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Stadtweites Netz geplantZu wenig Ladesäulen – In Sankt Augustin stehen E-Autofahrer zum Laden Schlange

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Autos mit Elektromotor stehen an den E-Ladesäulen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin.

Gern genutzt werden die E-Ladesäulen an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin.

Die Stadt Sankt Augustin plant ein stadtweites Netz von Ladesäulen für Elektroautos. Zurzeit gibt es nur 14 Ladestationen.

Alle reden von Mobilität mit Elektroautos, doch eine gute Infrastruktur für diese Fahrzeuge gibt es auch in Sankt Augustin nicht. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ein stadtweites Netz an öffentlichen Ladesäulen zu ermöglichen“, teilt Stadtpressesprecher Benedikt Bungarten auf Nachfrage der Redaktion mit.

Dazu soll ein Konzept in Auftrag gegeben werden, um die notwendigen Grundlagen für einen bedarfsgerechten und flächendeckenden Ausbau zu schaffen. Das wurde im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung beschlossen. Die Stadt werde dabei lediglich eine steuernde Funktion übernehmen, Bau und Betrieb solle durch private Anbieter ausgeführt werden, wie es zum Beispiel auch bei den herkömmlichen Tankstellen beim Benzin üblich sei, so Bungarten.

14 Ladepunkte im Stadtgebiet von Sankt Augustin

Vor gut zehn Jahren begann das Umdenken in großem Stil. Und allen war klar, dass zum Betrieb von E-Autos auch leistungsstarke Ladesäulen in flächendeckender Anzahl nötig sind. Doch wie sieht es im Jahr 2023 aus? „Derzeit sind der Stadtverwaltung 14 bestehende Ladepunkte im Stadtgebiet bekannt“, sagt Bungarten. Hierbei handele es sich überwiegend um private oder halböffentliche Angebote. Beispielhaft sei als öffentliche Ladesäule die von den Stadtwerken betriebene Anlage an der Mobilstation im Zentrum zu nennen.

Dort stauen sich schon mal die Autos, da es nur zwei Anschlüsse gibt. Besitzern von E-Autos werde einiges zugemutet, klagt eine Frau an der Ladesäule. Sie komme sich inzwischen wie eine Bittstellerin vor, wenn sie ihr Auto laden wolle. Ein E-Mobilauto mit niederländischem Kennzeichen steht gegen 19 Uhr als viertes in der Schlange. Der Fahrer überbrückt die Wartezeit an der städtischen Mobilstation, indem er schaut, was es beim Huma um die Ecke zu kaufen gibt.

Eine E-Ladesäule mit zwei Anschlüssen der Stadtwerke Sankt Augustin steht an der Bus- und Bahnhaltestelle beim Huma.

Zeitweise gibt es Warteschlangen an den E-Ladesäulen der Stadtwerke Sankt Augustin an der Bus- und Bahnhaltestelle beim Huma.

„An uns liegt es nicht, dass nicht noch mehr Ladesäulen in der Stadt angeboten werden“, betont Marcus Lübken, einer der beiden Geschäftsführer der Stadtwerke. Aber nicht an allen ursprünglich geplanten Standorten seien Installationen möglich. Zum Beispiel gebe es Genehmigungen für den Franz-Josef-Halm-Platz in Hangelar und den Fußhöllerplatz in Niederpleis. Diese beiden Flächen würden jedoch bald umgestaltet. Da sei es wenig sinnvoll, Ladesäulen aufzubauen, die dann wieder abgebaut werden müssten.

„Wir warten jetzt, bis die Planungen fertig sind und werden dann einen passenden Standort dort prüfen“, so Lübken. Sobald das stadtweite Konzept zur Ladeinfrastruktur vorliege, würden sich die Stadtwerke „um so viele vorgeschlagene und betriebswirtschaftlich sinnvolle Standorte wie möglich bewerben“. Derzeit verfügt die Stadt über 17 Fahrzeuge mit Elektroantrieb, weitere werden angeschafft. Im Laufe des Jahres sollen zwölf Pedelecs und zwei E-Lastenräder hinzukommen. Bungarten: „Die städtischen Fahrzeuge werden am Bauhof, am technischen Rathaus oder am Rathaus über Wallboxen geladen.“