Vorne hui, hinten pfui: Der VfR Hangelar hat seine Lehren aus dem Beinahe-Abstieg gezogen und legt sein Augenmerk auf die Defensivarbeit.
Fußball-Bezirksliga 2VfR Hangelar und die Suche nach der richtigen Balance
Erst am vorletzten Spieltag der Vorsaison brachte der VfR Hangelar den Klassenerhalt unter Dach und Fach. Das machte die Kaderplanung für die Spielzeit 2024/25 nicht unbedingt einfacher, wie Trainer Jürgen Hülder verriet: „Wir wussten schon frühzeitig, dass uns acht Spieler verlassen oder in die zweite Mannschaft wechseln werden. Die meisten der potenziellen Zugänge wollten aber abwarten, in welcher Liga wir spielen werden.“
Letztlich habe man den Klassenerhalt „völlig verdient eingetütet. Die Jungs haben stark performt.“ Zumal man miserabel in die Saison gestartet war: Dem 3:1-Auftaktsieg in Niederbachem folgten neun Niederlagen in Folge. Nur zwei davon kassierte man allerdings unter Hülders Regie, nachdem Frank Schmitz zurückgetreten war.
Ein ganz bitterer Verlust ist sicherlich der Abgang von Torhüter Cedric Scheele. Der 28-Jährige ist ebenso wie Abwehrspieler Patrick Gebhardt nach Hamburg gezogen. Bei der Suche nach neuen Akteuren und auch in puncto Trainingsprogramm hatte Hülder primär die Defensive im Blick: „Vorne sind wir stark besetzt. Was bringt es aber, wenn man vier Tore schießt und trotzdem nicht gewinnt? Ich will, dass wir in Zukunft über die kompletten 90 Minuten defensiv kompakt stehen. Daher haben wir auch im Training fast ausschließlich an der Defensive gefeilt.“
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Zudem will man künftig weiter Eigengewächse oder Talente aus dem Umfeld nach Hangelar lotsen. Mit Lars Radzey, Matthias Wallrafen, Dominik Grgic und Leon Strehl hat der Verein bereits hoffnungsvolle Talente aus der eigenen U 19 erfolgreich in den Seniorenbereich integriert. „Das spricht sich natürlich herum und macht den VfR für junge Spieler interessant“, sagt Hülder.
Etwa für Tim Hieronymus. Mit dem 19-Jährigen kommt ein großes Torhütertalent, das in den letzten beiden Spielzeiten beim Bonner A-Ligisten BSV Roleber schon 31 Einsätze sammelte. Auch Mittelfeldakteur Niklas Fitter (21) hat beim SV Bergheim seine Bezirksliga-Tauglichkeit hinlänglich unter Beweis gestellt.
Hangelar empfängt Niederkassel zum Auftakt
Im Angriff dürfte der erst 18-jährige Florian Nicolai Meyer für viel Wirbel sorgen. Beim SV Beuel 06 kam er schon auf 14 Bezirksliga-Einsätze. Der vom Landesligisten 1. FC Spich gekommene Granit Dukaj (20) ist für das Mittelfeld vorgesehen. „Wir haben viel Potenzial nach Hangelar geholt und einen wirklich guten Mix aus Jugend und Erfahrung.“ Im kommenden Jahr würden dann wieder drei Spieler aus der eigenen U 19 in den Seniorenbereich aufrücken.
In die Bezirksliga also, wenn alles wie geplant läuft. „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, bestätigt Hülder. „Bei der Ausgeglichenheit und Stärke dieser Spielklasse wird das aber sicherlich kein Selbstläufer. Mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Niederkassel und der darauffolgenden Partie in Oberdrees haben wir direkt zwei knifflige Aufgaben vor der Brust.“
Der Kader des VfR Hangelar
Zugänge: Valentino Leonardo Pedicillo, Florian Nicolai Meyer (beide SV Beuel 06), Yannick Neumann (TuS 07 Oberlar), Ayoub Barmou (SV Ennert 1911), Tim Hieronymus (BSV Roleber), Tim Mais (SV Menden), Granit Dukaj (1. FC Spich), Niklas Fitter, Philipp-Johannes Breuer (beide SV Bergheim), Marvin Gülhan (eigene Reserve).
Abgänge: Robin Gráe (SC Uckerath), Dario Martinovic (SV Niederbachem), Patrick Gebhardt, Cedric Scheele (beide Umzug nach Hamburg), Philipp Nüsse (SV Windhagen), Matthias Büttgen, Fisnik Dukaj, Till Küpper (alle eigene Reserve).
Tor: Philipp-Johannes Breuer, Tim Hieronymus, Titus Tenschert.
Abwehr: Mario Barisic, Jonathan Esch, Andrés Maximilian Grewe, Dominik Grgic, Justus Heinen, Maximilian Jonas, Paul Nerb, Yannick Neumann, Leon Strehl.
Mittelfeld/Angriff: Lennard Bär, Granit Dukaj, Marvin Gülhan, Daniel Hefele, Clemens Heinen, Max Kempe, Tobias Krüger, Valentino Leonardo Pedicillo, Lars Radzey, Ayoub Barmou, Niklas Julius Fallert, Niklas Fitter, Tim Mais, Florian Nicolai Meyer, Sven Meyer, Claudio Rodrigues, Matthias Wallrafen.