Im Rhein-Sieg-Forum wurde der Geburtstag mit vielen Gästen und Mitgliedern gefeiert.
500 MitgliederBürgergemeinschaft Siegburg-Deichhaus blickt auf 100 Jahre Geschichte zurück
Mehr als 500 Mitglieder zählt heute die Bürgergemeinschaft Deichhaus. Zu dem Gründungsakt des Vorläufers, der Bürgergesellschaft, im Jahr 1924 existieren zwar heute keine Urkunden mehr. Wie Chronist Heinz Schmitz aber versichert, liegen etliche mündliche Bestätigungen von Gründern und Altvorderen darüber vor. Folgerichtig feierte die Bürgergemeinschaft jetzt ihr 100-jähriges Bestehen mit einem großen Familienfest im Rhein-Sieg-Forum.
Bei der Jubiläumsfeier gab es zunächst Spiele und Angebote für die Kinder, danach folgte ein Jubiläumsfest mit den Mitgliedern und Gönnern des Vereins. 360 „Deichhäuser“ feierten bis in die Nacht hinein.
Vor 100 Jahren hatten Vertreter von Freundschaftsclub, Junggesellenverein und Kirmesgeloog im damaligen Frankfurter Hof eine enge Kooperation beschworen, um die alten Sitten und Gebräuche zu pflegen. Zu der Zeit gehörte der Ortsteil noch zur Gemeinde Buisdorf, die vom Amt Menden verwaltet wurde.
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Seit 1927 gehört Deichhaus zu Siegburg
Die Bürger beantragten mehrfach, in die Kreisstadt Siegburg eingemeindet zu werden. Das geschah aber erst nach einer langen Wartezeit 1927. Zuvor herrschte in Siegburg große Arbeitslosigkeit, die ihren Höhepunkt 1929 in der Schließung der Stahl- und Walzwerke fand.
Als Ersatz wurde die Bemberg AG gebaut, eine Dependance der Kunstseidenfabrik Wuppertal. Deren Werksgelände grenzte unmittelbar an den Stadtteil Deichhaus. Sie ging später in die Rheinische Zellwoll AG und dann in die Phrix AG über, die vielen Deichhäusern bis zu ihrer Schließung 1971 sichere Arbeitsplätze bot.
Dadurch setzte auf dem Deichhaus eine rege Bautätigkeit ein. Der Bau der katholischen Kirche, des Kindergartens und der Grundschule stärkten das Gemeinschaftsgefühl der Deichhäuser.
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs gedieh das Deichhäuser Vereinsleben gut, wie Heinrich Schmitz in der von der Gemeinschaft herausgegebenen Chronik schreibt. Nach dem Krieg regte es sich erst wieder in den 50er Jahren.
1979 wurde eine Turnhalle gebaut
Für den Bau der Sankt-Elisabeth-Kirche wurde eigens ein Kirchbauverein gegründet. Die neue Kirche wurde schnell zum Mittelpunkt des Stadtteils und die Deichhäuser Kirmes ein weit über die Grenzen des Stadtteils beliebtes Volksfest. Ende der 70er Jahre drohte die Auflösung der Bürgergemeinschaft, sie konnte aber abgewendet werden.
Der Bau einer Turnhalle als Ergänzung der Grundschule bedeutete 1979 einen Schub für die Gemeinschaft, denn danach bildeten sich mehrere Sportgruppen.
Heute gehören außer diesen Gruppen Ausflüge, Karnevalssitzungen, Pfarr- und Stadtteilfeste, Skatturniere und Nikolausfeiern zu den Aktivitäten der Gemeinschaft. Außerdem ist sie seit 20 Jahren Träger der Kita „Deichhausküken“.
Die Feier der Deichhäuser
Begrüßt wurden die 360 „Deichhäuser“ bei der Jubiläumsveranstaltung im Rhein-Sieg-Forum vom Vorsitzenden Klaus Braukmann und der Schriftführerin Petra Schonlau. Sie umrissen in einer Zusammenfassung die 100-jährige Geschichte der Bürgergemeinschaft. Ehrenmitglied Wolfgang Voges erhielt aus den Händen von Bürgermeister Stefan Rosemann das Ehrenwappen der Kreisstadt Siegburg. Weiterer Höhepunkt war die Ernennung von Maria Burgemeister für ihre 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit zum Ehrenmitglied.
BG-Mitglied Christian Schumacher hielt eine süffisante kabarettistische Büttenrede. Zu Beginn eröffneten Pianistin Andrea Kramer-Rodermund und Sopranistin Charlotte-Maria Brückner mit dem Lied „Ich lade gern mir Gäste ein“ die Veranstaltung. Am Ende brachte Björn Heuser die Gäste zum Schunkeln und Mitsingen. Zum Abschluss verbreitete die Band Jot Drop Partystimmung. (que)