Stürme im Rhein-Sieg-KreisDeshalb fällt im ländlichem Gebiet häufiger der Strom aus
Patrick Plate ist Sprecher der Westnetz GmbH im Regionalzentrum Siegen. Diese ist unter anderem zuständig für die Stromnetze im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.
Von den aktuellen Stromausfällen ist der östliche Rhein-Sieg-Kreis besonders betroffen. Hat das ähnliche Gründe wie bei dem großflächigen Stromausfall im Dezember?
Patrick Plate: Im Dezember hatten wir einen Brand in der Umspannanlage Hasenbach. Das war völlig anders gelagert als die Schäden nach Tief Xandra jetzt. Damals war es ein zentrales Schadensereignis. In der Nacht zum Donnerstag sind Bäume an unterschiedlichen Stellen auf Freileitungen gefallen und haben so für Stromausfälle gesorgt.
Warum aber ist gerade der östliche Rhein-Sieg-Kreis auch dieses Mal wieder stärker betroffen?
In den ländlichen Gebieten werden die Verbraucher meist über Freileitungen versorgt. Das betrifft sowohl das Mittelspannungsnetz, das die Stationen in einzelnen Ortschaften versorgt, als auch das Niederspannungsnetz. Vielfach werden die Leitungen im ländlichen Bereich noch über die Dächer in die Häuser geführt. Die sind anfälliger, wenn Stürme Bäume entwurzeln und umstürzen lassen. Neben dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis waren auch andere ländlich geprägte Gebiete wie Siegen-Wittgenstein oder der Oberbergische Kreis in ähnlichem Ausmaß betroffen.
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Können Sie als Netzbetreiber Vorsorge treffen?
Wir kontrollieren unsere Freileitungen regelmäßig und beauftragen Unternehmen mit dem Freischneiden der Trassen. Dennoch kann es natürlich immer wieder passieren, dass große Bäume Leitungen treffen und, wie jetzt geschehen, die Stromzufuhr unterbrechen. Die Situation hat sich durch die letzten Dürrejahre und den Befall von Borkenkäfern verschärft. Der Bestand an Freileitung nimmt perspektivisch ab, da unter anderem durch Straßenbauprojekte Synergien gebündelt werden und so die Stromversorgung in die Erde verlegt wird.