Unfall auf der A3Zwei Tote, eine Schwerverletzte – Gaffer im Visier der Polizei
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Oberhausen – Überall liegen Trümmer, Autos sind völlig zerstört, die Rettungskräfte sind im Großeinsatz. Ein Lastwagen ist auf der Autobahn 3 bei Ratingen in ein Stauende gerast. Zwei Menschen sterben, eine weitere Person erleidet schwerste Verletzungen.
Das Maß der Verwüstung ließ am Donnerstagmorgen auch erfahrene Rettungskräfte nicht unbeeindruckt. „Das ist schon ein Einsatz, der vom Ausmaß her über das Alltägliche hinausgeht“, sagte Feuerwehrsprecher Jan Neumann. Zahlreiche Gaffer versuchten trotzdem, die Unfallstelle zu fotografieren und zu filmen.
Ein 41 Jahre alter Lastwagen-Fahrer aus Ungarn war laut Autobahnpolizei kurz vor 8.00 Uhr in das Ende eines Staus gerast. Morgens im Berufsverkehr kommt der Verkehr hier auf der A3 in Richtung Oberhausen hinter der Raststätte Hösel häufig ins Stocken.
Zwei Lastwagen und fünf Autos sind in die Karambolage verwickelt. Ein 34-jähriger Mann stirbt, als sein Auto unter einen vor ihm stehenden Lastwagen geschoben wird. Eine 65-jährige Frau und ein 26 Jahre alter Mann werden lebensgefährlich verletzt und in Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen. Drei weitere Menschen kommen mit leichten Verletzungen davon. Die Polizei geht von einem Sachschaden in Höhe von rund 250.000 Euro aus.
Freigabe am Abend
Die A3 in Richtung Oberhausen blieb den ganzen Tag über zwischen der Anschlussstelle Ratingen-Ost und dem Kreuz Breitscheid für die Bergungsarbeiten und die Ermittlungen gesperrt. Erst am Abend wollte die Polizei die vielbefahrene Strecke wieder freigeben. Vor allem die Bergung der Lastwagen gestaltete sich laut Feuerwehr schwierig.Angesichts des Ausmaßes des Unfalls waren die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Die Feuerwehr rückte mit vier Löschzügen und einem sogenannten ABC-Zug an, weil ein Tanklastzug an der Kollision beteiligt war. Dazu waren 15 Rettungsfahrzeuge und zwei Rettungshubschrauber im Einsatz. Vor Ort war auch ein Unfallseelsorger, der laut Feuerwehrsprecher Neumann nach Abschluss derartiger Einsätze auch noch auf der Wache vorbeischaut.
Gaffer im Gegenverkehr gefilmt
Dort werde dann gefragt, ob Rettungshelfer seelischen Beistand benötigen.Wenig Verständnis hatten die Einsatzkräfte für zahlreiche Gaffer, die versuchten, Aufnahmen von der Unfallstelle zu machen. Polizeibeamte stellten sich schließlich mit einer Videokamera an der Mittelleitplanke auf, um Gaffer im Gegenverkehr zu filmen und später ermitteln zu können.
„Die Kollegen standen durch Zufall im Stau auf der Gegenfahrbahn. Weil sie die notwendige Technik dabeihatten, haben sie spontan die Kräfte vor Ort unterstützt“, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Unfallstelle wurde kurze Zeit nach dem Unfall mit mobilen Sichtblenden abgeschirmt. Hinter der Unfallstelle bildete sich ein Stau von bis zu 20 Kilometern Länge. (dpa)