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Kommentar zum 1. FC KölnEin Fehlstart, der Lust auf mehr macht

Lesezeit 2 Minuten
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Zeigte gegen Dortmund, dass sein System auch in der Bundesliga funktioniert: FC-Trainer Achim Beierlorzer.

  1. Der 1. FC Köln hat gegen Dortmund die zweite Niederlage im zweiten Bundesliga-Spiel hinnehmen müssen.
  2. Der Fehlstart ist perfekt. Und die Aussichten für die kommenden Spiele sind eher mau.
  3. Trotzdem ist die wichtige Erkenntnis des BVB-Spiels eine andere. Der Fehlstart macht Lust auf mehr. Ein Kommentar.

Köln – Zwei Spiele, null Punkte. Zwei Tore, fünf Gegentore. Die Bilanz des 1. FC Köln liest sich nach zwei Spieltagen wie die eines Aufsteigers, der vom ersten Spieltag an um den Klassenerhalt kämpft.

Dazu kommt das weitere Programm zum Ligastart: Es geht auswärts gegen jene Freiburger, die den FC in sieben der letzten acht Bundesliga-Duelle geschlagen haben. Anschließend warten mit Borussia Mönchengladbach und Bayern München zwei Topteams der Liga.

In dieses Bild passt auch der Gesamteindruck vom Spiel in Wolfsburg vergangene Woche Samstag: Defensiv anfällig, offensiv zu harmlos, nicht bundesligareif. Müssen FC-Fans also schon im August um den Klassenerhalt bangen? Sollte man den Trainerwechsel zu Achim Beierlorzer bereits hinterfragen?

Ein Ausrufezeichen ohne Punkte

Nein, denn mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund konnte Achim Beierlorzer mit seiner Mannschaft ein großes Ausrufezeichen setzen. Eine ganze Halbzeit lang kam der BVB zu keiner Großchance, das intensive Pressing, die hohe Laufbereitschaft der gesamten Kölner Elf führten in Kombination mit einer Eckballvariante, die – wie Beierlorzer nach Abpfiiff bestätigte – einstudiert war, zu einer nicht unverdienten Halbzeitführung.

Und das gegen jene Borussia, die von den Fans als Meisterschaftskandidat Nummer eins gehandelt wird und mit Julian Brandt, Thorgan Hazard, Nico Schulz und Mats Hummels gleich vier Bundesligaspieler erster Güteklasse in einem Sommer verpflichtet hat. Für einen dreistelligen Millionenbetrag.

Die Neuzugänge patzen, aber funktionieren

Dass es in Halbzeit zwei zu einem unkonzentrierten Moment vor dem 1:1 durch Jadon Sancho kam – unnötig. Dass die Dortmunder ihre brutale individuelle Qualität im Laufe der zweiten Halbzeit in eine handvoll Torchancen ummünzen konnten, dass die intensive Spielweise des FC nicht über 90 Minuten durchzuhalten ist – erwartbar. Dass man nun mit leeren Händen dasteht – bitter.

Die entscheidende Erkenntnis des Abends aber ist eine andere: Der FC ist angekommen in der Bundesliga. Das System Beierlorzer kann funktionieren, die Mannschaft kann an guten Tagen mit den ganz Großen der Liga mithalten. Dass Neuzugänge wie Kingsley Ehizibue und Birger Verstraete mit Unaufmerksamkeiten vor den beiden späten Gegentoren auffallen ist ärgerlich – dass sie sofort zu Fixpunkten des Kölner Spiels werden, ist Gold wert.

Dass Spieler wie Rafael Czichos und Dominick Drexler, deren Erstligatauglichkeit in Fankreisen immer wieder zur Debatte stand, ihre Zweikämpfe gewinnen und spielerische Akzente setzen, tut gut.

Das Spiel gegen Dortmund machte die ersten beiden Liga-Wochen des FC zu einem Fehlstart. Aber zu einem, der Lust auf mehr macht.