„Wenn die Demokratie einmal verloren ist, dann ist es sehr schwer, sie wieder zurückzugewinnen“, sagte der ukrainische Dozent Oleksandr Velihorskyi.
Kundgebung150 Menschen setzen an Sankt Augustiner Hochschule deutliches Zeichen für Demokratie

Professorin Derya Gür-Şeker moderierte die Veranstaltung.
Copyright: Stefan Villinger
Stellung für Menschenwürde und Demokratie haben am Dienstagnachmittag Bürger und Studierende in Sankt Augustin bezogen. Die Hochschulleitung und der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) hatten nur wenige Tage vor der Europawahl zu einer Kundgebung eingeladen. Rund 150 Personen folgten dem Aufruf und versammelten sich auf dem Parkplatz zwischen der Hochschule und dem Huma-Einkaufszentrum.
Vor der Wahl wollten Präsidium und Studierendenschaft ein deutliches Signal senden. „Eine Demonstration ist für uns als Hochschule ein ungewöhnliches Format, aber wir wollen Haltung zeigen. Die Wissenschaft ist besorgt über demokratiefeindliche Tendenzen, und wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung“, sagte Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule.
Asta-Vorsitzende nannte Vielfalt die Stärke der Hochschule
„Eine demokratische und freiheitliche Gesellschaft ist die Grundlage für eine freie und gute Wissenschaft.“ Demokratie brauche regelmäßige Pflege, wie ein Haus, das immer in Stand gehalten werden müsse.
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Diese Frau setzte ein unmissverständliches Statement am Rande der Kundgebung.
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Auch Asta-Vorsitzende Masharika Zamil hielt eine Ansprache. „Wir Studierende kommen aus unterschiedlichen Hintergründen, haben verschiedene Lebensgeschichten und individuelle Träume. Diese Vielfalt ist unsere Stärke. Diese Stärke müssen wir nutzen und Brücken bauen statt Mauern“, sagte Zamil.
Die H-BRS trete ein für ein tolerantes und gleichberechtigtes Miteinander, gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung, Akzeptanz sowie Verständigung. Jegliche Form von Ausgrenzung und Angriffe auf die Menschenwürde lehne die Hochschule ab.
Ukrainischer Dozent sprach zu Demonstrierenden in Sankt Augustin
„Wenn die Demokratie einmal verloren ist, dann ist es sehr schwer, sie wieder zurückzugewinnen“, sagte der ukrainische Dozent Oleksandr Velihorskyi.
Der Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin, Max Leitterstorf, wandte sich in einem Grußwort an die Demonstrierenden. „Nicht alles bei uns ist perfekt“, räumte Leitterstorf ein. Aber: Die Demokratie sei die Grundlage für Frieden und Freiheit. „Sie muss geschützt werden.“
Bei der Veranstaltung sprachen außerdem Studentin Klara Ollesch, die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte Dr. Barbara Hillen-Haas und Sarah Friedrichs (Präsidialbeauftragte für Antidiskriminierung und Anti-Rassismus). Es moderierte Prof. Dr. Derya Gür-Şeker. Den musikalischen Abschluss der Veranstaltung übernahm die Bonner Band Knallblech.