Der Bonner SC gewinnt den attraktiven Lokalkampf gegen den FV Endenich verdient mit 2:0 − 1142 Zuschauer kommen im Sportpark Nord voll auf ihre Kosten
MittelrheinligaDoppelpacker Rexhepaj entscheidet das Derby
Was wäre gewesen, wenn Endenichs Jakub Merlan-Jarecki in der fünften Minute nicht den Pfosten, sondern das Tor des Bonner SC getroffen hätte? Es wäre wohl ein anderes Mittelrheinligaderby geworden, das der BSC am Ende verdient mit 2:0 (1:0) gegen den Aufsteiger gewann. Damit ist klar, die Bonner Stadtfarben der Fußballer sind Blau und Rot. Das sind die Vereinsfarben des BSC, der aber diesmal in seinem gelb-grünen Karnevalstrikot mit etwas Lila auflief, das in Kooperation mit der Karnevalsgesellschaft „Alkoholisierte Funken“ entstand. Für die 1142 Zuschauer war es in der Anfangsphase von Nutzen, denn die Gastgeber waren im dichten Nebel im Sportpark Nord besser zu erkennen als die schwarz gekleideten Endenicher.
Die Gäste überraschten den Favoriten in den ersten Minuten mit direktem Spiel und hohem Pressing. Nach dem Pfostentreffer hatte Maxim Ngom das 1:0 auf dem Fuß, doch auch er scheiterte (8.). Ein erstes Lebenszeichen für den BSC gab Hendrik Strobl ab, der verzog (8.). Es blieb ein munterer Kick, bei dem sich die Kontrahenten mit offenem Visier begegneten − sehr zur Freude der Anhänger. FVE-Torhüter Malte Eisberg sorgte für Gefahr vor seinem Tor, als seinem schwachen Pass ein Ballverlust folgte, den der bärenstarke Bonner Spielgestalter Maximilian Pommer aber nicht bestrafen konnte (17.).
Endenichs Leonardo Dos Santos Figueira zwang BSC-Keeper Kevin Birk zu einer Glanzparade (21.), dann nahm sich die Begegnung eine kleine Auszeit, die Armando Rexhepaj beendete. Nach Vorarbeit von Strobl stocherte er den Ball über die Linie (31.). Große Freude bereiteten die Zweikämpfe zwischen Bonns Jonas Berg und seinem Gegenspieler Ngom, die sich auf der Außenbahn nichts schenkten. Während Michael Okoroafor in Reihen des BSC viel unterwegs war, lenkte Ertugrul Ünal geschickt das Spiel der Schwarz-Gelben, für die Merlan-Jarecki den Ausgleich gegen Birk verpasste (45.), kurz vor dem Pausenpfiff traf Strobl nur die Latte (45.+2).
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Nach Wiederbeginn war es fast soweit. Laut klatschte der Ball gegen den Pfosten des BSC-Gehäuses, nachdem Daniel Schaal abgezogen hatte (50.). Die Hausherren blieben gefährlich, Chancen zum 2:0 ließen Strobl (60.) und Okoroafor (61.) aus. Die Entscheidung führte Rexhepaj herbei. Endenichs Fabio Ferreira-Böcker stand bei einem Einwurf falsch, Okoroafor bediente mustergültig Rexhepaj (63.). FVE-Trainer Marek Dabrowski brachte Beckly Gwe Fontem als zweite Spitze (66.): „Wir mussten aufmachen. Ob wir 0:3 oder 0:4 verlieren, war egal“, so der Coach. Doch mehr als ein Distanzschuss von Ngom, der knapp das Ziel verfehlte (71.), brachten die Endenicher nicht mehr zustande. Deren Kapitän Abdenbi Oubelkhiri ermöglichte dem Gegner nach einem doppelten Bock fast das dritte Tor. Doch die Gäste hatten Glück, auch als Eisberg kurz vor Schluss gegen Strobl rettete. BSC-Trainer Sascha Glatzel und sein Team sind nun seit sieben Pflichtspielen unbesiegt: „Wir sind schwer reingekommen und hatten zweimal Glück, müssen jedoch auch das ein oder andere Tor mehr machen. Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel mit tollem Ambiente.“
BSC: Birk, Omerbasic, Keita, Goralski (13. Braun), Wipperfürth, Augusto, Pommer, Okoroafor (89. Decker), Strobl (90.+2 Isik), Rexhepaj (87. Hompesch), Berg (76. González). FVE: Eisberg, Ferreira-Böcker (66. Renda), Dos Santos Figueira (84. Kumuini), Oubelkhiri, Ünal, Manchev, Merlan-Jarecki, Schaal (66. Gwe Fontem), Ngom, Palm, Valente (66. Yamamoto).