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MittelrheinligaBrunetto und der Bonner SC gehen getrennte Wege

Lesezeit 3 Minuten
Giuseppe Brunetto ist nach nur einem halben Jahr nicht mehr Trainer des Bonner SC.

Giuseppe Brunetto ist nach nur einem halben Jahr nicht mehr Trainer des Bonner SC.

Der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten zieht die Reißleine und tritt zurück − Nachfolger wird Hennefs Meistercoach Sascha Glatzel.

Am Wochenende pfiffen es die Spatzen schon von den Dächern, seit Montagabend ist es offiziell. Der Fußball-Mittelrheinligist Bonner SC und sein Trainer Giuseppe Brunetto gehen getrennte Wege. Gleichzeitig präsentierte der Verein mit Sascha Glatzel einen Nachfolger. Es wird also kein Gastspiel von Sportdirektor Daniel Zillken auf der Trainerbank geben.

Der Negativtrend des Bonner SC, der mit großen Ambitionen gestartet war, hält weiter an. Zuletzt gab die Mannschaft beim 1:3 in Bergisch Gladbach vor allem nach der Pause ein erschreckend schwaches Bild ab. Nach dieser Vorstellung bot der Übungsleiter seinen Rücktritt an, gestern nahm der Vorstand das Angebot an: „In diesen Situationen gibt es zwei Arten von Trainern. Die eine zieht es durch, die andere macht sich über alles Gedanken. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Mannschaft einen neuen Impuls benötigt“, sagte Brunetto im Gespräch mit der Rundschau.

Trennung in beiderseitigem Einvernehmen

Zur Trennung bezog der Verein im Internet wie folgt Stellung: „Mit schwerem Herzen verabschieden wir uns von einem wahren Sportsmann. Wie unser Sportdirektor Daniel Zillken betont, hat Giuseppe immer nur das Beste für den Verein im Sinn gehabt. Wir sind dankbar für all seine harte Arbeit, sein Engagement und seine Leidenschaft, die er in jedes Training und Spiel gesteckt hat. Obwohl er nicht mehr als Trainer dabei sein wird, hoffen wir, ihn in Zukunft in einer anderen Position im Verein wiederzusehen.“

Die Trennung erfolgte also in beiderseitigem Einvernehmen, schmutzige Wäsche gibt es nicht zu waschen. Brunetto: „Ich habe immer gerne in Bonn gearbeitet. Bei der Verabschiedung habe ich der Mannschaft alles Gute gewünscht. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass sie es unter die ersten Drei schaffen kann.“ Er habe nicht egoistisch sein wollen, ausschlaggebend für seine Entscheidung seien mehrere Faktoren gewesen, dennoch bleibe festzuhalten, dass „wir hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Ich habe alles versucht, aber als Hauptverantwortlicher habe ich im Ergebnissport Fußball nun Konsequenzen ziehen müssen.“

Vor der letzten Pleite war der selbst ernannte Mitfavorit auf den Aufstieg nicht über ein torloses Remis gegen den Siegburger SV hinausgekommen und hatte sowohl im Kreispokalfinale gegen den FV Endenich (1:2) als auch in der Liga beim 0:3 in Vichttal und dem 2:4 im Sportpark Nord gegen die Reserve von Fortuna Köln nicht überzeugen können. Mittlerweile ist der BSC auf Rang neun abgerutscht mit stolzen 14 Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Frechen 20 − den Gegner am Freitag. Stadtrivale FV Endenich, der sich weiterhin im Aufwind befindet, liegt mit zehn Zählern nur drei Plätze hinter dem BSC.

Damit endet ein Trainerkapitel bei den Bundesstädtern, auf das sich viele gefreut hatten. Denn Brunetto und der BSC wären schon des Öfteren beinahe zusammengekommen, doch erst im April hatte es endlich geklappt. Dass sich die Mannschaft derzeit nicht als Einheit präsentiert, ist verwunderlich. Schließlich hatte der Coach im Sommer Einfluss auf die Kadergestaltung genommen.

Nun liegt es an Glatzel, das Ruder herumzureißen. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Dirk Mazurkiewicz sagt, „Sascha Glatzel ist nicht nur ein herausragender Fußballkenner, sondern auch eine Persönlichkeit, die unser Team zu neuen Höchstleistungen motivieren wird. Wir sind überzeugt davon, dass unter seiner Führung unser Verein nicht nur sportlich, sondern auch als Gemeinschaft wachsen wird.“ Glatzel hatte den FC Hennef in der Vorsaison zur Meisterschaft in der Mittelrheinliga geführt.