Unter Last des Schnees sind in den vergangenen Tagen Äste gebrochen und Bäume umgestürzt. Im Eifelwald sind einige Wege blockiert.
Gefährliche WinterlandschaftSchneebruch – Im Eifelwald ist Vorsicht geboten
Die strahlend schöne Winterlandschaft hat ihre Schattenseiten: Unter der Last des Schnees sind nicht nur Äste gebrochen, sondern ganze Bäume umgekippt. Die Straßen sind zwar wieder befahrbar, doch im Wald stoßen Wanderer an vielen Stellen auf unerwartete Hindernisse. „Vor allem die Kiefern haben gelitten“, sagt Heinz Benden, der als Revierförster des Regionalforstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde für Mechernich und den westlichen Teil des Bad Münstereifeler Stadtgebiets zuständig ist.
Dass große Bäume wie etwa am Waldrand bei Lessenich umgestürzt seien, sei jedoch eher die Ausnahme. Ein nennenswerter Schaden sei dem Wald nicht entstanden. „Das war Mitte der 80er-Jahre viel dramatischer“, erinnert Benden sich. Damals hätten ganze Flächen ausgesehen wie nach einem Kahlschlag. Dass mal ein Ast abbreche, gehöre zum Leben eines Baumes dazu. Allerdings: „Jeder abgebrochene Ast verringert die Assimilationsfähigkeit.“ Sprich: Der Baum kann weniger Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen.
Der nasse Schnee ist in den Baumkronen festgefroren
Dass nun so viele Äste abgebrochen sind, liegt daran, dass der Schnee, der am Donnerstag gefallen ist, nass und damit schwer war. Und dass es dann schnell kälter wurde. „Wenn der Schnee schnell getaut wäre, hätte es kaum Probleme gegeben“, erklärt Heinz Benden. So aber sei der Schnee in den Baumkronen angefroren, die irgendwann das Gewicht nicht mehr hätten tragen können. Günstig sei aber gewesen, dass kein starker Wind geweht habe.
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Einige junge Laubbäume, Birken beispielsweise, die noch Reste von Laub getragen haben, seien von der Schneelast gebeugt worden, aber nicht gebrochen. Allerdings richten sie sich wahrscheinlich nicht mehr richtig auf, sondern bleiben krumm: „Wenn sie dicht am Weg stehen, müssen wir sie dann irgendwann absägen.“ Zunächst aber kommen die Motorsägen zum Einsatz, um die Straßenränder und Wege freizumachen. Der Förster und seine Mannschaft haben bereits angefangen, Bäume und Äste zu zerkleinern und wegzuräumen.
Auf den Straßen hat es keine Unfälle wegen des Schneebruchs gegeben
Auf den Straßen hat der Schneebruch zwar für Behinderungen gesorgt, aber keine Unfälle ausgelöst. „Weder Verletzte noch Sachschäden“, meldet die Polizei. Wie der Landesbetrieb Straßen NRW mitteilt, mussten zwei Abschnitte wegen umgestürzter Bäume beziehungsweise herabgefallener Äste gesperrt werden, nämlich die L61 bei Satzvey und die B266 bei Gemünd.
Die örtliche Feuerwehren seien ausgerückt, die Mitarbeiter des Landesbetriebs hätten dann die Fahrbahnen freigeräumt. „In beiden Fällen war das am Donnerstag eine Sache von ein paar Stunden“, so Pressesprecher Torsten Gaber. Deutlich länger gesperrt war der Mechernicher Weg zwischen Kommern und Mechernich. Die Straße verläuft über mehrere Hundert Meter im Wald.
Dort hing der gefrorene Schneematsch in den Kronen, einige Äste waren abgebrochen, andere drohten zu brechen. Deshalb hatte die Stadt die Strecke vorsorglich gesperrt, damit Auto- oder Radfahrer nicht gefährdet werden. Bis zum Montagnachmittag wurden herabhängende und angebrochene Äste aus den Bäumen entfernt, am späten Nachmittag konnte der Mechernich Weg wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Muss man denn jetzt im Wald noch damit rechnen, dass einem ein Ast auf den Kopf fällt? Förster Heinz Benden wiegelt ab – er gibt allerdings den Rat, die Kiefernbestände in den kommenden Tagen besser zu meiden. Es könne durchaus sein, dass große Äste angebrochen seien und erst später nachgeben.
Spätestens wenn das Tauwetter einsetze – wie für Mittwoch angekündigt –, sei die Gefahr dann weitestgehend vorbei. Einige Äste hätten sich auch in den Kronen verfangen, die könnten beim nächsten Sturm herabstürzen. Das sieht der Förster ganz pragmatisch: „Das Betreten des Waldes erfolgt immer auf eigenes Risiko.“