Sankt Augustin – Noch ist der Impfstoff gegen das Coronavirus nicht verfügbar. Doch das Impfzentrum des Kreises im Kinderkrankenhaus steht kurz vor der Fertigstellung. Wenn es sein müsste, so glaubt die Geschäftsführerin der Asklepios-Klinik, Stefanie Wied, könnte am 15. Dezember der Betrieb beginnen. Auf der dritten Etage sind vier Impfräume eingerichtet, die Liegen stehen bereit. In jedem gibt es ein Bad mit höher gestellter Toilette, insbesondere für ältere Menschen könnte das wichtig sein. Weitere WCs gibt es entlang des Flures. Mit einem Arztzimmer beginnt die Raumfolge, ist doch ein Arztgespräch vor dem Piks vorgesehen.
Auf der anderen Seite des Treppenhauses sind sechs Wartezonen schon beschriftet, schließlich sind nach der Impfung 30 Minuten Ruhezeit eingeplant. Sogar ein eigener Sanitätsraum ist vorhanden, sollte es jemandem nach der Spritze nicht gut gehen. Was auf der dritten Etage schon realisiert ist, wird in gleicher Form auf der sechsten Etage noch einmal umgesetzt. „Damit können bis zu 800 Personen jeden Tag geimpft werden“, schätzt Wied.
Große Aufzüge
Ab Donnerstag wird eine Leichtbauhalle auf einem Parkplatz an der Arnold-Janssen-Straße aufgebaut, der Kreis arbeitet unter Hochdruck an der Umsetzung der Vorgaben. In dem Zelt werden die ankommenden Bürger und Bürgerinnen befragt, erfasst, aufgeklärt, informiert und vorbereitet. „Nur die echten Impfwilligen kommen oben an“, formuliert Wied die Hoffnungen. Oben, das sind die dritte und die sechste Etage.
„Ebenerdig wäre es einfacher“, räumt die Geschäftsführerin ein. Die beiden Aufzüge sind indes groß genug für den Bettentransport, so können Abstandsregeln eingehalten werden. Selbst Rollstuhlfahrer können ohne Sorge mit ihren Begleitpersonen in die Obergeschosse gelangen.
Wied rechnet Ende Januar mit Impf-Start
Die Entsorgung von Sondermüll ist an der Klinik ebenso geregelt wie der Umgang mit und die Lieferung sowie Lagerung von Desinfektionsmitteln. Die Reinigungsfirma ist spezialisiert auf Krankenhäuser. Und die Anlieferung von Material – es wird viel an Einweg-Schutzkleidung, Masken, Spritzen und Handschuhen palettenweise kommen – ist dank der Laderampen sehr viel einfacher als bei einer reinen Hallenlösung. Es gäbe sogar die Möglichkeit, den Impfstoff entsprechend gekühlt zu lagern.
„Spannend bleibt die Frage, wann er denn in ausreichender Menge verfügbar ist“, sagt Wied. Frühestens Ende Januar rechnet sie mit dem Start. Es werde wohl ein bisschen dauern, bis sich alles eingespielt habe. „Entscheidend ist es, die mobilen Teams loszuschicken.“
Mitarbeiter der Klinik sollen sich gegenseitig impfen
Mit Bürgermeister Max Leitterstorf hatte sie Kontakt, in der Stadt wird an einem Verkehrskonzept gearbeitet. Günstig ist, dass es sowohl eine Stadtbahn- als auch eine Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe gibt. Bei den Parkplätzen gibt es mehrere Möglichkeiten, vom eigenen Parkhaus über das des nahen Einkaufszentrums, die Stellplätze am Freibad und das Gelände der Steyler Missionare.
„Die Kooperation zwischen den Beteiligten läuft sehr gut, das geht Hand in Hand“, lobt Wied insbesondere das Amt und die Stabsstelle für Bevölkerungsschutz des Kreises, aber auch die anderen Mitstreiter aus dem Kreishaus, einschließlich der Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung.Rund 800 Mitarbeiter soll die Klinik selbst impfen. Das sieht Wied noch ein bisschen mit Sorge, ob Kollegen sich von Kollegen den Impfstoff verabreichen lassen wollen.