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Kommunalwahl 2025SPD Troisdorf schickt René Wirtz ins Rennen um das Rathaus

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Ein Mann und eine Frau vor einem Verwaltungsgebäude. Über dem Eingang steht "Rathaus"

René Wirtz ist der Kandidat der Troisdorfer SPD für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr. In Begleitung von Ehefrau Katharina stellte er sich und seine Pläne vor.

Als erste der Troisdorfer Parteien stellte die SPD ihren Kandidaten für die Kommunalwahl 2025 vor. René Wirtz will das Amt des Bürgermeisters erobern.

Es werde Zeit, „dass wieder ein frischer Wind durch das Rathaus weht“, erklärte die Troisdorfer SPD-Vorsitzende Bettina Stinner am Donnerstag. Dafür sorgen soll ihr Co-Vorsitzender René Wirtz, den der Vorstand des Ortsvereins als Bürgermeisterkandidaten nominierte. Die Zustimmung der Ortsvereinsversammlung vermutlich im August gilt als Formsache.

Harsche Kritik an der Politik der CDU-Bürgermeister

Der 47-Jährige René Wirtz studierte nach Abitur und Wehrdienst Jura in Bonn und ist heute in einem Familienunternehmen tätig. Er gehört als Sachkundiger Bürger den Fraktionen seiner Partei im Stadtrat sowie im Kreistag an. Geboren in Köln, lebt er von Kinderheit an in Bergheim. Mit Ehefrau Katharina hat er einen vierjährigen Sohn.

„Ich bin der Auffassung, der Fisch stinkt vom Kopfe her“ – scharf schoss der Bergheimer gegen Amtsinhaber Alexander Biber (CDU) und seine Vorgänger. „Erschreckend“ sei, wie sich nach 25 Jahren CDU-Führung im Rathaus die Stadt Troisdorf präsentiere: Das städtische Vermögen schrumpfe jährlich, weil die Infrastruktur wie Straßen vernachlässigt worden seien.

Jeden Troisdorfer Ortsteil sieht er vor eigenen Herausforderungen

Marode seien Turnhallen und Sportjugendheime, in der halben Stadt müssten neue Feuerwehrgerätehäuser gebaut und Fahrzeuge angeschafft werden. Er sei, so erklärte Wirtz, „zutiefst davon überzeugt, dass die Menschen das sehen und das Vertrauen in die Insitutionen verlieren“. Zumal Amtsinhaber Biber vorhandene Ermessensspielräume nicht für die Menschen einsetze – zum Beispiel bei der Grundsteuer, wo er wiederholt für eine Erhöhung plädiert habe.

René Wirtz sieht jeden Ortsteil vor eigenen Herausforderungen: Die Entlastung der Hauptstraße in Spich sei ebenso wenig umgesetzt wie der Bau der Mehrzweckhalle in Altenrath, in dessen Folge bezahlbarer und altengerechter Wohnraum im Heidedorf entstehen soll. Auch für Jugendsozialarbeit in Oberlar und anderswo macht sich Wirtz stark.

Dringend verbesserungswürdig ist für den Sozialdemokraten das Radverkehrsnetz in der Stadt. „Da waren wir vor 30 Jahren schon weiter.“ Zu den „dramatischen gesellschaftlichen Herausforderungen“ zählt Wirtz den Klimawandel, dem man in der „Steinwüste Fußgängerzone“ begegnen müsse. Ein Fehler sei ebenfalls der Bau der Galerie am Wilhelm-Hamacher-Platz gewesen „in einer Zeit des Kaufhaussterbens“.

Schon der Vater saß im Troisdorfer Stadtrat

Klar lehnt auch Wirtz den Erwerb des DN-Areals durch die Stadt ab, den , wie mehrfach berichtet, eine Mehrheit im Stadtrat beschlossen hat. Da bangten Familien um Arbeitsplätze, der Stadt drohten „immense Belastungen“ durch eine Sanierung. Ärgerlich sei es, „dass der Bürgermeister behauptet, man könnte das ganze Areal für Wohnungsbau nutzen.“ Tatsächlich sei dort höchstens eine Randbebauung denkbar.

„Im Grunde war klar, dass man sich einmal wird engagieren müssen“, erklärte Wirtz seine Motivation bei der Vorstellung im Fraktionszimmer der SPD im Rathaus.Von klein auf sei er vertraut mit der Kommunalpolitik, In den 1980er und 90er Jahren gehörte der Vater dem Stadtrat an, amtierte auch als Ortsvorsteher in Bergheim.

Man steht als Bürger in der Pflicht, Haltung zu zeigen
René Wirtz, SPD-Bürgermeisterkandidat in Troisdorf

Als 2015 das gesellschaftliche Klima sich mehr und mehr gegen Geflüchtete verändert habe, war für ihn dieser Zeitpunkt gekommen. „Man steht als Bürger in der Pflicht, Haltung zu zeigen“, erklärte er. Und, mit Blick auf die vergangenen Monate: „Die Demokratie muss von uns allen verteidigt werden.“

Den Kampf um das Bürgermeisteramt werde die SPD „mit Demut und Respekt angehen“, kündigte er an. „Aber auch mit jugendlicher Frische.“ Eine Haltung, die die Vorsitzende Bettina Stinner unterstrich: In der SPD werde es „eine gute Mischung geben von Erfahrung und frischem Denken.“