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WetterSo nass war das Jahr 2024 im Kreis Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt bereifte Bäume auf der Baasemer Heide.

Mit Frost wie hier bei Baasem verabschiedete sich das Jahr 2024.

Das vergangene Jahr war im Kreis Euskirchen das nasseste seit langem. Der Dezember war wieder überdurchschnittlich warm.

In den Niederungen des Kreises Euskirchen wurde der bisherige Rekordhalter der Jahresmitteltemperaturen (2023) um 0,1 Grad verfehlt. In der Nordeifel und im Nationalpark Eifel dagegen war das Jahresmittel 2022 unwesentlich höher als 2024. Im Raum Sistig war es zudem mit 1014 Litern je Quadratmeter das nasseste Jahr seit 1993, rund um Euskirchen mit 763 Litern das nasseste Jahr seit 1984.

Auch der Dezember war –wie viele Monate davor auch – in allen Höhenlagen 0,4 bis 0,8 Grad zu warm. Die niedrigen Temperaturen in den klaren Nächten zwischen dem vierten Advent und Neujahr verhinderten eine noch größere positive Abweichung des Mittelwertes. Die Zahl der Frostnächte war keineswegs hochwinterlich. In Euskirchen wurden 8, in Sistig 14 Tage mit Frost gezählt.

Nur an wenigen Tagen herrschte Dauerfrost

Die kältesten Nächte vom 28. bis 31. Dezember ließen erste dünne Eisflächen entstehen. Das zeigen auch die Tiefstwerte von -3,8 Grad in Lommersum, -4,6 in Udenbreth und -7,2 in Gemünd. Dauerfrosttage gab es nur drei bis vier oberhalb von 400 Metern oder in Talmulden. Besonders mild waren die beiden Tage am 18. und 19. Dezember in allen Lagen der Eifel und des Nationalparks.

In Lommersum stieg das Thermometer bis auf 14,6 Grad, in Mechernich und Gemünd wurden 12,4 Grad erreicht, in Sistig und Nettersheim 11,2 Grad. Die Sonnenscheindauer war zwar bescheiden, lag aber noch deutlich über den absoluten Tiefstwerten im Raum Euskirchen (1950: 12 Stunden, 1967: 13 Stunden, 2010: 18 Stunden). Zülpich kam dieses Mal auf 62 Sonnenstunden, Lommersum auf 54 und Rescheid auf 32.

Zum Ende des Monats lag Schnee auf den Höhen

Die Niederschlagsmengen waren durchschnittlich mit 105 Prozent des Mittels in Gemünd oder zu niedrig mit 75 Prozent in Sinzenich – im Vergleich zu den Langzeitwerten von 1991 bis 2020. In Zülpich fielen 33 Liter Niederschlag, in Eicherscheid 55, Houverath 70, Miescheid 130 und Udenbreth 159 Liter.

Am 14. Dezember gab es Schneefälle bis in die Niederungen. Eine andauernde Schneedecke wurde nur in höchsten Lagen rund um den Weißen Stein am Ende des Monats gemessen. Am 23. Dezember lag in Gemünd ein Zentimeter, 3 waren es in Sistig und Nettersheim, 17 Zentimeter am Weißen Stein in Udenbreth.

Das ist eher nichts im Vergleich zu den Werten, die in den vergangenen 75 Jahren im Dezember in Udenbreth registriert wurden: 1981 und 2001 lagen 65 Zentimeter Schnee, und im bislang letzten schneereichen Dezember im Jahr 2010 waren es ebenfalls enorme 63 Zentimeter. Der bisherige Rekord liegt in Udenbreth jedoch deutlich länger zurück: 137 Zentimeter Schnee waren es im Februar 1953.


Karl-Josef Linden, pensionierter Oberstudienrat, betreibt die Meteomedia-Wetterstation in Sinzenich.