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Aus 2:3 mach 6:3Spich gewinnt denkwürdiges Derby in Oberpleis

Lesezeit 3 Minuten
Schenken sich nichts: Asonganyi Defang (links) vom TuS Oberpleis und Akay Turgut vom 1. FC Spich.

Schenken sich nichts: Asonganyi Defang (links) vom TuS Oberpleis und Akay Turgut vom 1. FC Spich.

Neun Tore, drei Comebacks, ein klarer Sieger: Der 1. FC Spich bleibt vorerst der Oberpleiser „Angstgegner“. Alirizo Davlatov lässt den FSV jubeln.

In einem denkwürdigen „Derby-Tag“ in der Fußball-Landesliga fielen satte 14 Tore in den beiden Lokalduellen im Rhein-Sieg-Kreis. Die Sieger hießen 1. FC Spich und FSV Neunkirchen-Seelscheid.


TuS Oberpleis – 1. FC Spich 3:6 (1:2). „Manchmal gibt es Dinge im Fußball, die kann man nicht erklären. Ich muss erst mal eine Nacht drüber schlafen, um diese vier Gegentore in elf Minuten zu analysieren“, meinte TuS-Coach Marcus Voike sieben Tage nach dem 1:4 in Pesch. Seine Elf verpasste derweil die Chance auf eine Revanche, nachdem man bereits in der Vorsaison drei Mal gegen Spich verloren hatte.

Zu früh gefreut: Der TuS 05 Oberpleis bejubelt den Treffer zum 1:0.

Zu früh gefreut: Der TuS 05 Oberpleis bejubelt den Treffer zum 1:0.

Dabei waren die 05er gegen den „Angstgegner“ der jüngeren Vergangenheit perfekt gestartet: Nach feiner Vorarbeit von Gian-Luca Blazic traf Marc Banko zum 1:0 (9.). Doch Spich drehte die Partie dank Sebastian Witt (33.) und Louis Müller (43.) noch vor der Pause.

Auch Oberpleis bewies Comeback-Qualitäten, denn Martin Krings (54.) und Blazic (68./FE) schlugen zurück – 3:2. Es folgten die besagten elf Minuten, in denen Nicholas Caspar (74./ET), Akay Turgut (78.), Müller (82.) und Jonas Degenhart (85.) für eine erneute Wende sorgten.

Spich hatte heute das nötige Spielglück auf seiner Seite: Gefühlt war jeder Schuss ein Treffer
Marcus Voike, Trainer des TuS Oberpleis

„Spich hatte heute das nötige Spielglück auf seiner Seite: Gefühlt war jeder Schuss ein Treffer. Aber klar: Zehn Gegentore in zwei Spielen sind definitiv zu viel“, so Voike. Der Spicher Spielertrainer Andreas Dick bilanzierte indes: „Das war fußballerisch kein Leckerbissen. Aber wir sind nach zwei Rückständen jeweils zurückgekommen und haben dank großer Moral verdient gewonnen.“

Der Spicher Akteur Jonas Degenhart (links) im Duell mit Ali Mortazawi.

Der Spicher Akteur Jonas Degenhart (links) im Duell mit Ali Mortazawi.

TuS: Haas – Jetzlaff, Caspar, Zakrzewski, Rüth – Krings, Schulz – Mortazawi (63. Kürten), Banko, Blazic (75. Arutiunian) – Defang.

Spich: Pastoors – Suchy, Dick, Turgut, Kirst – Kukavica – Witt (88. Jäger), Müller (89. Dukaj), Öztürk (57. Püttmann), Makrellis (68. Hakimi) – Klein (57. Degenhart).


FSV Neunkirchen-Seelscheid – TuS Mondorf 3:2 (2:1). Beide Coaches waren sich nach dem Spiel einig: Angesichts eines klaren Chancenplus hätten die Gäste als Sieger vom Platz gehen müssen. „Wir waren ganz nah dran am 3:2 und wollten unbedingt den Treffer, der auch in der Luft lag“, beschrieb der Mondorfer Trainer Michael Müller die Situation, als sein Team bei einer Ecke alles nach vorne warf.

Doch diese wehrte der FSV ab und konterte sich dank des kurz zuvor erst eingewechselten Alirizo Davlatov tatsächlich noch zum Derbysieg (90./+4). „Das ist ein unfassbar emotionaler Erfolg für uns. Der Schiedsrichter hat gar nicht mehr erst angepfiffen und so kannte der Jubel natürlich keine Grenzen“, sagte FSV-Trainer Michael Theuer über drei Punkte, an die er selbst nicht mehr geglaubt hatte.

Mondorf erwartet Viktoria Köln

In einer niveauarmen ersten Hälfte hatte Finn Geiger die Gäste per Abstauber in Führung gebracht (19.), nachdem Paul Orfgen bereits per Kopf am Pfosten und TuS-Keeper Jens Born gescheitert war. Dann drehte Marc Schneider die Partie im Alleingang (28., 45.). Geiger leitete mit dem 2:2 (48.) eine lange Mondorfer Drangphase mit vielen Chancen ein, doch das letzte Wort hatte Davlatov.

Bereits am Mittwoch (19 Uhr) ist der TuS erneut im Einsatz, nämlich im Verbandspokal gegen den Drittligisten FC Viktoria Köln.

FSV: Ständer – Wieschebrock , Ehses, Roder, Tel – Orfgen, Hoffmans (76, Krieger) – Dreilich (92. Davlatov), Jungbluth (67. Post), Schneeweis (76. Mai) – Schneider.

TuS: Born – Schmid, Wieland, Krämer (52. Sebudandi), Stein – Partheil, Tomiczek – Zio (90. Schönborn), Simeonidis (83. Schmitz), F. Welt – Geiger (71. Orth).