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Bürgerantrag erneut abgelehntOpladener Straße bleibt Tempo-50-Strecke

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Die Opladener Straße

Leverkusen – Zum vierten Mal abgelehnt wurde der Bürgerantrag, die Opladener Straße in Schlebusch komplett zur Tempo-30-Zone zu machen und vom Busverkehr zu entlasten.

Erstens sei es rechtlich nicht möglich, zweitens nicht gewollt, erklärt die Stadt in einer Stellungnahme. Die Opladener Straße entspreche von der Charakteristik und vom baulichen Ausbau einer Tempo-50-Strecke und sei von großer Bedeutung für den Durchgangsverkehr der Wupsi. Solche Strecken sollten nicht in Tempo-30-Zonen umgewandelt werden, „wenn die Situation der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung gerecht wird“.

Das wiederum ist Definitionssache: Die Stadt sieht diesen Umstand erfüllt, der Antragssteller nicht. Er sagt, es sei nur eine Frage der Zeit, bis hier ein schlimmer Unfall passiere: „Wir können Ihnen Vorfälle im zweistelligen Bereich auflisten, wo Schlimmeres gerade noch verhindert wurde.“

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Die Stadt argumentiert, man versuche, über das Mobilitätskonzept den Individualverkehr zu reduzieren – was dann ja auch der Opladener Straße zugute komme. Aber: „Zur Attraktivierung des ÖPNV trägt eine angemessene Reisegeschwindigkeit bei.“ Auch die Idee, Buslinien umzuleiten, stößt auf keine große Gegenliebe in der Bezirksvertretung III. „ Sinn und Zweck des Busverkehrs ist es, ihn da fahren zu lassen, wo die Bürger sind und nicht auf Nebenstrecken“, sagt Benedikt Vennemann (FDP).

Autos waren in Schnitt langsam

Umgesetzt hat die Stadt bereits den Wunsch nach einer Geschwindigkeitsmessung in dem Bereich: Vom 29. Juli bis 2. August fand in Höhe der Hausnummern 69 und 109 eine verdeckte Geschwindigkeitsmessung statt. Das Ergebnis: Gefahren wurde mit einer durchschnittliche Geschwindigkeit von 27 Kilometern pro Stunde. Die Geschwindigkeit, die 85 Prozent aller Verkehrsteilnehmenden nicht überschreiten, lag für beide Richtungen bei 33 km/h. Keiner fuhr schneller als 50.

Außerdem hat die Stadt bereits auf die Klage reagiert, dass Busse bei Begegnungsverkehr auf den Gehweg ausweichen müssen, was zu gefährlichen Situation und Bordsteinabnutzungen geführt hat. In Höhe der Opladener Straße 109 wurden mehrere Parkplätze entfernt, um eine Ausweichstelle für entgegenkommende Busse zu schaffen. „Problematisch war jedoch, dass die Fläche der entfernten Parkplätze dennoch zum Parken genutzt wurde, sodass die Busse hierauf nicht wie vorgesehen ausweichen konnten“, schreibt die Stadt in einer Stellungnahme. Deswegen wurden in diesem Bereich außerdem Halteverbotsschilder angebracht.

Das gilt auch im Kurvenbereich der Kreuzung Opladener Straße und Stüttekofener Straße. Außerdem wurden drei zusätzliche Poller vor und zwei hinter der Bordsteinabsenkung angebracht. Auch habe die Wupsi ihre Fahrer darauf hingewiesen, nicht die Gehwege zum Ausweichen zu befahren, sondern die geschaffenen Ausweichflächen zu nutzen.

Damit sei schon viel gemacht worden, um die Situation vor Ort zu verbessern, nun solle man erst einmal abwarten, welche Wirkung die Maßnahmen zeigen, sind sich die Bezirksvertreter einig und lehnen den erneuten Antrag einstimmig ab.