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„Signal an Arbeitgeber“Mitarbeitende eines Getränkeherstellers in Troisdorf streiken

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Ihre Lohnforderung haben die Beschäftigten auf den Parkplatz geschrieben, mit einem Warnstreik verliehen sie ihr Nachdruck. 

Troisdorf – Sie wollten „ein Signal an den Arbeitgeber“ senden: In einen vierstündigen Warnstreik sind am Dienstag Beschäftigte von Natumi im Troisdorfer Gewerbegebiet an der Gierlichsstraße getreten. Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag für die insgesamt rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Für sie fordert die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) eine Lohnerhöhung um 6,5 Prozent für zwölf Monate rückwirkend ab Januar. Die Arbeitgeber hätten zuletzt 2,8 Prozent, eine Anhebung des Urlaubsgeldes und Arbeitszeitverkürzung angeboten, sagte NGG-Geschäftsführerin Manja Wiesner.

Angebot der Geschäftsleitung sei nicht gut genug

Sie freute sich über die gute Beteiligung am Warnstreik: „Drinnen steht’s“ – etwa 25 Beschäftigte aus der Früh- und Spätschicht hatten um 12 Uhr die Arbeit niedergelegt, für Wiesner angesichts relativ vieler Erkrankter und anderer mit freien Tagen eine gute Resonanz auf den Streikaufruf.

Dass die Geschäftsleitung den Verhandlungsführern das ergänzte Angebot gemacht habe, „finden wir gut“, sagte Wiesner. Aber: „Es ist nicht gut genug“. Angesichts einer Inflationsrate von über fünf Prozent reichten 2,8 Prozent Steigerung nicht aus. Zumal es im vergangenen Jahr überhaupt keine Lohnerhöhung gegeben habe. Bei Natumi gibt es einen Haustarifvertrag, bis 2015 habe es überhaupt keinen Tarifvertrag für die Beschäftigten gegeben, sagte Manja Wiesner.

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Natumi, ein Hersteller von veganen Milchersatzprodukten wie Hafer-, Reis- oder Sojamilch, habe „ein gutes Produkt in einem Wachstumsmarkt“, begründet Manja Wiesner die Forderung der Arbeitnehmer. „Dann möchte man das auch im Portemonnaie sehen“, es gehe auch um Wertschätzung für Menschen, die an sieben Tagen in der Woche im Schichtbetrieb arbeiteten.

Attraktiver Lohn sei aber ebenso im Interesse der Arbeitgeber bei Natumi. Angesichts des Fachkräftemangels „muss man schauen, dass man die Beschäftigten hält“.