Notbetreuung im KostümSo gehen Schulen in Rhein-Sieg mit den Karnevalstagen um
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Siegburg – „Gar nicht jeck“ war Weiberfastnacht nach Beobachtung von Schulleiter Jochen Schütz in der städtischen Gesamtschule Siegburg, abgesehen von ein paar Schülern, die kostümiert zur Notbetreuung kamen, die von etwa 30 Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wird. Möglicherweise seien auch einige im Distanzunterricht verkleidet vor der Kamera erschienen.
Schütz hält die Schulfrei-Regelung ab Freitag für richtig, zumal die Kritik auf einem Missverständnis beruhe: An den Karnevalstagen gehe es nicht darum, des Brauchtums wegen freizugeben, sondern um mobile Urlaubstage, die ohnehin gegeben werden müssten. Verpflichtend sei dabei der Rosenmontag.
Wegen der aktuellen Situation und des Distanzunterrichts hätten die Kollegen „eher mehr als weniger zu tun“. Da die Stadt alle Gesamtschüler mit Tablets ausgestattet hatte, sieht Schütz die Schule in einer besonders guten Lage. Auch von einer Verschiebung der drei freien Tage hält er nichts. Denn diese könnten dann in eine Zeit fallen, in der schon wieder ganz normaler Präsenzunterricht möglich wäre. „Das kann man doch keinem vermitteln.“ (ah)
„Relativ einheitlich“ ist die Regelung in Troisdorf, wie Schulamtsleiter Rainer Land auf Anfrage sagte. Die beweglichen Feiertage seien auf Donnerstag, Freitag und Montag gelegt worden. Lediglich die Europaschule in Oberlar habe eine andere Lösung gewählt: An der Gesamtschule wurden Donnerstag und Freitag als Unterrichtstage festgelegt.
Mehr oder weniger sei die Entscheidung über die beweglichen Ferientage in die Kompetenz der Schulen beziehungsweise der Schulkonferenz aus Lehrern, Schülern und Eltern gelegt. „Um es zu ändern, hätte man noch mal eine Sitzung gebraucht.“ Eltern, die sich unsicher sind über die Regelung an der Schule ihrer Kinder rät Land, sich auf der jeweiligen Internetseite zu informieren.
Anders sieht es übrigens im Troisdorfer Rathaus aus. „Unverändert weiterführen“ werde man über Karneval den Dienstbetrieb im Rathaus und allen Nebenstellen, aber auch in den Kinderbetreuungseinrichtungen und bei den Stadtwerken, antwortete die Stadtverwaltung auf eine Anfrage von Die Fraktion. Für alle Beschäftigten seien das reguläre Arbeitstage. „Eine teilweise oder vollständige Arbeitsbefreiung an Weiberfastnacht und Rosenmontag wird nicht gewährt“, erklärte die Erste Beigeordnete Tanja Gaspers. (dk)
Windeck
Vier freie Tage genießen die Schülerinnen und Schüler des kirchlichen Bodelschwingh-Gymnasiums in Herchen rund um das Karnevalswochenende. Am Donnerstag gab es einen Fortbildungstag für die Lehrer, den Freitag hatte sich die Schule im Rahmen eines virtuellen Tags der Offenen Tür herausgearbeitet. Montag sei ein Kultur-, Dienstag ein beweglicher Ferientag angesetzt, berichtete Schulleiterin Dr. Judith Pschibille. Angesichts des „sehr, sehr anstrengenden“ Online-Unterrichts hätten sich Schüler und Lehrer die Auszeit verdient.
Von „Planungssicherheit“ für Kollegium und Elternschaft spricht der stellvertretende Leiter der Gesamtschule Windeck, Frank Sauerzweig. An den beiden Standorten Rosbach und Herchen ist ebenfalls an Rosenmontag und Veilchendienstag schulfrei. (sp)
An der Gesamtschule Much wird unter Corona-Bedingungen normal unterrichtet. Montag und Dienstag haben die Kinder frei. Vier Tage am Stück ohne Schule seien angesichts des schwierigen Unterrichts vor dem Bildschirm angebracht, erklärt Schulleiterin Andrea Friedrich: „Wir brauchen die Pause.“ (sp)