Nachdem der Stadtrat den entsprechenden Bebauungsplan genehmigt hat, will die Deutsche Reihenhaus AG dort rund 50 Wohneinheiten in Reihenhäusern und Doppelhäusern errichten. Daneben entstehen auf dem rund 3,6 Hektar großen Gelände freistehende Einfamilienhäuser auf acht Grundstücken, die ein privater Erwerber vermarkten will, und acht Mehrfamilienhäuser, die ein weiterer Bauträger errichtet.
„Es gibt ein riesiges Interesse“, berichtet Ina Temme, Sprecherin der Deutschen Reihenhaus AG. Das Unternehmen wirbt damit, „bezahlbare“ Häuser anzubieten, „die in der Regel unter dem aktuellen Marktpreis in vergleichbarer Lage und mit ähnlicher Ausstattung“ liegen. „Die Häuser, die wir bauen, sind seriell gefertigt.“ Das sei besonders effizient. „Der Verwaltungs- und Planungsaufwand werden reduziert sowie die Bauzeit verkürzt. Serienproduktion bringt genauer planbare und geringere Kosten mit sich.“
Welcher Preis für die Häuser in Türnich verlangt wird, stehe noch nicht fest. Ab dem kommenden Frühjahr solle der Vertrieb beginnen, 2023 könnten dann schon die ersten Häuser bezogen werden. Bei einem ähnlichen Bauprojekt des Unternehmens in Düren gab es das Hausmodell „Wohntraum“ mit 120 Quadratmetern Wohnfläche ab rund 250.000 Euro, das Hausmodell „Familienglück“ mit 145 Quadratmetern ab 280.000 Euro. Die Grundstücksgrößen fangen dort bei knapp 200 Quadratmetern an.
Das neue Baugebiet entsteht auf einer Industriebrache. Hier befand sich früher ein Reparaturwerk für Eisenbahnen, die beim Kohleabbau eingesetzt wurden. Auch ein Reifenlager war dort untergebracht. Tausende alter Reifen mussten beseitigt werden. Auch Bodenverunreinigungen hat es gegeben, die die Kerpener Grünen dazu veranlassen, das Bauprojekt abzulehnen. Es sei nicht verantwortbar, heißt es. So soll auch das anfallende Regenwasser nicht versickern, wie dies mittlerweile in anderen Baugebieten üblich ist.
Blockheizkraftwerk für Neubaugebiet in Kerpen-Türnich
Ortsvorsteher Dietmar Reimann hält die Kritik der Grünen für überzogen. Es seien zahlreiche Gutachten vorgelegt worden, und die Pläne seien zudem mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt. Außerdem sollen auch während der Bauphase weitere Bodenproben analysiert werden, um Risiken auszuschalten.
Er sei jedenfalls „guten Mutes“ und befürchte auch keine unzumutbaren Verkehrsbelastungen für die Umgebung, sagt Reimann.
Vorgesehen ist auch ein Blockheizkraftwerk, das die Häuser umweltfreundlich mit Wärme versorgen soll. Die Grünflächen sollen relativ großzügig angelegt und als Gemeinschaftseigentum von den Bewohnern gemeinsam verwaltet werden.