Flug war entspannt, das Hotel ist top und die Bedingungen im Stadion auch. Es ist alles angerichtet“, sagte FC-Abwehrchef Timo Hübers.

Erfolg mit nur einem Treffer Vorsprung müsste das Elfmeterschießen entscheiden

Im Gepäck haben die Kölner eine 1:2-Hypothek aus dem Hinspiel und das Gefühl, dass sie trotz der unerwarteten Heimniederlage vor einer Woche das bessere Team sind und unter normalen Umständen als Sieger vom Platz gehen müssten. Dafür benötigt der FC einen Sieg mit mindestens zwei Toren Differenz, egal ob in 90 oder 120 Minuten. Bei einem Erfolg mit nur einem Treffer Vorsprung müsste das Elfmeterschießen entscheiden. Immerhin: In den vergangenen 40 Jahren haben die Kölner wettbewerbsübergreifend nach einer Hinspielniederlage nur ein Rückspiel (1984/85 im UEFA-Cup Viertelfinale gegen Inter Mailand) verloren. Auch in der Bundesliga-Relegation 2021 gegen Holstein Kiel schaffte der FC den Klassenerhalt nach einem 0:1 im Hinspiel durch einen 5:1-Erfolg bei den Störchen.

„Man hat grundsätzlich immer eine Chance“

Trotz der nicht von der Hand zu weisenden Bedeutung des Rückspiels für den gesamten Club, hatte Christian Keller am Dienstag versucht, die Erwartungshaltung herunterzuschrauben. „Wir wollen und können in die Gruppenphase einziehen, wir müssen aber nicht.“ Michael Boris wollte sich von dieser Aussage nicht blenden lassen: „Ich gehe davon aus, dass der 1. FC Köln mit aller Macht in die Gruppenphase möchte, obwohl ich gelesen habe, dass es nicht so wichtig ist“, sagte der deutsche Trainer von Fehérvár FC am Mittwoch auf der obligatorischen Pressekonferenz. „Ich erwarte, dass sie wie im Hinspiel auftreten. Sie werden wahrscheinlich noch offensiver spielen und noch höher pressen.“ Sein Team ist trotz des Vorsprungs aus dem Hinspiel auch am Donnerstag in der Rolle des Außenseiters. Boris stört das wenig: „Man hat grundsätzlich immer eine Chance und ich weiß, was meine Mannschaft leisten kann. Es ist einiges möglich, wenn wir uns taktisch klug verhalten. Wir sind immer in der Lage ein Tor zu schießen und das könnte ja schon reichen.“ Es ist damit zu rechnen, dass die Ungarn wie im Hinspiel den FC mit langen Bällen zu agieren und tief zu stehen.

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Einer dieser langen Bälle führte bekanntlich zum frühen und mitentscheidenden Platzverweis von Jeff Chabot (20.). Der Innenverteidiger fehlt gesperrt im 23 Spieler starken Kader – genau wie der nicht berücksichtigte Stürmer Tim Lemperle. Steffen Baumgart nominierte dafür neben Denis Huseinbasic überraschend den abwanderungswilligen Sebastian Andersson. Christian Keller hatte dem Schweden zuvor attestiert, dass er durch seine verbesserten Trainingsleistungen wieder „konkurrenzfähig“ sei. „Wir erwarten einen tiefstehenden Gegner. Deshalb haben wir uns für Seb Andersson und seine Kopfballstärke entschieden. Tim ist ein Spielers, der mehr Platz für sein Spiel braucht“, begründete der FC-Coach seine Entscheidung und schob selbstbewusst hinterher: „Wir sind hierher gekommen, um eine gute Leistung zu zeigen und in die nächste Runde zu kommen.

Voraussichtliche Aufstellungen: Fehérvár FC: Kovács; Ingo, Larsen, Stopira, Schabanow, Heister; Fiola, Pinto; Bamgboye, Dardái; Zivzivadze. – 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Kilian, Hübers, Hector; Skhiri; Thielmann, Ljubicic, Kainz; Adamyan, Dietz. – SR.: Ali Palabiyik (Türkei).

Playoffs – Rückspiele

Conference League

Nikosia - Djurgarden 3:2 (Hinspiel 0:3, Djurgarden qualifiziert)

CFR Cluj - NK Maribor (0:0)Do., 19 Uhr

FC Basel - ZSKA Sofia (0:1)Do., 19 Uhr

Slavia Prag - R. Czestochowa (1:2) Do., 19 Uhr

Hapoel Beerscheva - Univ. Craiova ( 1:1)Do., 19 Uhr

Viking Stavanger - Steaua Bukarest (2:1)Do., 19 Uhr

Twente Enschede - AC Florenz (1:2)Do., 19 Uhr

Mol Fehérvár FC - 1. FC Köln (2:1)Do., 19 Uhr

Viborg FF - West Ham United (1:3)Do., 19 Uhr

AIK Solna - 1. FC Slovacko (0:3)Do., 19 Uhr

Wolfsberger AC - Molde FK (1:0)Do., 19 Uhr

KF Ballkani - FK Shkupi Skopje (2:1)Do., 20 Uhr

OGC Nizza - Maccabi Tel Aviv (0:1)Do., 20 Uhr

Hamrun Spartans - Partizan Belgrad (1:4)Do., 20 Uhr

RSC Anderlecht - Young Boys Bern (1:0)Do., 20 Uhr

F91 Düdelingen - Lech Posen (0:2)Do., 20.30 Uhr

Slovan Bratislava - Zrinjski Mostar (0:1)Do., 20.30 Uhr

Linfield FC - FK Rigas Futbola Skola (2:2)Do., 20.45 Uhr

FC Antwerpen - Istanbul Basaksehir (1:1)Do., 20.45 Uhr

Rapid Wien - FC Vaduz (1:1)Do., 21 Uhr

Hajduk Split - FC Villarreal (2:4)Do., 21 Uhr

Gil Vicente Barcelos - AZ Alkmaar (0:4)Do., 21 Uhr

Europa League

AEK Larnaca - Dnjepr Dnjepropetrowsk (2:1) Do., 18 Uhr

Zalgiris Vilnius - Ludogorez Rasgrad (0:1)Do., 18 Uhr

Silkeborg IF - HJK Helsinki (0:1) Do., 18.30 Uhr

Omonia Nikosia - KAA Gent (2:0) Do., 19 Uhr

Fenerbahce Istanbul - Austria Wien (2:0) Do., 19 Uhr

Sivasspor - Malmö FF (1:3) Do., 19 Uhr

Sheriff Tiraspol - Pjunik Eriwan (0:0) Do., 19 Uhr

Heart of Midlothian - FC Zürich (1:2) Do., 21 Uhr

Shamrock Rovers - Ferencváros (0:4) Do., 21 Uhr

Olympiakos Piräus - Apollon Limassol (1:1) Do., 21 Uhr

In Klammern die Hinspielergebnisse.

Die Verlierer der Europa-League-Playoffs spielen in der Conference League.