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TroisdorfHeftige Kritik an Deutscher Bahn wegen Bauverzögerung bei S13-Ausbau

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Brückenverbreiterung für den Ausbau über die Sieg. 

Rhein-Sieg-Kreis – Einen Tag nach der Mitteilung der Bahn, dass sich der Ausbau der S-Bahnlinie 13 um zwei Jahre bei einer Kostensteigerung von 50 Prozent auf 750 Millionen Euro verzögert, kommt aus der Politik deutliche Kritik. Die Verzögerung sei nicht hinzunehmen. Das Ziel, mehr Menschen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu gewinnen, gerate in Gefahr.

Sebastian Hartmann: „Die Bahn muss unverzüglich einen Plan B entwickeln“

SPD-Bundestagsabgeordneter Sebastian Hartmann reagierte verärgert: „Die Bahn muss sich kritische Fragen zum Projekt-Management gefallen lassen und unverzüglich einen Plan B entwickeln, um den Bau zu beschleunigen, zum Beispiel durch eine parallele Auftragsvergabe. Ich erwarte von der Bahn eine Überarbeitung des bisherigen Projektplans mit einer Beschleunigung der Bauarbeiten, damit der ursprüngliche Zeitplan wenigstens halbwegs eingehalten werden kann.“

Katharina Gebauer: „Ein Tiefschlag für alle Pendlerinnen und Pendler“

CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer findet, die Bahn verspiele Vertrauen: „Die Ankündigung ist ein Tiefschlag für alle Pendlerinnen und Pendler.“ Besonders bedauerlich sei diese Ankündigung für die Haltepunkte Friedrich-Wilhelms-Hütte und Sankt Augustin-Menden. Die Deutsche Bahn hätte im Oktober letzten Jahres mitgeteilt, dass zur ursprünglich geplanten Inbetriebnahme des S13-Teilstücks Troisdorf-Bonn-Beuel im Jahr 2026 die Bahnsteige in einem zweiten Ausbauschritt um 20 cm aufgestockt werden und Aufzüge für Barrierefreiheit sorgen sollen.

Sascha Lienesch: Verzögerung verzögert auch andere Vorhaben

CDU-Landtagsabgeordneter Sascha Lienesch erinnerte an die Belastungen. „Da die Arbeiten ja bereits im Gange sind, sind bereits Wegeverbindungen gekappt worden, die Bürgerinnen und Bürger haben schon lange Lärm und Baustellenverkehr zu ertragen.“ Die Verzögerung betreffe nicht nur die Bahnstrecke selbst. Die Stadt Sankt Augustin plane die Neugestaltung des Vorplatzes am Bahnhof Sankt Augustin-Menden. Das habe aber erst Sinn, wenn das Vorhaben der Deutschen Bahn umgesetzt sei.

Martin Metz äußert scharfe Kritik

Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Metz hatte bereits am Vortag scharfe Kritik geäußert. Er befürchtet, dass durch die Verzögerungen „eine umweltfreundliche Verkehrswende“ hintertrieben werde.

Denis Waldästl kritisiert Pläne der Deutschen Bahn

„Bereits seit Projektbeginn hat die Deutsche Bahn AG eine Bauzeit geplant, welche von der Politik in der Region als übertrieben angesehen worden ist“, sagt SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Denis Waldästl.

Dietmar Tendler mit Kritik am Bundesverkehrsminister

Der Verkehrspolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler sieht einen Grund für die Verzögerung auch in der Bundespolitik: „Insbesondere die zögerliche Auszahlung der Projektmittel durch die Bundesverkehrsminister der CSU in den vergangen Jahren hat aus unserer Sicht zu der insgesamt langen Bauzeit geführt.“

Bürgermeister Max Leitterstorf zeigt sich verwundert über lange Bauzeit

„Deutliche Baukostensteigerungen sind leider Normalität geworden und hängen unter anderem mit den deutlich höheren Rohstoffpreisen zusammen", so Sankt Augustins Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf. Auch zeitliche Verzögerungen könnten durch Lieferschwierigkeiten entstehen. Trotzdem müsse sich die Deutsche Bahn die Frage gefallen lassen, warum die großzügig kalkulierte Bauzeit von 13 Jahren überschritten werde und ob dies nicht mit einem anderen Finanzierungsmodell hätte verhindert werden können. "Die S13 ist ein entscheidender Baustein für eine umweltfreundliche Verkehrswende und muss von der Deutschen Bahn unbedingt voran gebracht werden.“

Alexander Biber sieht die neue NRW-Landesregierung in der Pflicht

„Zum Glück sind die zwei Haltepunkte für die S13 im Kreis schon so gut fertig“, so Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber. Allerdings sei es nun wichtig, dass der Ausbau „endlich zu einem Ende“ käme. Hier sei vor allem die neue NRW-Landesregierung in Düsseldorf und die Bundespolitik in Berlin gefordert. Klare Vorgaben müssten jetzt gegeben werden.

Das sagt die Deutsche Bahn zu der Kritik

Die Deutsche Bahn (DB) sieht keine Probleme. „Die Planänderungen sind in gutem Einvernehmen mit den beteiligten Partnern erfolgt“, so eine Sprecherin auf Nachfrage der Redaktion. Im Austausch mit den Kommunen und der Autobahn GmbH habe die DB umfangreiche Planänderungen insbesondere an Brücken und Unterführungen vorgenommen.

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So könne die Brücke über die Autobahn A 59 durch ein verändertes Bauverfahren mit deutlich weniger Einschränkungen für die Reisenden gebaut werden. Andere Bauwerke werden künftig breiter, beispielsweise die Brücke über die A 560 oder die wichtige Radverbindung am Bröltalweg in Bonn.