Siegburg – Am Mühlengraben sind am Donnerstag Teile einer Stützmauer ins Wasser gestürzt. Ein darüber stehendes Gebäude wurde zum Teil geräumt. Die Feuerwehr war um 10.13 Uhr zur Rhein-Sieg-Halle gerufen worden. Hinter der Stützmauer hatte sich ein Hohlraum gebildet.
Garagen und Büro sind nicht einsturzgefährdet
Das Gebäude, das zu einem Gewerbebetrieb gehört, hing in Teilen in der Luft. Es bestand zunächst die Befürchtung, dass Garagen und ein Büro abzusacken drohten. Der Einsatzleiter, Brandamtsrat Daniel Winterscheidt, entschied, das Technische Hilfswerk (THW) zur Unterstützung anzufordern. Der Hochwasserschutz-Fachberater aus Siegburg, Ralf Beyer, und der Baufachberater aus Bonn-Beuel, Martin Boedicke, begutachteten an der Einsatzstelle Bewegungen auch in Hundertstel-Millimetern.
Nach der Prüfung war klar, dass Garagen und Büro nicht einsturzgefährdet sind. Gleichwohl wurden sie von der Bauverwaltung vorläufig gesperrt. Wann die Steine abgebrochen sind, ist unklar. Das kann schon in der Nacht passiert sein. Bemerkt hatte es der Firmeninhaber.
Die 33 Einsatzkräfte, 23 vom THW und zehn von der Feuerwehr, bauten einen Schutzwall aus Sandsäcken vor dem Loch auf. Fünf Strömungsretter der Feuerwehr stiegen in die kalten Fluten und dirigierten den Kranfahrer des THW, der große, mit Sand gefüllte Bigpacks in den Graben hinabließ.
Anschließend verbauten die Kräfte von THW und Feuerwehr kleine Sandsäcke. Dadurch entstand ein kleiner Deich, an dem die Strömung abgelenkt wurde und vorbeifließen konnte. Dieses Provisorium verhindert, dass das Wasser den Hohlraum aus- und das Gebäude noch weiter unterspült.
Das Bauamt wird mit dem Eigentümer und der Untere Wasserbehörde in den kommenden Tagen nach einer Lösung suchen. Denn bei stärkeren Regenfällen oder Hochwasser könnte der Hilfsdamm fortgerissen werden. Möglicherweise wird dort eine Schalung aufgebaut und Beton dahinter verpresst. Gegen 14.30 Uhr war der Einsatz beendet.