Köln – Schützenhilfe im Kampf um den Klassenerhalt hat der 1. FC Köln am Montagabend vom Nachbarn aus Leverkusen erhalten. Durch den 4:1-Erfolg von Bayer 04 beträgt der Abstand zum Tabellenvorletzten weiterhin stattliche 15 Punkte. Während die Sorgen der Hanseaten, zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte nach 1980 die Erstklassigkeit zu verlieren, weiter angewachsen sind, entspannt sich bei den Kölnern die Situation hinsichtlich eines Abstiegs.Mit den bislang eingesammelten 33 Punkten nehmen die Geißböcke den zehnten Tabellenplatz ein, führen weiterhin die untere Tabellenhälfte an. Von all jenen Clubs, die diese Punktzahl nach 26 Spieltagen vorweisen konnten, stieg seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Spielzeit 1995/96 nur einer ab: Alemannia Aachen musste 2007 zurück in die Zweitklassigkeit.
Dabei stürzte die Mannschaft vom neunten auf den vorletzten Platz – vor Mitabsteiger Borussia Mönchengladbach –, weil aus den letzten acht Spielen nur noch ein einziger Punkt gewonnen wurde. Lediglich ein Sieg gegen Wolfsburg (das Spiel endete 2:2) sowie ein weiterer Erfolg wären notwendig gewesen, um die Bundesligazugehörigkeit zu sichern.
Entscheidender Schritt am Sonntag
Auf dem Weg dahin kann der 1. FC Köln am nächsten Sonntag (18 Uhr/live bei Sky) einen großen, womöglich entscheidenden Schritt machen. Besiegt man den Drittletzten aus Düsseldorf, würde man bereits 13 Punkte Vorsprung auf den Konkurrenten besitzen. Da danach nur noch 21 Punkte zu vergeben sind, müsste die Fortuna schon vier Siege und ein Unentschieden aus den letzten sieben Begegnungen einfahren, während gleichzeitig der FC keinen Punkt mehr gewinnen dürfte. Dabei heißen die Düsseldorfer Gegner unter anderem Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig. Eine äußerst unrealistische Vorstellung.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die aber verdeutlicht die besondere Bedeutung, die dieses Nachbarschaftsduell auch ohne die Brisanz der rivalisierenden Fan-Gruppen in dieser Corona-Zeit für beide Mannschaften besitzt. Denn die Landeshauptstädter (23 Punkte) benötigen jeden Zähler, um den Anschluss an die vor ihnen rangierenden Mainzer (27), Augsburger (27) und Frankfurter (28) zu finden. Und der FC könnte sich praktisch aller Sorgen um den Klassenerhalt entledigen und befreit das Restprogramm angehen.
Millionen-Zugewinn absichern
Dann wäre sogar noch ein einstelliger Tabellenplatz möglich, der zur Absicherung einer höheren Ausschüttung aus dem Topf der Fernsehgelder führen würde. Derzeit nimmt der FC den zwölften Rang in der entsprechenden Rangliste ein. Damit würde der Club nach heutigem Stand für die kommende Saison 54,719 Millionen Euro aus der nationalen Fernseh-Vermarktung erhalten.
Allerdings ist der Vorsprung vor zwei Konkurrenten hauchdünn. Nur wenn man zum Saisonabschluss wie jetzt fünf Plätze vor dem FSV Mainz und vier vor dem FC Augsburg liegt, wird dem FC diese Summe überwiesen. Gelingt das nicht, muss man sich mit 2,8 oder gar 6,6 Millionen Euro weniger zufriedengeben.
Es gibt noch einiges zu verlieren
Andererseits ist eine weitere Verbesserung nicht mehr möglich. Denn die vor den Kölnern auf Platz elf rangierenden Freiburger sind aufgrund höherer Punktezahlen aus der Vergangenheit in dieser Spielzeit nicht mehr zu überholen.
Diese Zahlenspielereien zeigen, dass für den 1. FC Köln in den verbleibenden acht Begegnungen noch einiges zu verlieren, mehr noch aber zu gewinnen ist. Dabei soll die Möglichkeit des Erreichens der Qualifikation für die Europa League, die der eine oder andere FC-Profi bereits angedeutet hat, zu diesem Zeitpunkt gar nicht weiter ausgebreitet werden.