Elf Fußball-Experten bissen sich am 1. FC Köln die Zähne aus, sechs lagen zumindest bei der Tendenz richtig.
Saison-BilanzDie meisten Tipper aus Rhein-Erft lagen beim 1. FC Köln daneben
Im Laufe der Bundesliga-Saison 2023/24 hatten wieder einmal 17 Fußball-Experten vor jedem Heimspiel des 1. FC Köln die Möglichkeit, ihre Meinung zu den aktuellen Leistungen der Geißböcke preiszugeben und ein Endergebnis zu den anstehenden Duellen zu tippen. Nach dem letzten Spieltag der Bundesliga ist es Zeit, die Meinungsbilder der Tipper anzuschauen und zu sehen, wer sich seinem Experten-Titel verdient hat.
Ebenso wie der 1. FC Köln seine Erstklassigkeit in dieser Saison nicht halten konnte, sind auch die meisten unserer Experten ihrem Status nicht gerecht geworden. Ganze elf der 17 Tipps hätten einen Wettschein wertlos gemacht, die restlichen sechs hatten bei ihrer Vorhersage wenigstens die richtige Tendenz. Doch neben falschen oder richtigen Ergebnis-Vorhersagen, bewies der ein oder andere Befragte ein gute Weitsicht auf andere Ereignisse, die sich schließlich bewahrheitet haben.
Hätte Landesliga-Fußballer und Bayer 04-Fan Nico Dzierzok (SC Germania Erftstadt-Lechenich) neben seinem 2:0-Tipp für seine Leverkusener nicht noch großspurig einen 4:0-Tipp gegen den 1. FC Köln vorgeschoben, hätte er sich den alleinigen Titel als genauster Tipper dieser Saison redlich verdient. So muss er sich die Tippschale aber unter anderem mit dem ehemaligen Fußballprofi Christian Kulik teilen, der im Heim-Derby zwischen den Kölnern und seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach zwar auf einen Sieg der Geißböcke setzte. Ein genaues Spielergebnis wollte der Kerpener allerdings nicht vorhersagen.
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Ganze elf Spieltage mussten die Kölner nach ihrem Sieg gegen den Erzrivalen auf einen weiteren Sieg warten. Bis Eintracht Frankfurt im Rhein-Energie-Stadion einlief und der Wesselinger Dominik Ernst (SC Fortuna Köln) vorhersagte, dass die Kölner mit 2:1 gewinnen würden. Die Geißböcke triumphierten daraufhin tatsächlich und schossen zwei Tore. Seinen Kasten hielt FC-Torhüter Marvin Schwäbe allerdings sauber und ließ nicht das erwartete Gegentor für einen gewinnbringenden Tippschein zu. Im Heimspiel zuvor verpasste Kreis-Trainerlegende Erhard Soltau aus Erftstadt ebenfalls den Titel haarscharf.
In der Partie der Kölner gegen Dortmund hatte Soltau insgeheim die 0:4-Klatsche gegen den BVB erwartet, doch den Tippschein wollte er gegen seinen FC nur mit einem 0:2, 0:3 ausfüllen. Die ehemalige Geißböckin und jetzige Spielerin des SC Freiburg, Ally Gudorf, setzte einzig und allein in dieser Saison auf ein Remis mit ihrem 2:2, weil sie „solidarisch“ sein wollte. Zudem hatte die 22-Jährige die Hoffnung, dass ihre beiden Herzensvereine über das Remis zum einen das Ziel Klassenerhalt und zum anderen den Sprung auf die internationalen Plätze schaffen. Das Remis traf mit einem 0:0 ein, der Rest erfüllte sich für beide Vereine jedoch nicht.
Eine richtige Tendenz mit einem möglichen 2:0-Erfolg gab zu guter Letzt Nachwuchstrainer Stefan Kurth (GKSC Hürth) ab im Duell gegen den 1. FC Union Berlin. Der 1. FC Köln gewann glücklicherweise mit 3:2 in der Nachspielzeit. Am weitesten entfernt vom Endergebnis lag FC-Fan Martina Band aus Bergheim mit ihrem 2:1-Tipp für die Kölner gegen RB Leipzig. Die Partie gewannen die Sachsen am Ende mit 5:1. Ex-FC-Profi Lukas Sinkiewicz und Trainer Christian Schreier (SC Elsdorf) sollten ebenfalls mit ihren Scheinen nichts gewinnen.
Sinkiewicz sah Top-Torjäger Serhou Guirassy als große Gefahr für die Kölner an
Doch die beiden sahen in ihren Glaskugeln dafür andere Dinger voraus, die sich bewahrheiten sollten. So erkannte Sinkiewicz nicht nur in Top-Torjäger Serhou Guirassy eine große Gefahr für die Kölner, der zum Saisonstart quasi noch alleinverantwortlich für den Stuttgarter Höhenflug war. Die Partie des sechsten Spieltages gewann Stuttgart mit 2:0 dank EM-Fahrer Deniz Undav, der als Einwechselspieler mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga seinen Durchbruch feierte.
Im Abstiegsrennen stellte SC-Trainer Schreier am 28. Spieltag fest, dass der damalige Tabellenvorletzte, der FSV Mainz 05, den direkten Klassenerhalt schaffen und es für die Kölner und für seinen VfL Bochum ganz schlecht aussehen wird zum Saisonende. Schreier sollte zu seinem eigenen Leidwesen recht behalten.