Hunderte Menschen aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis sind am Sonntag zum ökumenischen Gottesdienst in die Feuerwehrhalle nach Spich gekommen.
GottesdienstGroße Anteilnahme am Tod der Feuerwehrleute aus Sankt Augustin
Es war keine Gedenkfeier für die beiden verstorbenen Feuerwehrleute aus Sankt Augustin, das konnte es gar nicht sein. Und doch stand der ökumenische Gottesdienst der Troisdorfer Feuerwehr am Gerätehaus Spich ganz im Gedenken an die beiden, die bei einem Brand fast eine Woche zuvor ihr Leben gelassen hatten. Den Stadtfeuerwehrtag hatten die Organisatoren deswegen abgesagt, niemandem war nach Feiern zumute. Doch an dem bereits geplanten Gottesdienst hielten sie fest.
Es war die richtige Entscheidung, wie allein die Zahl der Beuscher verriet. Gut 300 Menschen waren gekommen. Natürlich waren es vor allem Vertreter der „Blaulicht-Familie“, so Kreisbrandmeister Stefan Gandelau. Nicht nur Menschen aus Troisdorf und nicht nur Feuerwehrleute besuchten die Veranstaltung, sondern auch Rettungsdienstmitarbeiter, das Team für die psychosoziale Unterstützung, Vertreter der Vereine und aus der Politik, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger – die Fahrzeughalle war viel zu klein. Weit bis in den Hof hinaus standen die Menschen, um Pfarrer Hermann-Josef Zeyen, Pfarrerin Katherina Plume und Gandelau zuzuhören.
Kreisbrandmeister Stefan Gandelau bricht fast die Stimme
Zeyen sagte, dass eigentlich ein fröhliches Zusammensein geplant war, doch jetzt das Gedenken an die beiden Feuerwehrleute, ihre Angehörigen, aber auch an das „Engagement, das sie täglich erbringen“ im Vordergrund stünden. Nicht nur die Feuerwehr, die Blaulicht-Familie sei zusammengerückt. „Alle um sie herum stehen ihnen zur Seite“, machte er Mut.
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Ein sichtlich bewegter Gandelau, dem die Stimme fast brach, erinnerte an das Geschehen am vergangenen Sonntag. Es sei nichts Ungewöhnliches gewesen, ein Gebäudebrand wie so viele. Daraus habe sich dann das verheerende Feuer entwickelt. „Es hat gezeigt, wie gefährlich unser Ehrenamt und unser Beruf sind. Wir wollen unser Andenken Magda und Michael widmen“, schloss er seine Rede.
„So richtig Sinn kann das nicht machen“
Plume versprach, dass die Kollekten der kommenden Wochen aus beiden Kirchen und auch bei den Neuapostolischen Christen den Angehörigen zugute kämen. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du uns verlassen?“ stellte sie in den Mittelpunkt. Diese Worte, die nicht nur im Psalm 22 auftauchen, sondern die laut Bibel auch Jesus am Kreuz ausrief, griff Zeyen in seiner Ansprache auf.
Er unterstrich die tiefe Überzeugung eines jeden Feuerwehr-Angehörigen, für eine gute Sache zu stehen, und die Freude, Menschen gerettet zu haben. „Am Sonntag vor einer Woche war das ganz anderes. Da wurde keiner gerettet, da verbrannte alles.“ Das lasse sich nicht erklären und nicht gut reden. „So richtig Sinn kann das nicht machen.“ Doch eingebettet in den Glauben und das Vertrauen, dass Gott immer mitgehe, werde aus dem Dienst am Nächsten ein Gottesdienst. „In jedem Retter ist Gott sichtbar.“