Mit einem eigenen Stand präsentiert sich die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erstmals auf der Spielemesse Gamescom.
Die Verbindung von Bildung und digitalen Spielen und Möglichkeiten wird immer deutlicher.
So hilft das Team etwa mit einer virtuellen Demonstration gegen Höhenangst. Ein Besuch am Messestand.
Sankt Augustin/Köln – Man steht am Abgrund, die Höhenangst lähmt, eine Bewegung ist nicht mehr möglich. Doch plötzlich ist alles um einen herum ganz anders: Man steht fest mit den Füßen auf dem Boden und hat den tiefen Abgrund weit hinter sich gelassen. Auch das kann man in den virtuellen Welten des Computers erleben.
„Wir haben eine medizinische Anwendung entwickelt, die bei der Therapie von Höhenangst helfen kann“, berichtet Alexander Wilberz. Er studiert an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin Informatik. Langsam könnte sich mit dieser Anwendung ein Patient mit seinem Problem auseinandersetzen und „auf sicherem Boden die Angst vor der Höhe verlieren“.
Zusammen mit seinen Kommilitonen Saugata Biswas aus Bangladesch und Jingjing He aus China stellt er die Anwendung auf der Gamescom vor. Zeitweise ist es so am Stand der Hochschule so voll, dass sich die Interessenten anstellen müssen.
„Wir sind in diesem Jahr das erste Mal auf der Gamescom“, sagt Kira Wazinski von der Pressestelle der Hochschule. Sie ist bisher zufrieden mit der Resonanz des Publikums. „An den Tagen für die Fachbesucher war bei uns auch eine große Nachfrage.“ Zahlreiche Firmen hätten sich an Kooperationen interessiert gezeigt. Nach Studenten, die Interesse an einer Bachelor- oder Masterarbeit mit Themen aus den Unternehmen hätten, sei zudem gefragt worden. „Wo Hunderttausende unterwegs sind, die sich für die Welt der Informatik interessieren, dürfen wir mit unserem Angebot nicht fehlen“, betonte Wazinski.
Viele Besucher auf der Messen sind verkleidet. Auch „Peacemaker zockt“, der sein Gesicht mit einer Ziegenmaske verdeckt, ist am Stand der Hochschule zu finden. „Im Internet bin ich ein anderer Mensch als in der Realität“, sagt er als Begründung für die Verkleidung. Er zeigt Interesse an Robotic. Die beiden Studenten Henrik Schnor und Annika Koch zeigen ihm, wie eine Maschine gezielt Aufgaben erledigen kann. Immerhin ist die Hochschule jüngst Weltmeister im Roboterfußball geworden.
Tim Pungracic aus Tschechien ist Programmierer und schaut sich die Anwendungen der Forscher an. „Die Welt der Computerspiele hat eine ganz andere Seite“, kommentiert er die Entwicklungen aus Sankt Augustin. Virtuelle Anwendungen müssten nicht nur mit Ballerspielen zu tun haben.“ Dieser Meinung sind auch Laura und Kai Kolb aus Vettweiß. Sie haben durch das Computerspiel „Flyff“ Freunde gefunden, mit denen sie sich auf der Gamescom verabredet haben. Im „gamescom campus universities“ schauen sie sich interessiert die Stände der zahlreichen Anbieter an.
Auf der Spielemesse wird am Stand der Hochschule von den meisten Besuchern nach dem Masterstudiengang „Visual Computing & Games Technology“ gefragt. „Einige Studenten aus anderen Hochschulen wollen jetzt zu uns wechseln und hier ihren Master machen“, so Wazinski.