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Tödliche UnfälleDiese Maßnahme soll die A1 am Kreuz Leverkusen sicherer machen

Lesezeit 3 Minuten
unfall a1 zweites bild

Der Lkw-Fahrer führ auf das Stauende auf.

  1. Die Bezirksregierung Köln beschließt, die bereits vorhandenen Sicherheitsstandards vor dem Autobahnkreuz Leverkusen zu erhöhen
  2. In diesem Jahr kamen bereits drei Menschen auf diesem Streckenabschnitt ums Leben.

Leverkusen – Als am Montag, 30. Mai 2016, wieder einmal ein Lastwagen ungebremst in das Stauende auf der A 1 fuhr, starb der Fahrer eine Wohnmobils, das beim Aufprall völlig zertrümmert wurde.

Es war bereits der dritte Mensch, der seit Anfang des Jahres in den Staus vor den Baustellen im Leverkusener Kreuz und auf der Rheinbrücke starb.

Dazu kommen zahlreiche Schwerverletzte, die mitunter ein Leben lang an den Unfallfolgen zu leiden haben. Der Ruf der Gefällstrecke der A1 vom Bergischen hinab ins Rheintal als „Todesstrecke“ macht die Forderung nach rascher Abhilfe unüberhörbar.

Über Sofortmaßnahmen beriet am Dienstag die Unfallkommission Autobahn bei der Bezirksregierung Köln in einer Sondersitzung mit Vertretern der Autobahnpolizei und Straßen NRW.

Und das soll nun ganz schnell umgesetzt werden:Das Tempolimit von 60 Stundenkilometer für Lkw und 100 für Pkw beginnt von Burscheid her kommend schon einen Kilometer früher als bisher.Eine beleuchtete Bodentafel, die mit einem zusätzlichen Blitzlicht vor Staugefahr und drohenden Auffahrunfällen von Lkw warnt, wird gleich hinter der Anschlussstelle Burscheid eingerichtet – eine zusätzliche Warnung zu den bereits vorhandenen acht elektronischen Stauanlagen.Zur Tempokontrolle wird zum Jahresende eine stationäre Überwachungsanlage eingerichtet. Bis dahin sollen kurzfristig zwei transportable Geschwindigkeitsüberwachungscontainer die mobilen Polizeikontrollen durch eine dauerhafte Überwachung ersetzen. Die unauffälligen, leicht beweglichen Kästen haben sich schon an zahlreichen Stellen bewährt, aktuell unter anderem in der Baustelle auf der A3 zwischen Ratingen und dem Kreuz Hilden.

Ein Entschärfung der Situation am Leverkusener Kreuz versprechen sich die Behörden von der Freigabe einer zusätzlichen Fahrspur vom Leverkusener Kreuz bis zu Autobahnbrücke Leverkusen, die auf der Gegenfahrbahn eingerichtet wird.

Die erforderlichen Arbeiten zum Bau der zweifachen Überfahrt über den Mittelstreifen mussten wetterbedingt mehrfach verschoben werden. Und jeden Tag drohen in den langen Staus weitere Unfalldramen.

Regierungspräsidentin Gisela Walsken will daher den Druck auf die Verkehrsteilnehmer spürbar erhöhen: „Wir müssen den Autofahrern deutlich machen, dass überhöhte Geschwindigkeit, unaufmerksames Fahren und zu geringer Abstand lebensgefährlich sein können.“ Mit den beschlossenen Sofortmaßnahmen werde der Streckenabschnitt zwischen Burscheid und Leverkusen mit so vielen Hinweistafeln und Schildern ausgestattet wie kaum eine andere Autobahnstrecke.Walsken will sich zur Verhinderung weiterer Unfälle außerdem dafür einsetzen, dass eine Verkehrsüberwachung mittels „Section Control“ an dieser Stelle diskutiert wird.

Bei diesem Verfahren wird die Geschwindigkeit der Fahrzeuge nicht an einem Punkt allein gemessen, sondern mit mehreren Messstellen die Durchschnittsgeschwindigkeit in einem Streckenabschnitt ermittelt.

Die Methode wird in mehreren europäischen Ländern, darunter die Niederlande, Österreich, Schweiz, Großbritannien und Italien seit Jahren angewendet, in Deutschland entgegen der Forderung vieler Verkehrsexperten bisher aber noch nicht.

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