Berater stellen einen Zwischenstand ihrer Machbarkeitsstudie für das leerstehende Warenhaus an der Kaiserstraße vor
Erste ErgebnisseSiegburger Kaufhof-Gebäude hat hohes Potenzial für neue Nutzungen
Ende des Jahres soll sie vorliegen, die Machbarkeitsstudie zum Kaufhof-Gebäude, und das dürfte manch einem angesichts des beängstigenden Leerstands wie eine Ewigkeit vorkommen. Immerhin stellte Kilian Huneke vom Beratungsunternehmens Drees und Sommer jetzt im Wirtschaftsförderungsausschuss einen ersten Zwischenstand vor.
Wenn, wie in Siegburg, ein Großteil der Einzelhandelsflächen wegfalle, führe dies zu städtebaulichen Missständen und in der Folge zu Abhängigkeiten der Städte gegenüber den Eigentümern, erläuterte Huneke. Wenn diese wechselten, drohe auch ein Informationsverlust, dem man aber mit unabhängigen Planungen und Prüfungen vorbeugen könne. Im Falle von Galeria Kaufhof geht es immerhin um ein Drittel der Verkaufsfläche in im Zentrum einer Stadt, die sich als Einkaufsstadt versteht.
Siegburg zeigt mit Michaelsberg und Markt Qualitäten
Als Stärken des Standorts machte Huneke die gute Anbindung durch verschiedene Verkehrsträger und die geringe Leerstandsquote und die hohe Passantenfrequenz in der Kaiserstraße aus. Qualitäten zeige Siegburg auch mit Michaelsberg und Markt, bald auch durch die Verkehrsberuhigung vor dem Kaufhof-Gebäude und das frisch sanierte Rathaus.
Alles zum Thema Galeria Karstadt Kaufhof
- „Kölle putzmunter“ Die Innenstadt wieder zum Wohnzimmer machen
- Kaufhauskette Galeria schließt Insolvenzverfahren ab
- Kölner Warenhaus bleibt erhalten Galeria an der Breite Straße ist gerettet
- Holzgasse Modehaus Edel&Kühn schließt in der Siegburger City – Kritik an „überzogenen Mieten“
- Kaufhauskette rettet sich erneut Gläubiger stimmen für Galeria-Sanierungsplan
- Nach Insolvenz Galeria kommt nicht zur Ruhe – Kampf gegen Filialschließungen
- Gebäude steht weiter zum Verkauf Das sagen die Euskirchener zum Verbleib von Galeria Kaufhof
„Was kann das Objekt, was kann es nicht?“, diese Fragen konnten mit einer ersten Besichtigung des 1974 eröffneten Warenhauses angegangen werden. Eine Besonderheit ist die Haustechnik, die zu großen Teilen nicht im Keller, sondern in der obersten Etage untergebracht ist, mit den Antrieben für Aufzüge, Raumlufttechnik und einer Wärmeübergabestation. Auf dem Dach dürfte Moos ein Anzeichen für stehendes Wasser sein, das Gebäude sei insgesamt aber in einem guten Zustand.
Vor allem machte Huneke Potenzial für verschiedenste Nutzungen aus, vor allem aufgrund der großen Verkaufsflächen und einer guten Statik. In einem Zehn-Meter-Raster finden sich tragende Säulen im Gebäude. Huneke sieht darin ein „extrem hohes Nachnutzungspotenzial“ und eine „positive Ausgangssituation“. Die Erfahrung zeige, dass knapp die Hälfte der Städte mit vergleichbaren Großimmobilien zu Mischnutzungen übergegangen sei, um Risiken zu minimieren.
Entsorgung alter Einrichtung könnte teuer werden
Über das ganze Gebäude verteilt sind die Hinterlassenschaften des Warenhauses, Regale, Wühltische, Vitrinen, Kassenanlagen oder die wuchtigen Edelstahlherde und Schränke der ehemaligen Großküche.
Die Entsorgung sei „nicht trivial“, so Ole Erdmann, Leiter des Amts für Umwelt und Wirtschaft, da Galeria Karstadt Kaufhof als Eigentümer in Insolvenz sei. In anderen solcher Immobilien habe es schon sechsstellige Beträge gebraucht, um solche Probleme zu lösen.
Wenn die Analyse in einem nächsten Schritt abgeschlossen wird, folgt ein Nutzungskonzept und dann Aussagen zu den Kosten, die mögliche Änderungen verursachen.