Umzug aus RathausNeues Bürgerbüro in Luminaden nimmt Arbeit auf
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Leverkusen – Wer einen neuen Reisepass beantragen oder sich ummelden möchte, muss ab jetzt in das neu eröffnete Bürgerbüro in den Luminaden. Statt sich in die Schlange vor dem Aufzug am Rathaus einzureihen, geht es in die ehemalige Sparkassenfiliale am Wiesdorfer Platz 32. An 21 Schaltern kümmern sich ab jetzt 30 Mitarbeitende der Stadtverwaltung um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger.
Mehr als ein Jahr wurden die knapp 1500 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, die die Stadt von der Sparkasse mietet, umgestaltet. Ein Architekturbüro wurde eingeschaltet, ein Akustiker kümmerte sich um die Lautstärke. Statt rotem Natursteinboden und Kirschbaumoberflächen dominieren jetzt grau-grüne Sitzflächen, Filz und mehrere bepflanzte Wände den runden Raum. Die Bankfiliale habe sie als gediegen, „hallig“ und dunkel in Erinnerung, erklärte Maria Kümmel, Leiterin der Gebäudewirtschaft, bei der Eröffnung, nun dämmen Teppiche die Geräuschkulisse, der Filz an den Wänden habe „etwas Warmes, Menschenfreundliches“.
Verzögerungen durch Umbauten
Ursprünglich sollten Teile des Bürgerbüros bereits Anfang des Jahres umziehen. Änderungen beim Brandschutz und IT-Verkabelung sorgten für die Verzögerung. Dass es im Rathaus mit den beengten Verhältnissen so nicht weitergehen konnte, war schon lange klar, nicht erst seit Corona, als die Zugangsbeschränkungen zu Wartezeiten und Schlangen vor dem Aufzug führten. Bereits 2019 bescheinigte ein Gutachten der Stadt, dass sie etwas tun müsse.„Es war extrem eng“, räumte Oberbürgermeister Uwe Richrath ein. Nun freute er sich über die „veränderte Struktur“: „Ein helles, modernes neues Bürgerbüro ist hier entstanden.“
Nicht unwichtig: Der Publikumsverkehr führt hoffentlich zu mehr Frequenz in den Luminaden. „Ich bin mir sicher, dass das Bürgerbüro zur Belebung der Innenstadt und der Fußgängerzone in diesem Bereich beitragen wird“, erklärte Sparkassenchef Markus Grawe.
Profitieren sollen von den neuen Räumlichkeiten sowohl Bürger wie auch Mitarbeitende, betonte Jürgen Heiser, Leiter des Bürgerbüros: Die Kolleginnen und Kollegen haben zwei Teeküchen, eine kleine Lounge und weitere Arbeitsplätze in einem zweiten Großraumbüro, teilweise sind die Schreibtische höhenverstellbar.
Im Rathaus wird es weiterhin Publikumsverkehr geben. „Aber es werden weniger Menschen sein, die ihre Amtsgeschäfte ins Rathaus führen. Dass der Aufzug zum Nadelöhr wird, wird deshalb in Zukunft seltener passieren“, prognostizierte Dezernent Alexander Lünenbach. In die frei werdenden Flächen in der vierten Etage des Rathauses zieht die Abteilung „Wahlen“, die bislang in der fünften Etage untergebracht war und die Anfang des Jahres neu gebildete Abteilung Integration. Weiterhin findet sich dort die Abteilung „Ausländerwesen“.
Was bekomme ich dort?
(Reise-)Pässe, Personalausweise, eID-Karten, Führungszeugnisse, Beglaubigungen, Steuer-ID können in den Luminaden beantragt und abgeholt werden. Weiterhin müssen Termine vereinbart werden.
Zukünftig soll es aber auch Sondertermine in dringenden Fällen geben, die man sich tagesaktuell geben lassen kann. Bis zu 400 Termine hat die Stadtverwaltung am Tag auch in Pandemiezeiten vergeben. Zwei Securitymitarbeitende kontrollieren im neuen Bürgerbüro die Termine.
Auch in Opladen und Schlebusch soll es Dependancen des Bürgerbüros geben, bekräftigte OB Uwe Richrath. Weitere Details stünden noch nicht fest. Er könne sich aber weitere Kooperationen mit der Sparkasse vorstellen, sagte er. Für Oliver Faber von Opladen Plus wäre ein an die Opladener Sparkasse angeschlossenes Bürgerbüro denkbar. „Wichtig ist, dass es eine tragfähige Lösung ist.“ Also nicht nur zwei Stühle am Rande der Sparkassenfiliale. Am liebsten wäre Opladen Plus nach wie vor der Verwaltungsstandort Goetheplatz. (aga)